TERRITORIUM/MOBILITÄT

Mobilität stellt ein grundlegendes Bedürfnis dar und ihre Planung beeinflusst infrastrukturelle, räumliche aber auch gesellschaftliche Strukturen. Die Forschungsprojekte mit diesem Schwerpunkt wollen nicht nur ein besseres Verständnis für die Position und Aufgabe von Mobilität entwickeln, sondern fokussieren sich auf die Wechselbeziehung zwischen Mobilität und den Räumen, in denen sie stattfindet. Die räumlichen und strategischen Konzepte sollen dabei zur Förderung aktiver und emissionsfreier Mobilitätsformen und zur Erhöhung der Qualität des öffentlichen Raums beitragen, sowie gerechten Zugang zu Mobilität ermöglichen.

Trans|formator:in

 

09/2022 - 09/2026

Das Forschungsprojekt trans|formator:in setzt sich mit der Beschleunigung und Prozess- Optimierung der Umgestaltung öffentlicher Räume auseinander – mit dem Ziel, aktive Formen der Mobilität zu stärken und die Aufenthaltsqualitäten zu verbessern. Damit sollen zukunftsfitte Räume mit hoher Akzeptanz geschaffen und gleichzeitig die Grundlage für Verhaltensänderung zur nachhaltigen Mobilität gelegt werden. Bis zum August 2026 werden neue Methoden entwickelt und gleich in sieben Pilot-Gemeinden erprobt.

Im Pilotprojekt Graz liegt der Fokus auf der der Einführung der neuen Straßenbahnlinie und im Besonderen auf den daran anschließenden Seitenstraßen des Neutorviertels. Temporäre und permanente Maßnahmen unterstützen dabei die Transformation des öffentlichen Stadtraumes. Die Einbindung aller Betroffenen (Politik, Verwaltung, Anrainer*innen, Besucher*innen, Gewerbetreibende etc.) zur Ausformulierung von Gestaltungsmöglichkeiten sowie zur Bewusstseinsbildung für die notwendige Verkehrswende spielen eine wichtige Rolle.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Trans|formator:in“ werden daher Informationsveranstaltungen sowie Partizipationsworkshops abgehalten und eine neue Vision für die Innenstadt entwickelt. In einer weiteren Phase werden durch ein Experimentierlabor Möglichkeitsräume aufgezeigt. Dies geschieht durch temporäre Interventionen im Straßenraum während der Bautätigkeit der neuen Straßenbahnlinie und mit dem Ausblick auf deren künftige permanente Umsetzung.

Projektpartner:

  • Eva Schwab

Projektpartner:

  • tbw research GesmbH
  • TU Wien MOVE & FVV
  • netwiss OG, stadtland
  • Stadt Wien MA 18, iSpace
  • Stadtatelier Judenburg
  • VOR GmbH/ITS Vienna Region
  • con.sens verkehrsplanung zt gmbh
  • Raumposition, Weatherpark GmbH
  • Katapult, 3:0 Landschaftsarchitektur
  • TU Wien Soziologie
  • Prisma
  • Stadt Graz, Stadt Bremen
  • MZB, Stadt Salzburg
  • Wirtschaftsagentur Burgenland

Fördergeber:

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
  • Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Fußgänger*innen

Fußgänger*innen Strategie Steiermark

06/2022 - 06/2023

Das Projekt Fußgänger*innen-Strategie Steiermark hat die Erstellung einer Strategie und einer Förderrichtlinie zur Gestaltung fußgänger*innen-freundlicher öffentlicher Räume sowie eine Steigerung des Wegeanteils des Zu-Fuß-Gehens in den Gemeinden des Landes Steiermark zum Ziel. In besonderem Maße steht dabei das (Re-)Design von Verkehrsflächen im Fokus.

Die Strategie soll mit einer Reihe von Vorschlägen für konkret umsetzbare Maßnahmen die Attraktivierung des Fußgänger*innen-Verkehrs unterstützen und die verantwortlichen Entscheidungsträger*innen inspirieren und motivieren, diese Verbesserungen Realität werden zu lassen. Damit wird der Bedeutung von Fußgänger*innen-Mobilität für eine nachhaltige Entwicklung unserer Mobilität, für die Belebung und Lebendigkeit öffentlicher und halböffentlicher Räume, für die Gemeindeentwicklung, den Klimaschutz und nicht zuletzt für die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen Rechnung getragen.

Als integrativer Baustein dieser Umsetzungen wird der Entwurf einer Förderrichtlinie für fußgänger*innen-freundliche Maßnahmen in Gemeinden erstellt. Dazu wird das Projektteam sowohl bestehende Good Practice Beispiele untersuchen, räumliche Analysen durchführen, als auch mit Methoden der qualitativen Sozialforschung die aktuellen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Chancen bestmöglich erheben und integrieren.

Projektpartner:

  • Science, Technology und Society (STS)-Unit, TU Graz

Fördergeber:

  • Land Steiermark, A16

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Tac Mob

Tactical Mobilism - Intervention für eine neue Mobilitätskultur

10/2019 - 11/2021

Die urbanen öffentlichen Räume unserer Städte sind größtenteils nach wie vor zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs verteilt. Die negativen Folgen der daraus entstehenden Mobilitätskultur beschränken sich nicht nur auf verkehrliche und ökologische Themen, sondern umfassen unter anderem auch die Chancen sozialer Teilhabe und den Funktionsverlust öffentlicher Räume. Unflexible Entscheidungs- und Planungsprozessen erschweren allerdings häufig dringend nötige Umverteilungsvorhaben.
Hier setzt das Projekt Tactical Mobilism an, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, temporäre, einfache und kostengünstige Interventionen im Verkehrsbereich zu erproben und zu etablieren.
Das partizipative Erarbeiten und Ausprobieren von Interventionen (wie zum Beispiel Parklets, temporäre Sperrung und Umnutzungen, Begrünung) im öffentlichen Raum soll neue Sichtweisen eröffnen, zum Umdenken bei den Akteur*Innen führen und einen langfristigen Wandel der Mobilitätskultur auslösen.
Für die Stadt Villach werden im Rahmen des Projektes deshalb entsprechende Interventionen partizipativ entworfen und vor Ort erprobt. Sie ist als Projektpartner die ideale Pilotstadt und hat das Potenzial eines Multiplikators für zahlreiche größenmäßig und strukturell ähnliche Städte, die auf den Erkenntnissen des Projektes aufbauen, ähnliche Interventionen selbst integrieren und sie für ihre Transformationsprozesse nutzen können.

Projektleitung: 

  •  Institut für Raumplanung, TU Wien

Projektpartner:

  • queraum. kultur- und sozialforschung
  • PLANUM Fallast, Tischler & Partner GmbH
  • Artgineering
  • Stadt Villach

Fördergeber:

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)

UML

UML Graz - Urban Mobility Lab - grenzenlos

04/2017 –12/2021

Das urbane Mobilitätslabor Graz grenzenlos verfolgt das übergeordnete Ziel, die täglichen Verkehrsströme des motorisierten Verkehrs zu verringern. Die Schaffung neuartiger, experimenteller Umgebungen, in denen innovative Mobilitäts- und Verkehrslösungen von Wissenschaft und Unternehmen gemeinsam mit den Bürger*Innen, der Politik, der Verwaltung und mit anderen Akteursgruppen erforscht, getestet und umgesetzt werden können, gehört zum Projektziel. Das MOBILITY LAB unterstützt technische, soziale und institutionelle Innovationen im Bereich Mobilität, um Produkte und Services schneller zur Marktreife zu bringen. Dazu wird ein breites Leistungsspektrum angeboten: Living Lab, mobile Laborinfrastruktur, Methodenpool, Innovationsräume als Testumgebungen sowie aufbereitete Datengrundlagen dienen der umfassenden Einbindung der NutzerInnen in den Entwicklungs- und Testprozess. Der Nutzen liegt in der Bündelung des vorhandenen Potentials sowie der Positionierung und Stärkung der Stadtregion als Innovationsraum und Wirtschaftsstandort. 

Projektleitung: 

  • Holding Graz

Projektpartner:

  • Stadt Graz
  • Land Steiermark und Laborpartner: Prisma Solutions
  • StadtLABOR Graz
  • Planum Fallast Tischler&Partner GmbH
  • Grazer Energieagentur
  • TU Wien
  • Institut für Straßen- und Verkehrswesen, TU Graz
  • Institut für Städtebau, TU Graz

Fördergeber:

  • BMK, Land Steiermark, Stadt Graz

Urban Move

Private law contracts (eg mobility contracts, funds, urban development contracts) as an innovative city and mobility planning planning and control instruments

10/2018 – 01/2021

Das Thema Wohnen spielt als zentrales Handlungsfeld für Klimaschutzmaßnahmen eine immer stärkere Rolle. Wenig beachtet wird aktuell nachhaltige Mobilität an Wohnstandorten, welche ein großes CO2- und Energieeinsparpotential beinhaltet und entgegen vieler ambitionierter verkehrspolitischer Zielsetzungen nicht ausgenutzt wird. Für eine gesamtheitliche klima- und energieeffiziente Planung des Wohnstandortes ist ein frühzeitiges Mitberücksichtigen und Mitplanen von Mobilitätsbelangen und innovativen Mobilitätslösungen unumgänglich, da ca. 80% aller Wege am Wohnstandort beginnen und dort auch enden. Hier entscheidet sich die Wahl des Verkehrsmittels. Erste, noch nicht evaluierte, Erfahrungen legen die Vermutung nahe, dass vor allem durch privatrechtliche Vertragsregelungen (z.B. Mobilitätsverträge, -Fonds, städtebauliche Verträge) zwischen Kommunen und Projektwerbern (z.B. Investoren, Bauträgern, Eigentümern) positive Lenkungseffekte erzielbar sind. Aktuell wird bei der Entwicklung, Anwendung und Evaluationen vertraglich geregelter Steuerungs- und Planungsinstrumente jedoch nationales und internationales Neuland betreten.

Hier setzt das Forschungsvorhaben Urban MoVe an. Mithilfe der Analyse und Evaluation von ersten Praxisbeispielen aus Graz und Wien wird der Forschungsfrage nachgegangen, inwiefern sich z.B. Mobilitätsverträge und -fonds als Steuerungsinstrumente für eine verschränkte und zukunftsorientierte Stadt- und Mobilitätsplanung eignen und wie eine Neu-und Weiterentwicklung dieser Instrumente vor dem Hintergrund von Mobilitätsinnovationen (z.B. Sharing- & Elektromobilität, Mobility as a Service, automatisiertes Fahren) aussehen können. Wirkungen und Erfolge bereits umgesetzter Praxisbeispiele werden in Urban MoVe analysiert und bilden die Basis für rechtliche, maßnahmen- und akteursbezogene als auch prozessuale Neu- und Weiterentwicklungen der vertraglichen Steuerungsinstrumentarien.

Projektleitung: 

  • yverkehrsplanung GmbH

Projektpartner:

  • Institut für Städtebau,Technischen Universität Graz
  • Forschungsbereich Bodenpolitik und Bodenmanagement der Technischen Universität Wien
  • Grazer Energieagentur GesmbH
  • UIV Urban Innovation Vienna GmbH

Fördergeber:

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) (Stadt der Zukunft)

Webinar

Publikation

G2G

Innovationsachse Graz-Gleisdorf

06/2016 – 05/2017


© Institut fuer Städtebau

Die prognostizierte dynamische Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung für den urbanen Agglomerationsraum um Graz (490.000 BewohnerInnen bis 2050) stellt eine große gesellschaftliche Herausforderung in Bezug auf Ressourcenverbrauch, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, Mobilität oder leistbaren Wohnraum dar. Neben der innerstädtischen Verdichtung müssen daher zukünftig auch Entwicklungsgebiete im Nahbereich der Stadt Graz sowie überregionale Zentren berücksichtigt werden. Das S-Bahnnetz der Steiermark, das die Landeshauptstadt Graz mit umliegenden Gemeinden und Städten verbindet, beherbergt ein immenses Zukunftspotenzial, das es zielgerichtet zu heben gilt. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Test- und Demonstrationsgebieten im Rahmen von ausgewählten Stadt(teil)entwicklungsvorhaben entlang der Innovationsachse Graz-Gleisdorf. Für die zukünftige Entwicklung von urbanen Wohnquartieren wird ein Innovations- und Technologieportfolio mit Fokus auf smarten Stadtraum, kompakte Siedlungsstruktur, Nutzungsmix, Stadt der kurzen Wege, Generationenwohnen, intermodale Mobilität, Energie, integrierte Gebäude- sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) entwickelt. Es soll 2019/2020 bei Demonstrationsgebieten umgesetzt werden.

Projektleitung: 

  • StadtLABOR Graz

Projektpartner:

  • AEE INTEC Gleisdorf
  • PLANUM Fallast, Tischler & Partner GmbH
  • Institut für Städtebau, TU Graz

Fördergeber:

  • Klima- und Energiefonds

KombiMO II – Kombinierte Mobilität in Graz

Multimodale Knoten als urbane Mobilitätslösung, Phase II

07/2015 - 06/2018
 


© KombiMo-Forschungsteam

Eine wichtige zukünftige Herausforderung besteht darin, die Mobilitätsbedürfnisse der Grazer Bevölkerung durch möglichst umwelt- und ressourcenschonende sowie leistbare, sozial verträgliche und attraktive Angebote abzudecken. Die durch den Gemeinderat der Stadt Graz beschlossene Mobilitätsstrategie der Stadt Graz sieht qualitative Maßnahmen vor, den „Modal Split“ in Richtung des öffentlichen Verkehrs (ÖV) zu verschieben und entsprechend neue Mobilitätsformen zu forcieren, die diesen unterstützen. Im Rahmen des Demonstrationsprojektes KombiMo II werden fünf multimodale Knoten als Mobilitätshotspots zur Verknüpfung von öffentlichem Verkehr, Radverkehr, Carsharing mit E-Fahrzeugen und E-Taxis etabliert und über eine Multimodalkarte zugänglich gemacht wird. So können GrazerInnen zukünftig ihre Mobilitätsbedürfnisse umfassend abdecken, ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Bei der Platzierung der Multimodalen Knoten wurde auf eine gute Verteilung auf die NutzerInnengruppen und das Stadtgebiet sowie die Einbeziehung der beiden großen Stadtentwicklungsprojekte „Smart City Waagner Biro“ und „Reininghaus“ geachtet. Im Rahmen des Demonstrationsprojektes werden an folgenden Orten Multimodale Knoten realisiert: Hasnerplatz, Schillerplatz, Messe, Smart City (List-Halle), Reininghaus (Central Park). Im Zuge des Projektes sollen die Rahmenbedingungen für die Überführung in den Regelbetrieb und gegebenenfalls einen stufenweisen Rollout verifiziert werden.

Projektleitung:

  • Holding Graz Linien

Projektpartner:

  • Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung
  • Energie Graz GmbH
  • WKO Steiermark – Fachgruppe für Personenbeförderung mit PKW
  • e-mobility Graz GmbH
  • PLANUM FH Joanneum Quintessenz
  • Institut für Straßen- und Verkehrswesen
  • Institut für Städtebau 
  • Institut für Fahrzeugtechnik

Fördergeber:

  • BMVIT – e-Mobilität für alle: Urbane Elektromobilität

ERP_hoch3

Energie Raum Planung für Smart City-Quartiere
und Smart City-Regionen

09/2014 - 08/2016 

© Michael Malderle, Institut für Städtebau

Im Rahmen des national geförderten Forschungsprojekts „ERP_hoch3“ wurde der Themenschwerpunkt Energieraumplanung auf drei Fokusebenen betrachtet, untersucht und simuliert. Während „ERP“ für Energieraumplanung steht, steht die „3“ für drei verschiedene Raumbezüge: Stadtquartiere, öffentliche Verkehrsachsen und interkommunale Flächenpotentiale erneuerbarer Energien (Region).

In drei österreichischen Stadtregionen (Wien, Graz, Feldkirch-Vorderland) wurden bestehende Steuerungsinstrumente mit Energierelevanz erforscht und daraus allgemein für Stadtregionen übertragbare Handlungsempfehlungen für die Energieraumplanung zu entwickelt. Das Endprodukt sind drei Handlungsleitfäden, die für Stadtquartiere, Quartiere entlang ÖV-Haltepunkten (ÖV-Achsen) und zu interkommunalen Flächenpotenzialen für erneuerbare Energieträger energieraumplanerische Lösungsansätze aufzeigen.

Das Untersuchungsgebiet in Wien liegt rund um die zwei größten innerstädtischen Entwicklungsareale, dem Nordwest- und dem Nordbahnhof. Das Untersuchungsgebiet in Graz deckt sich mit dem peripheren Areal des Smart City-Zielgebiets Graz-Süd. Es wurden zwei Bahnachsen untersucht, die von den definierten Potentialzonen in Wien und Graz ausgehen: „Wien – Gänserndorf“ (Nordbahn) und „Graz – Gleisdorf“ (Ostbahn).

Projektleitung: 

  • Institut für Raumplanung, Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung, TU Wien

Projektpartner:

  • Institut für Städtebau, TU Graz 
  • Institut für Prozess- und Partikeltechnik, TU Graz

Fördergeber:

  • BMVIT – Stadt der Zukunft