Belastbare Dokumentation in der Bauausführung

Die begleitende Dokumentation des Planungs- und Bauprozesses ist wesentlich für die Anspruchssicherung und Konfliktbewältigung, aber auch für den Projekterfolg selbst. Was sind aber die Elemente einer sachgerechten Dokumentation und welche Voraussetzungen kann der Auftraggeber für eine solche schaffen? Welchen Preis hat die Dokumentation? Inwieweit ist die Dokumentation zumutbar? Welches Verständnis der belastbaren Dokumentation hat die Judikatur? Auf Grundlage dieser und anderer Fragen befasst sich unser 14. Grazer Baubetriebs- und Bauwirtschaftssymposium mit den Elementen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren einer belastbaren Dokumentation – veranschaulicht und belegt durch Beispiele aus der Baupraxis. Ergänzt werden diese Ausführungen durch aktuelle Beiträge aus der baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Forschung. Im Rahmen des Symposiums wird den zum Teil kontroversen Einschätzungen und Meinungen zum Thema „Belastbare Dokumentation in der Bauausführung“ verschiedener am Bau Beteiligter nach gegangen und den TeilnehmerInnen zur Diskussion gestellt. Die Ansichten und Ergebnisse der ReferentInnen werden im vorliegenden Tagungsband ausgeführt. In den Vorträgen und den Tagungsbandbeiträgen wird auf die Elemente einer belastbaren Dokumentation eingegangen und es werden sowohl baubetriebliche und bauwirtschaftliche als auch rechtliche Aspekte beleuchtet und zur Diskussion gestellt. Grundsätzlich sollten sich Auftragnehmer und Auftraggeber der Bedeutung einer belastbaren Dokumentation bewusst sein und gemeinschaftlich die Zuständigkeiten, Voraussetzungen und Grenzen der Dokumentation definieren. Durch eine (fast) lückenlose und belastbare Dokumentation der Leistungen und der Umstände der Leistungserbringung wird das tatsächliche Baugeschehen abgebildet. Dadurch können sowohl für den Auftraggeber als auch für den Auftragnehmer die Risiken reduziert werden und in weiterer Folge Wissensspeicher aufgebaut sowie Mehrkostenforderungen auf einer soliden Basis beurteilt werden. Insgesamt soll das Symposium Brücken zwischen den am Bau Beteiligten schlagen und einen emotionsärmeren, sachgerechten Umgang mit der Dokumentation in der Bauausführung fördern.
ReferentVortragstitel

Univ.-Prof. Mag. DDipl.-Ing. Dr.techn. Gottfried Mauerhofer
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz

Dipl.-Ing. Guido Pruckner
Sachverständiger

Integrierte Managementsysteme und deren Dokumentationsanforderungen in der Bauausführung
Univ.-Prof.i.R. Dipl.-Ing. Hans Lechner
Hans Lechner ZT GmbH, Wien
Leistungsbild und Verantwortlichkeiten für die Dokumentation auf Baustellen
Dipl.-Ing. Hartwig Schindler
IC consulenten ZT GmbH, Wien
Die Pflichten und Rechte der ÖBA bei der Dokumentation der Bauausführung

Dipl.-Ing. Gernot Nipitsch
ÖBB-Infrastruktur AG, Projektleitung Semmering

Die begleitende Dokumentation des AG – nicht nur zur Abwehr unberechtigter Mehrkostenforderungen

Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Christian Hofstadler
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz

Dipl.-Ing. Dr.techn. Markus Kummer
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz

Der Preis einer fast lückenlosen Dokumentation
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Motzko
Institut für Baubetrieb, TU Darmstadt
Zeitnahe Leistungsfeststellung durch Sensorik und Bildverarbeitung – von einfachen bis zu komplexen Verfahren
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Sundermeier
Fachgebiet Bauwirtschaft und Baubetrieb, TU Berlin
Dokumentation als Instrument der Anspruchssicherung und Konfliktbewältigung im Bauprojekt – eine institutionenökonomische Betrachtung
Dipl.-Ing. Markus Gmoser
Swietelsky BaugesmbH, Wien
Voraussetzungen für eine ideale (belastbare) Dokumentation aus der Sicht des AN

Dipl.-Ing. Herbert R. Meister
Porr Design & Engineering, Wien

Dipl.-Ing. Mathias Fabich
Porr Bau GmbH, Wien

Grenzen der Dokumentation des Auftragnehmers bei Leistungsabweichungen zur Sicherung der Ansprüche
Dipl.-Ing. Dr.techn. Roland Travnicek
Sachverständiger, Wien
Dokumentation in der Bauausführung aus sachverständiger Sicht unter besonderer Berücksichtigung der ÖNORM B 4704
Prof. Dr. Jochen Markus
Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB, München
Anforderungen an die Darlegung von Ansprüchen wegen geänderter Bauumstände in Deutschland
DDr. Katharina Müller
Müller Partner Rechtsanwälte, Wien
Welche rechtliche Bedeutung hat die Dokumentation für Mehrkostenforderungen?
Dr. Michael Böhme
Breyer | Böhme | Voithofer, Wien
Rechtliche Bedeutung ohne Auftrag erbrachter Dokumentation des AN