Planervergabe

Die Vergabe der Planerleistungen ist in fast allen Projekten ein zentraler Meilenstein, mit dem richtungsweisende Weichen gestellt werden. Diskussionen um materielle Vergaben sind mit dem BVergG fast schon Routine geworden, die Vergabe günstiger Leistungen wirft immer noch viele Fragen, ja Mysterien auf. Was liegt näher als Auftraggeber, Planer und einige, die über die besseren Wege nachdenken, zu einem Gedankenaustausch, zu einem Symposium zusammenzuführen. Planer sind extrem auf die Projekte konzentriert, so sehr, dass die meisten sich in Formen, in Konstruktion, in Darstellungen, in Gestaltung und Funktion hervorragend ausdrücken. In der Sprache, in der Kommunikation mit den Kunden klaffen aber meist große Lücken. Wittgenstein hat als Philosoph ein Haus gebaut, hätte er uns doch auch beigebracht über Architektur, über Tragwerksplanung reden zu können. Die Aufhebung der Honorarordnungen, die Vorschläge der BAIK (Bundeskammer) mit einem Leistungskatalog, aus dem ausgewählt werden soll/kann/muss, sind Anstöße dafür, dass Planer sich nicht mehr auf geheimnisvolle Organisationen (Kammern) verlassen können, die das mit dem Geld schon regeln. Jeder muss sich heute selbst vertreten und damit über die „Sache“ reden. Verhandlungsverfahren werden inhaltsreicher, wenn wir nicht nur CADPlakate oder Referenzen auflisten, bei denen keiner weiß, ob und welche Probleme es gab, welche relevanten Beiträge einer einbrachte. Die Fragen der SoftSkills, des Wissensmanagements drängen auf Antworten. Machen Planer das nicht sowieso? Die Ansichten der Auftraggeber und der Planer könnten unterschiedlicher nicht sein, die Erwartungshaltungen klaffen deutlich zu den Realitäten (der Plural ist hier reale Absicht!). Schlussendlich muss das alles auch noch wirtschaftlich passen. Das EStG verbietet Liebhaberei, es gibt einen gesetzlichen Zwang Gewinn zu machen, im Gegensatz zur Ansicht mancher Auftraggeber: ...nur hungrige Künstler sind gute Künstler... Stoff genug für eine Woche, nicht nur für einen Tag.
ReferentVortragstitel
SR Mag. M. Fink
Stadt Wien
Vorgangsweisen, Regeln f. d. Vergabe geistiger Leistungen
Dr. R. Wach
Asfinag
• ÖBA Vergabe bis auf die Ebene einzelner Bauleiter
• Kritik an Wissen und Einsatz der Planer/Bauleiter
HR Schille/Wagendorfer
Land Steiermark
• das GemBau Konzept
• Vergabe kleiner Projekte
• Projektqualität über Projektentwicklung
GBV Dr.-Ing. M. Schlegel
fraport
• Defizite und Kapazitätsprobleme
• Vergabeprobleme aus der großen Zahl
• vertiefende Verhandlung? ... Bewältigbarkeit
Dr. Riesemann Planervergabe auf Basis der öffentlichen Regeln
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans Lechner
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz
Beschreibbarkeit – Preis – Ressourcen
Arch. W. Volkmann  Kriterien ab ovo – zur Hearing PS-Vergabe
Arch. Dr.-Ing. G. Stefan  Strategische Fragen zu den Zuschlagskriterien
Prof. Dr. R. Schofer  • Wissen als Vergabekriterium
• Eignungsprofile als „Einstellungskriterium“ NN
Arch. J. Schmidt  Die Verantwortung des Kalkulanten

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans Lechner
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz

Ressourcenabschätzung als Basis der Preisfindung