141.666 | Schule ’72
Konzept und Leitung | Matthias Castorph,
Sebastian Rickert, Christina Aschauer
Die Montessorischule im Münchner Olympiapark
Im Schatten der weltberühmten Sportstätten ist ein unscheinbares Gebäude erhalten geblieben, welches ursprünglich als Zentrum für die Planungsteams der olympischen Bauten diente, und eigentlich nach den Spielen hätte abgebrochen werden sollen. Funktional entwickelt, mit einer Außenwand aus 384 identischen, kerngedämmten Betonfertigteilen wirkt das Gebäude wie ein Gegenentwurf zum benachbarten, expressiven Zeltdach.
Die pragmatische, robuste und vielfältig nutzbare Struktur ist sicher ein Grund für den Erhalt der Anlage und die Tatsache, dass das einstige Provisorium heute als Teil des Olympiaparkensembles unter Denkmalschutz steht. Seit Mitte der 80er Jahre hat die Schule hier ihren festen Platz. Mit minimalen baulichen Veränderungen hat sich die Schulnutzung der bestehenden Struktur angepasst.
Wir analysieren für unsere Entwürfe die Struktur, die Konstruktion, das Tragwerk, die Geschichte und den Gebrauch des Gebäudes. Mit diesem Verständnis für den Bestand hinterfragen wir zum einen die aktuelle Situation hinsichtlich der Funktion und Gestaltung, zum anderen untersuchen wir Möglichkeiten wie sich das Gebäude mit weiteren Nutzungen erweitern und ergänzen lässt. Mit unseren Entwürfen stellen wir uns detailliert diesen Aspekten.
145.666 | Go Waste!
Konzept und Leitung | Aglaée Degros,
Alice Steiner, Matthias Armengaud
The Arc River, a vital waterway in the picturesque Provence-Alpes-Côte d'Azur region in southern France, connects urban fragments with the surrounding landscape. The River, winding through valleys and towns like Aix-en-Provence, is not only a natural feature but also a territorial potential for ecological and urban transformation.
However, the Arc River is significantly polluted due to urban runoff, industrial discharge, and insufficient wastewater management. This environmental challenge necessitates targeted efforts in water purification and ecosystem rehabilitation through modern waste- water treatment facilities and nature-based solutions.
The Provence-Alpes-Côte d'Azur region is also prone to flooding, which amplifies the impact of pollution and waste accumulation along the Arc. Cleaning the river is thus not only an ecological necessity but also an opportunity to redefine its role within the urban and regional fabric. By identifying key intervention points, such as locations for enhanced wastewater treatment facilities and improved drainage systems, the project proposes new frameworks for the interaction of built and unbuilt spaces, ensuring a cleaner and more resilient Arc River.
The studio will explore how the Arc can be reimagined beyond a natural waterway transforming it into an active platform for public participation, biodiversity, and climate adaptation. The aim is to turn the Arc into a model for sustainable riverside regeneration, where infrastructure, ecological, and social dynamics come together to create new potentials for the area.
Excursion Versailles and Aix en Provence: 15.-22.3.25
in collaboration with: ENSA Versailles
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147.666 | Wohnbau – ein fast normaler Wettbewerb
Konzept und Leitung | Hans Gangoly,
Katharina Hohenwarter, Elisabeth Koller, Tobias Gruber
Der Architekturwettbewerb ist das tägliche Brot von Architektinnen und Architekten. Manchmal auch die Butter. An Wettbewerben nehmen wir teil um Bauaufträge zu bekommen. Architekturbüros müssen es sich dennoch leisten können, in einen Entwurf viel Zeit und Energie zu investieren bei den vergleichsweise geringen Chancen zu gewinnen.
Der Architekturwettbewerb gilt als unser bestes Instrument, um eine hohe architektonische Qualität zu sichern, Innovation zu fördern und Architekturschaffenden die Möglichkeit für interessante Bauaufgaben zu bieten. Er ist – trotz vieler Schwierigkeiten – ein demokratisches und faires Gerüst im Architekturbetrieb, das gepflegt und gewartet gehört.
Wir werden in diesem Semester einen fast normalen Wettbewerb machen. Wir arbeiten an einem Wohnbauwettbewerb im Zentrum von Eisenstadt wie üblich anhand einer Auslobung mit Rechtsgrundlagen, Raum- und Funktionskonzept, Wohnungsschlüssel, Dichtekennzahlen, Nachhaltigkeitskriterien, Belichtungsnachweisen, Barrierefreiheit, usw. Wir werden uns beim Entwerfen ¬unüblicherweise mit diesen Rahmenbedingungen forschend und experimentell auseinandersetzen. Was bedeuten diese Vorgaben, woher kommen sie? Welcher Spielraum bleibt uns, welchen Einfluss haben wir? Wie können wir trotz eines eng scheinenden Korsetts eigenständige architektonische Antworten finden?
Registrierung: 28.2. 12:00
Ausgabe der Arbeitsunterlagen: 5.3. 10:00
Örtliche Begehung: 13.3. 16:00
Abgabe Pläne und Modell: 23.6. 9:00
Preisgerichtssitzung: 23.6. 15:00
149.666 | Graz weiterbauen: St. Peter. Wohnen und Lernen für Menschen in Ausbildung (Leichtbau)
Konzept und Leitung |
Lukas Imhof, Patrick Pazdzior, Jonas Klaasen
An einem Ort, an dem Graz schon in seine Peripherie übergeht und inmitten von gesichtslosen Wohnbauten der Moderne versuchen einige wenige architektonische Protagonisten des urbanen Lebens verzweifelt, ein wenig Identität zu schaffen.
Hier werden Berufsschüler:innen ausgebildet. Diese jungen Menschen, die oft zum ersten Mal von Zuhause ausziehen, sollen hier ein neues Zuhause auf Zeit finden.
Unser Bauplatz ist flankiert von einem gläsernen Bau der Grazer Schule und teilweise besetzt von einem gemauerten, symmetrischen Schulbau der Landesberufsschule. Hier versuchen wir, mit einem Wohngebäude für Schüler:innen eine neue Identität zu schaffen.
Wir entwickeln unsere Bauten aus dem Ort, der Konstruktion und der Nutzung. Im Sinne einer visionären Komponente des Städtebaus und des Zusammenlebens setzen wir uns über die Baugesetze hinweg – und suchen Bilder der Architektur, in denen Leben und Bauen so ineinander aufgehen, dass ein ebenso nachhaltiger wie lebenswerter Bau entsteht.
Im Masterstudio Leichtbau versuchen wir dies im Rahmen eines Leichtbaus, vorwiegend in Holz.
149.666 | Graz weiterbauen: St. Peter. Wohnen und Lernen für Menschen in Ausbildung (Massivbau)
Konzept und Leitung |
Lukas Imhof, Patrick Pazdzior, Jonas Klaasen
An einem Ort, an dem Graz schon in seine Peripherie übergeht und inmitten von gesichtslosen Wohnbauten der Moderne versuchen einige wenige architektonische Protagonisten des urbanen Lebens verzweifelt, ein wenig Identität zu schaffen.
Hier werden Berufsschüler:innen ausgebildet. Diese jungen Menschen, die oft zum ersten Mal von Zuhause ausziehen, sollen hier ein neues Zuhause auf Zeit finden.
Unser Bauplatz ist flankiert von einem gläsernen Bau der Grazer Schule und teilweise besetzt von einem gemauerten, symmetrischen Schulbau der Landesberufsschule. Hier versuchen wir, mit einem Wohngebäude für Schüler:innen eine neue Identität zu schaffen.
Wir entwickeln unsere Bauten aus dem Ort, der Konstruktion und der Nutzung. Im Sinne einer visionären Komponente des Städtebaus und des Zusammenlebens setzen wir uns über die Baugesetze hinweg – und suchen Bilder der Architektur, in denen Leben und Bauen so ineinander aufgehen, dass ein ebenso nachhaltiger wie lebenswerter Bau entsteht.
Im Masterstudio Massivbau versuchen wir, den Massivbau in eine neue Nachhaltigkeit zu überführen.
149.666 | Brauerei +
Konzept und Leitung |
Uli Meyer, Martin Boleš
Als die Brauerei Quaderer in Schaan gegründet wurde, war Liechtenstein noch ein von starker Armut geplagtes Auswandererland. Die Brauerei mit zugehörigem Wirtshaus und Kegelbahn war lange Zeit ein beliebter Treffpunkt im Dorf. Das Gebäudeensemble ist eine der wenigen noch erhaltenen Produktionsstätten in Liechtenstein. Die einst ländliche, idyllische Umgebung ist heute verschwunden und anonymen Wohn-und Gewerbebauten gewichen.
Das heute hochindustrialisierte Land Liechtenstein ist kulturell sehr aktiv. In Schaan befindet sich das Theater, ein grosser Konzertsaal, das Literaturhaus, das einzige Kino etc. Die Universität, die Kunstschule und das Kunstmuseum liegen in den Nachbargemeinden. Neben Touristen kommen viele Kulturschaffende und Lehrpersonen aus dem Ausland nach Liechtenstein und bleiben für kurze Arbeitsaufenthalte. So besteht ein Bedarf an geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten, die sich von Businesshotels für Banker und Manager qualitativ unterscheiden. Einfach ausgestattet, finanziell tragbar, für kurze bis mittellange Aufenthalte geeignet, mit Arbeits- und Verpflegungsmöglichkeiten und einem gemeinschaftlich genutzten Angebot.
Die Neunutzung des Brauereiensembles bietet mit seinen historischen Bauten und dem zur Verfügung stehenden Platz für Erweiterung das Potenzial ein zeitgemässer, lebendiger Ort mit eigenem Flair zu werden.
149.666 | Quartier der Generationen
Konzept und Leitung | Tom Kaden
Im Rahmen der IBA27 entsteht in Schorndorf das „Quartier der Generationen“ – ein nachhaltiges, gemischt genutztes Stadtquartier. Die Studierenden entwickeln Konzepte für generationenübergreifendes Wohnen, urbane Dichte und ressourcenschonende Bauweisen.
Das 1,5 ha große Areal des ehemaligen Bauhofs wird zu einem gemischt genutzten, nachhaltigen Stadtquartier umgestaltet. Ziel ist die Schaffung eines autoarmen, lebenswerten Wohnraums mit hoher Aufenthaltsqualität, kurzen Wegen und vielfältigen Angeboten für Wohnen, Arbeiten, Pflege, Bildung und Nahversorgung.
Die Studierenden erarbeiten architektonische Lösungen für generationenübergreifendes Wohnen und urbane Dichte mit flexiblen, skalierbaren Holzbausystemen. Gleichzeitig wird das Quartier als Materialressource betrachtet: Welche Möglichkeiten bietet die Idee eines Bauteillagers, und welche neuen Energieversorgungskonzepte lassen sich integrieren?
Wir befassen uns unter anderem mit Fragen wie: Wie kann gemeinschaftliches Wohnen den urbanen Raum bereichern? Welche architektonischen Strukturen fördern das Miteinander der Generationen? Und welche Potenziale bietet der Holzbau als flexibles, modulares System?
151.666 | Baustelle
Konzept and Leitung | Klemen Breitfuss,
Justus Schmirler, Alex Lehnerer
Der Ausdruck eines Hauses wird durch die Beziehung der Teile zueinander bestimmt. Die Hierarchie dieser Beziehungen deckt sich mit der Reihenfolge, in der die Teile verbaut werden. Zuerst kommt die Struktur, zuletzt der Vorhang. Der Bauablauf bestimmt damit indirekt unser architektonisches Denken, welches sich auf der Baustelle konkretisiert. Und er bereichert die Tektonik um die Komponente der Zeit.
Taktgebend ist der Bauleiter, tempobestimmend die Kalenderwoche. Trocknet der Estrich, wächst die Fassade. Regnet es vom Himmel, pausiert das Dach. Und kaum verabschiedet sich der Bodenleger, grüßt schon der Tischler um die Ecke. Alles folgt dem Bauzeitenplan, der Partitur des Geschehens. Er macht Abhängigkeiten ablesbar, bestimmt das Kommen und Gehen einzelner Unternehmen und reserviert Spielraum für Unvorhergesehenes.
Doch was, wenn sich die tradierte Reihenfolge der Gewerke auf der Baustelle ändert? Wenn der Spengler vor dem Maurer kommt? Wenn der Zimmermann den Dachstuhl aufrichtet, noch bevor der Rohbau steht? Oder ein Gewerk komplett entfällt? Kommt der Ablaufplan durcheinander, steht die Baustelle Kopf. Eingespieltes gerät aus den Fugen, aufeinander abgestimmte Konstruktionssysteme verlieren ihren Wert.
Wir hinterfragen die Beziehung zwischen Ablaufplan und Entwurf und kehren diese um und machen den Bauzeitenplan zu unserem Entwurfswerkzeug. Bestimmend ist nicht der Ort, das Raumprogramm und die daraus resultierende Gestalt, sondern in erster Linie die Kapazität und Verfügbarkeit abzubildender Gewerke. Wir werden überrascht sein, welche Häuser entstehen, wenn wir am Bauzeitenplan drehen.
Eintauchen wollen wir nicht nur in die Welt der Baustelle, sondern auch in den Kosmos der zu verbauenden Produkte, seiner Verarbeitungsrichtlinien, Trocknungszeiten und Mustermappen. Wir hängen uns den Kittel des Professionisten um, packen unseren Vertreterkoffer und werden zu Anlaufstellen für alle Studierenden im Studio. Gruppe 1 informiert über das Einsteinmauerwerk, Gruppe 5 wird zum Experten in Sachen Abdichtung. Fragen zu Spenglerarbeiten? Konsultiere Gruppe 12!
Das Studio spiegelt das Geschehen auf der Baustelle planerisch wider. Mit Startsitzung am 5.3.2025, über fünfzehn Kalenderwochen, mit zwei Bauherrensitzungen und Schlüsselübergabe zur Schlusskritik. Nach der Endreinigung. Und ohne Verzug.
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153.666 | Imagine the Bioregional Age. The Architecture of Co-Habitation in the Venetian Lagoon
Konzept und Leitung | Klaus K. Loenhart,
Marlene Schneider, Franziska Vey
Bioregionales Design ist die radikale Wende, die wir brauchen – die Einbettung menschlicher Systeme in lebende Ökosysteme für Widerstandsfähigkeit, Regeneration und echte Nachhaltigkeit.
Wir müssen die globalen Modelle ersetzen durch lokale, zirkuläre Ökonomien, die die Ökologie vor Ort, Materialien und kulturelle Intelligenz nutzen. Das ist nicht nur Design, sondern eine Strategie zum Gedeihen in einer Welt mit stetigen Klimaveränderungen. Angesichts schwindender Ressourcen und eskalierender Krisen ist Bioregionalismus die Blaupause für dezentralisierte Volkswirtschaften und ortsbezogene Lösungen. Die Zukunft ist nicht global - sie ist bioregional.
Die Frage ist: Wie werden wir dafür gestalten? Die Insel Sant' Erasmo, ein dynamischer Mikrokosmos in der venezianischen Lagune, wird unser lebendiges Labor – eine Insel, auf der bioregionale Prinzipien, die das Handeln der Gemeinschaft aktivieren, in reale Architekturen umgesetzt werden. In Zweierteams werden die Studierenden ihren eigenen architektonischen Entwurf entwickeln, der sich in das bioregionale Netzwerk einfügt.
Workshop in Venedig in Zusammenarbeit mit der Università Iuav di Venezia I / U / A / V
157.666 | housing 2nd
Konzept und Leitung | Andreas Lichtblau,
Thomas Kalcher
housing 2nd – Zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit. es ist ein versuch, Zugangshürden für leistbaren Arbeits- und Wohnraum zu überwinden und neue Perspektiven des Lebens im alter zu schaffen. Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung im Alter hat eine enorme Brisanz, verstärkt durch eine immer älter werdende Gesellschaft. Dabei geht es um monetäre Schwierigkeiten, soziale Deprivation und generationsübergreifende Interaktionen. Das Wohnen kann nie isoliert betrachtet werden.
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