Am Institut für Tragwerksentwurf erkennen wir an, dass das Tragwerk die Standsicherheit und die Gestalttreue eines jeden Bauwerks gewährt. Es ist form- wie raumgebend und ermöglicht das Erscheinungsbild und den Charakter eines Gebäudes. Der Tragwerksentwurf ist daher essenzieller Bestandteil des allgemeinen Entwurfsprozesses. Grundlage für einen angemessenen und sinnvollen Tragwerksentwurf ist die Kenntnis möglicher Tragwerkstypen, ihres Tragverhaltens sowie ihrer Wirkungsweise.
Nachhaltiges Bauen, angesiedelt am Institut für Tragwerksentwurf, bietet ein breites Spektrum im Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden, der Lebenszyklusanalyse (LCA), der Lebenszykluskosten (LCC) und der systemischen Nachhaltigkeitsmodellierung, einschließlich Digitalisierung und Multi-Kriterien-Entscheidungsmodellen, um die auf europäischer Ebene vereinbarten Nachhaltigkeits- und Klimaziele zu unterstützen.
Am Institut für Entwerfen im Bestand und Denkmalpflege beschäftigen wir uns in Forschung und Lehre mit der gebauten Umwelt und sorgen uns um den Bestand. Mit Blick nach vorne wie zurück betrachten wir den Bestand als Referenzraum für zukünftiges Handeln und als Möglichkeitsraum praktischen Entwerfens. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei nicht nur den Meisterwerken der Baugeschichte in ihrem jeweiligen architektonischen, historischen und gesellschaftlichen Kontext, sondern vor allem auch den eher unscheinbaren Architekturen des Alltags. Wir verstehen Denkmalpflege über die Erhaltung des materiellen Erbes hinaus bereits als proaktiven Umgang mit dem heutigen Bestand – den Denkmälern von morgen.
Das akk vertritt drei Fächer, die eng miteinander verknüpft sind: Architekturtheorie, Kunstwissenschaft und Kulturwissenschaften. Architekturtheorie versucht die Frage zu beantworten, nach welchen ästhetischen, sozialen und politischen Prinzipien wir Architektur entwerfen sollen. Architekturtheorie ist daher immer auf die Zukunft ausgerichtet und bis zu einem gewissen Grad normativ. Allerdings hat die Architekturtheorie selbst eine bis in die Antike zurückreichende Geschichte, deren zentrale Texte wir in der Lehre ebenfalls vermitteln. In der Kunstwissenschaft wird die Architektur als Teil der Kunstgeschichte behandelt. Sie zeigt, dass die Architektur als Baukunst einerseits eine künstlerische Disziplin ist und andererseits schon immer in Wechselbeziehung zur bildenden Kunst gestanden hat. Die Kulturwissenschaften schließlich ermöglichen uns ein besseres Verständnis der Kulturtechniken, Medien und Kommunikationsformen der Architektur sowie ihrer Beziehung zur Alltags- und Populärkultur.
Das Institut für Städtebau ist für die Ausbildung von Studierenden in allen Bereichen der Stadtentwicklung und Raumplanung zuständig, im Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengang. Das Institut stellt in den Vordergrund, was der Städtebau des Anthropozäns vernachlässigt hat: das Territorium ist nicht mehr länger Spekulationsobjekt, sondern wird bewohnt. Systeme, die unser (menschliches) Leben unterstützen, werden so organisiert und verräumlicht, dass sie Platz für die (nicht-menschliche) Natur lassen. So wird ein Gedankengerüst entwickelt, das weder auf einer hochtechnologischen Zukunft noch auf einer regressiven Rückkehr in die 1950er-Jahre basiert. In seinen Lehr-, Forschungs- und Entwurfsmethoden schlägt das Institut eine bessere und gesündere Umwelt vor, die innerhalb der Grenzen des Planeten gestaltet wird: den territorialen Städtebau. Die Hauptthemen des Instituts sind: Territorium, Übergang, sparsame Bodennutzung, Wiederverwendung von Gebäuden, Gebäudeobsoleszenz, ökologische Innovation, Raum für Wasser, Diskurse über wachsende soziale Ungleichheiten sowie aktive Mobilität.
Nutzungen wandeln sich – Architektur bleibt bestehen. Das Institut für Gebäudelehre erforscht daher die Gebäudetypologie und fragt nach den Aspekten, die Gebrauch, Morphologie und räumliche Ausgestaltung prägen. Geschichte und Wandel dieser Aspekte stellen Präzedenzen und analytische Grundlagen für das Entwerfen neuer, aber auch für die Um-, Neu- und Nachnutzung bestehender Objekte zur Verfügung. Die „nachhaltigsten“ Gebäudetypologien sind ohne Zweifel jene, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Das Institut interessiert sich für diese – dauerhaft erfolgreichen – Architekturen und untersucht, wie sie zeitgenössisch neu- und weitergedacht werden können.
Die Fakultät vergibt alle zwei Jahre eine neue Gastprofessur für Integral Architecture an praktizierende Architekt*innen mit innovativem Profil, die aktuelle Trends und Methoden in den Lehrplan einbringen. Die Stelle ist auf zwei Jahre angelegt und umfasst die Lehre architektonischer Entwurfsstudios. Bisherige Gastprofessor*innen waren Lisa Yamaguchi (dreisterneplus***+, München), die die Professur von 2022 bis 2024 besetzt hat, und Florian Summa und Anne Femmer (summacumfemmer, Leipzig), die die Professur von 2020 bis 2022 innehatten.
Das Ziel des Instituts für Architekturtechnologie in Lehre und Forschung ist es, Bauten und Konstruktionen so zu denken und zu entwickeln, dass sie mehr sind als nur die Materialisierung einer vordergründigen Funktion – wir wollen sie so gestalten, dass sie all jene sozialen, ökologischen, technischen und kulturellen Faktoren, für die wir als Architekt*innen mitverantwortlich sind, auch mitberücksichtigen. Es ist dies, allem voran, das Bewusstsein um neue Bauweisen in Anbetracht der Herausforderungen durch den Klimawandel: Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung unserer Baumaterialien und des Betriebs unserer Bauten, Wiederverwendung und -verwertung von Bauteilen, langlebige, adaptierbare Konstruktionen und eine dauerhafte Gestaltung. Das Institut für Architekturtechnologie beschäftigt sich deshalb mit dem Verhältnis von Entwurf, Technik und Konstruktion. Dies wird in Vorlesungen, Seminaren und Übungen in didaktisch sorgfältig gestalteten Lehrformaten vermittelt – mit dem Ziel, die Absolvent*innen für eine nachhaltige Architektur in der Praxis vorzubereiten.
Architektur und Holzbau kombiniert fundierte theoretische Grundlagen, praxisnahe Anwendungen, neue Forschungsthemen und strategische Zusammenarbeit, die Absolvent*innen gestalterisch, technisch und konstruktiv auf die Herausforderungen des Bauwesens vorbereiten. In Zeiten globaler Krisen, die die Stabilität internationaler Lieferketten und Planungsprozesse gefährden, setzt die Professur konsequent auf regionale Ressourcen und lokale Wertschöpfung. Durch die Betonung nachhaltiger Forstwirtschaft und den gezielten Einsatz des Baustoffes Holz wird Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil einer ökologisch und ökonomisch zukunftsorientierten Baukultur verstanden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der TU Graz sowie der enge Austausch mit externen Fachkräften ermöglichen es, Themen der Tragwerksplanung, Gebäudetechnik und Bauphysik miteinander zu verknüpfen und so einen umfassenden Blick auf den modernen Holzbau zu bieten.
Am Institut für Raumgestaltung interessieren wir uns für Architektur als Praxis des Entwerfens und Umgestaltens von Gebäuden. Der Entwurf eines Hauses ist Beweis des eigenen architektonischen Denkens. Der Gedanke des Entwurfs im Bauen und Umbauen definiert das architektonische Wesen. Das Haus ist körperlicher Ausdruck, Struktur, Detail, Material, Geschichte und Theorie in einem. Ein Haus ist materialisierte Interdisziplinarität. Es ist die Kernaufgabe unseres Faches. Aus Häusern besteht unsere gebaute Welt. Häuser sind kultureller Ausdruck. Sie sind Nebenmenschen.
Das Institut für Architektur und Landschaft ist eine der wegweisenden akademischen Einrichtungen, die das Verhältnis der Architektur zur Lebenswelt grundlegend neu definieren. Die Einladung und das Anliegen des i a&l ist es, neuartige und wirkungsvolle Allianzen zwischen menschlichen und More-than-human-Akteur*innen zu schmieden. Dabei geht es darum, Vorstellungswelten und -räume zu kultivieren, die ein Denken im wechselseitigen Austausch anregen und eine mögliche planetarische Zukunft ausloten, in der Kultur und Natur nicht länger ein dialektisches Gegensatzpaar bilden. Indem wir uns mit den Prozessen und Folgen der aktuellen ökologischen, energetischen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen, wollen wir das entwickeln, was wir eine „kulturelle Ökologie“ unserer zukünftigen Gesellschaft nennen. Wir bieten eine transdisziplinäre Zusammenarbeit mit nationalen wie internationalen akademischen Partner*innen, politischen Entscheidungsträger*innen, Unternehmen und Aktivist*innen an, um einzigartige Projektkonstellationen zu entwickeln, die Lehre, Design, Diskurs und gesellschaftliche Innovation voranbringen.
Das Institut für Zeitgenössische Kunst fördert kritisches Denken und neue Formen der künstlerischen und intellektuellen Auseinandersetzung an den Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Zeitgenössische Kunstproduktion wird anhand von künstlerischer Forschung, Kunsttheorie und eigener Praxis untersucht und erweitert. Die Studierenden lernen in Eigeninitiative künstlerisch zu arbeiten, die Bedingungen, Medien und Werkzeuge zeitgenössischer Kunst zu reflektieren und sich gleichzeitig die notwendigen Kompetenzen anzueignen. Projekte werden nicht nur theoretisch entwickelt, sondern sind stets auch auf Realisierung angelegt. Auf den Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit verschiedensten Materialien sowie digitaler und handwerklicher Fertigungstechniken wird daher besonderer Wert gelegt.
Die Lehre am Institut für Wohnbau regt die Studierenden dazu an, eine kulturhistorische Perspektive auf die Raumkomposition von Wohnungen und Wohngebäuden sowie ihre Entstehungsgeschichte einzunehmen: einzelne Gerätschaften und funktionale Elemente – Herd, Tisch, Bett, Bad usw. – entwickelten sich mit der Zeit zu Räumen. Diese funktionalen Zuschreibungen verlaufen in unterschiedlichen soziologischen und geografischen Kulturen jeweils anders. Sie bilden die Grundlage für eine kritische, vergleichende Beurteilung einflussreicher Wohnbauten österreichischer und internationaler Tradition.
Architektur ist Energie. Neben dem Ausdruck kultureller Werte, Prioritäten und Hoffnungen einer Gesellschaft, muss Architektur Antworten für eine existentielle gesellschaftliche Herausforderung formulieren: die gerechte Aufteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Gebäude sind für ca. 40% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Am Institut für Gebäude und Energie wird energieeffiziente Architektur als Triade aus minimiertem Ressourcenverbrauch, optimalem Raumklima und einer hohen architektonischen Qualität begriffen. Eine nachhaltige Entwicklung ist mit einem Verlust an Qualität unserer gebauten Umwelt nicht vereinbar. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf der Maximierung der Energieperformance von Gebäuden und Städten sowie der Entwicklung von Architektur- und Urban-Design-Projekten, welche durch die Optimierung ihrer Form und Konstruktion energieeffizient werden. In der Lehre ist der Fokus auf architektonische Strategien zur Maximierung der Energieperformance gerichtet. Im Entwurfsprozess fließt der Parameter Energie von Anfang an in die Formfindung und Konfigurierung des Entwurfs ein – form follows energy.
Das Institut für Architektur und Medien beschäftigt sich mit der Erforschung und Anwendung von digitalen Medien in der Architektur und im Entwurf. Das digitale Zeitalter verändert alle Aspekte der Architektur grundlegend: wie wir entwerfen, wie wir darüber kommunizieren, wie wir bauen und wie wir Architektur wahrnehmen. Am IAM sehen wir das als Ausgangspunkt unserer Arbeit an einer „Augmented Architecture“: Wir verwenden das digitale Repertoire um – in Anbetracht des Klimawandels oder der Biodiversitätskrise – neue Arten des Entwerfens, Zusammenarbeitens, Bauens und Visualisierens zu entwickeln. Parametrische und algorithmische Methoden, digitale Fabrikation und Materialexperimente, Architekturgeometrie, Animation und Visualisierung, BIM, Künstliche Intelligenz und Machine Learning gehören ebenso wie VR/AR und interaktive Installationen zum breiten und bunten Themenspektrum, das am IAM in der Forschung, aber auch gemeinsam mit Studierenden in unseren Lehrveranstaltungen, behandelt wird.
Das Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens vermittelt die vielen Facetten der Architektur durch eine Reihe von konstruktionsorientierten und entwerferischen Lehrveranstaltungen. Die Integration der beiden Hauptfächer „Konstruktion“ und „Entwurf“ in einem Institut unterstreicht deren enge Verknüpfung. Im ersten Studienjahr liegt der Unterrichtsschwerpunkt auf dem Basiswissen, mit dem Ziel, ein grundlegendes Verständnis für Architektur, den dreidimensionalen Raum und die kontextuellen Zusammenhänge in der gebauten Umwelt zu erlangen. Wir stellen die Hauptfragen „Warum?“ und „Wie?“. Darüber hinaus werden den Studierenden Werkzeuge für die Weiterentwicklung und Kommunikation ihrer Ideen bereitgestellt. Dazu gehören Skizzen, technische Zeichnungen (von Hand und am Computer), Layouts und Modellbau sowie mündliche und schriftliche Präsentationen. Zusammen mit dem Skizzieren spiegelt der Modellbau eines unserer Grundanliegen wider: die Gestaltung von Architektur als einen Prozess zu verstehen.