Am 29. und 30. Juni wurde der Campus der Alten Technik wieder zum Austragungsort der öffentlichen Sommerausstellung „Graz Open Architecture“ und präsentierte in den Räumlichkeiten des Hauptgebäudes der Alten Technik, sowie jenen der Institute in der Lessingstraße einen Querschnitt durch das Ausbildungsangebot und die vielgestaltigen Lehrveranstaltungsergebnisse aus dem letzten Studienjahr.
Die Ausstellungen der 13 Institute richteten den inhaltlichen Fokus auf unterschiedliche Themenfelder der Disziplin. So sah man in diesem Jahr beeindruckende Modelle von Tragstrukturen für Hochbauten und große Spannweiten aus Holz (ITE), Entwürfe für gemeinschaftlich-öffentliche Räume in der Wüstenlandschaft des Emirats Sharjah (i a&l), Beispiele klimapositiver (Um-)Baukultur in der Münchner Goethestraße (Integral Architecture), atmosphärische Architekturvisualisierungen sowie Entwürfe eines „Handwerkappartements“ an der Schnittstelle von Architektur und Bildhauerei (IGL), strukturelle Figuren und Schlaglichter auf architektonische Nebensächlichkeiten (IRG), Erweiterungen der Traumstadt Tomaso Buzzis „La Scarzuola“ und eine ausführliche Dokumentation bereits zerstörter oder nachweislich gefährdeter Bauten der Grazer Schule (AKK), sozial-ökologische Konzepte zur Grazer Wohnraumproduktion und Vorschläge für ein Supergrätzl-Beteiligungskonzept in Ottakring (STDB), Holz(ge)schichten für ein bestehendes Grazer Siedlungsquartier (IAT/Holzbau), State of the Art-Ergebnisse der parametrischen Planung sowie digital gefertigtes Geschirr (IAM), Einblicke in den sorgsamen Umgang mit baulichem Bestand am Beispiel des Einfamilienhauses, Günther Domenigs Steinhaus oder der Erlebniswelt Schwarzl (EnDeBe), ästhetisch anspruchsvolle Designkonzepte für die Nutzung von Sonnenenergie (ige), zeitgenössische funktionsoffene Wohnprogrammatiken (i_w) oder aber die künstlerisch-wissenschaftliche Aufarbeitung des globalen Lithiumhandels und seinem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftswachstum und Ausbeutung (IZK).
Beeindruckend war auch die Vielzahl an unterschiedlichen Architekturmodellen, die im Rahmen der „270 Days of Architecture“ am KOEN entstanden waren und auf raumhohen Regalen in einem der Korridore des Hauptgebäudes dicht aneinander zur Schau gestellt wurden. Teil der KOEN-Ausstellung waren auch die Modellbauprojekte des Wettbewerbs „Erinnerung bauen: Pionierinnen der TU Graz,“ in dem Studierende in Kooperation mit dem Alumni Frauennetzwerk der TU Graz Denkmäler entwarfen, die den ersten Absolventinnen der TU Graz gewidmet waren. Feierlich verliehen wurden die Preise durch Dekanin Petra Petersson und Vizerektor Horst Bischof. Der Campuspark war auch 2023 wieder der Schauplatz der alljährlichen Verleihung des Skizzenbuchpreises, der von Dekanin und KOEN-Leiterin Petra Petersson persönlich überreicht wurde.
Das Rahmenprogramm von Graz Open Architecture wurde am Freitagvormittag mit einem Modellbauworkshop für Schüler*innen fortgesetzt. Das vom Institut Vierzehn betreute Kooperationsformat versammelte Schüler*innen der HTL-Zeltweg sowie der Ortweinschule Graz, und bot den Schüler*innen die Möglichkeit, Keramikmodelle zu entwerfen und eigenhändig zu gießen.
Zu den interessierten Besucher*innen der Sommerausstellung zählten auch Rektor Harald Kainz, Vizerektor Horst Bischof sowie die Universitätsrat-Mitglieder Barbara Steiner und Ulrike Farnik.
Text: Petra Eckhard