TERRITORIUM/PLANUNG

Um eine nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden zu fördern, ist es wichtig, sie als Teil eines größeren Gebiets zu verstehen. Mobilität, öffentlicher Raum und Siedlungsstrukturen sollen im regionalen Kontext gedacht werden. Die Stadtplanung muss Potenziale und Herausforderungen berücksichtigen, die sich aus räumlichen Formationen ergeben. Das Institut für Städtebau befasst sich in diesem Forschungsgebiet mit Strategien für nachhaltige Entwicklungen, die Wechselbeziehungen zwischen der Region und einzelnen Orten miteinbeziehen, stärken und nutzen.

PeriSponge

Potenziale peri-urbaner Mobilitätsräume als Schwamm-Territorien für Klimawandeladaption und -mitigation

06/2022 – 05/2025

Resiliente Siedlungsräume erfordern eine integrierte Planung und einen sparsamen Umgang mit Ressourcen und Flächen, um nachhaltiger zu werden und gleichzeitig eine hohe Lebens- und Gestaltungsqualität für alle zu gewährleisten. Dies ist zu einem dringenden Thema geworden, da sich verstärkt wasserbezogene Ereignisse wie Überschwemmungen, Dürren, Wasserverschmutzung und ein Mangel an biologischer Vielfalt stark auf die Siedlungsräume auswirken. Untersuchungen zeigen, dass diese Auswirkungen durch das stetige Wachstum der Städte, deren Hauptentwicklung im peri-urbanen Raum stattfindet, noch verschärft werden. Die zunehmende Verbauung und Zersiedelung beansprucht die Umweltressourcen intensiv, fragmentiert physische und soziale Räume und macht sie gleichzeitig anfällig für Hitzeinseleffekte als auch bei heftigen Regenfällen. Dies beeinträchtigt nicht nur das Entwässerungssystem und seine Fähigkeit, Überschwemmungen zu bewältigen sowie die ökologischen Netze, sondern auch das Leben und die Qualität der Freiräume in diesen periurbanen Gebieten.  
PeriSponge zielt darauf ab, potenzielle hydrologische Retentionsräume und Hochwasserkapazitäten entlang von Verkehrsflächen durch gut gestaltete, multifunktionale und multicodierte Freiräume zu verbessern und gleichzeitig Lösungen für das Wassermanagement und die Lebensqualität bereitzustellen, um die klimatischen, ökologischen und sozialen Funktionen für qualitativ nachhaltige peri-urbane Gebiete zu verbessern.

Projektleitung: 

  • Eva Schwab

Projektpartner:

  • Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau, TU Graz
  • bgmr Landschaftsarchitekten GmbH
  • GRÜNSTATTGRAZ Forschungs- und Innovations GmbH
  • Verkehrplus GmbH
  • Maria Baumgartner, Ingenieurbüro für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur

Fördergeber:

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) (Stadt der Zukunft)
  • Klima- und Energiefond

Kernraum Voitsberg

Masterplan Zukunft Wohnen

09/2020 – 10/2021

In diesem großangelegten Projekt zur Fachkräftesicherung im Bezirk Voitsberg erarbeitete das Institut für Städtebau Strategien und Szenarien für die Entwicklung a) der Gewerbeflächen und b) des Angebots an gemeinschaftlichem Wohnen im Sinne einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung.
Die Gemeinden des Bezirks Voitsberg haben eine gute Ausgangsbasis, um als Wohnstandort für derzeitige Grazerinnen und Grazer noch attraktiver zu werden und auch die Lebensqualität der Bewohner*innen weiter zu erhöhen. Dazu müssen die Gemeinden ihre aktive Rolle in der Gestaltung des Lebensraums ausbauen, um konsequente Innenentwicklung und eine Stärkung der urbanen Qualitäten in den Ortskernen zu ermöglichen: Ein attraktives, für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen gut erschlossenes Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen, Gastronomie und Grünräumen, zeitgemäße Wohnformen in hoher Qualität und ein für alle Altersgruppen attraktiver und sicherer Zugang zu Natur und Freizeiteinrichtungen.
Gerade angesichts des bevorstehenden Ausbaus der Graz-Köflach Bahn ist es in der Umsetzung dieser allgemein gültigen Zielsetzungen nötig, Überlegungen zur Mobilität einfließen zu lassen und die spezifische Lage und Rolle jeder Gemeinde im Bezirk zu beachten.

Projektleitung: 

  • Eva Schwab

Fördergeber:

  • Europäische Kommision, EU
  • Regionalentwicklungsverein Voitsberg

Krottendorf-Gaisfeld

Räumliche Visions-Konzept für den Regionalraum von Krottendorf-Gaisfeld

10/2019 – 06/2020

Wohnraum und Bauland für Eigenheime in Städten werden immer knapper und teurer, weshalb zunehmend mehr junge Leute in peri-urbane Umlandgemeinden von Städten abwandern, um hier ihren Traum vom leistbaren Eigenheim im Grünen zu verwirklichen. Zeitgleich zu diesem Trend altert ein großer Teil der lokalen (peri-urbanen) Bevölkerung und sieht sich mit der eigenen Lebenssituation zunehmend mehr überfordert. Da ein großer Teil dieser Bewohner städtischer Umlandgemeinden, ihre Arbeit in den nächst größeren Städten ausübt und die älteren Menschen auf Versorgungs- und Unterstützungsangebot außerhalb des Gemeindegebietes angewiesen sind, wird Aus- und Einpendeln zu einer unverzichtbaren Notwendigkeit. Jene Kleingemeinden- und Siedlungsgebiete die über eine hochrangige ÖPNV-Anbindung verfügen (wie z.B. eine schnelle S-Bahn- oder eine gut ausgebaute Busanbindung an die nächstgelegenen Städte) können hinsichtlich ihrer zukünftigen Entwicklung davon im großen Maß profitieren. Neben einer günstigen ÖPNV-Anbindung wertet eine attraktive Umgebung (Landschafts- und Naturraum) mit einem abwechslungsreichen Freizeitangebot solche Orte als „Lebensraum“ massiv auf und zieht umso mehr zukünftige Bewohner an. Diese Umstände geben Anlass für wohlüberlegte Zukunftsvisionen für solche peri-urbanen Gemeinden. Es benötigt zukunftsfähige Konzepte mit der Bedarfsabdeckung an neuen Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Versorgungsformen bzw. -Modellen für alternde und junge Menschen, sowie Jugendliche und Kinder in ländlichen Regionen.

Projektleitung: 

  • Aglaée Degros

Fördergeber:

  • Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld

Mehr als Wohnen 4.0

01/2019 – 02/2020

Innerhalb der Region Obersteiermark Ost gibt es große Unterschiede in Größe und Lage der Gemeinden sowie der Zugänglichkeit von und Ausstattung mit Daseinsvorsorgeeinrichtungen. Dementsprechend manifestieren sich demographische Dynamiken und die Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen in der Obersteiermark Ost unterschiedlich. Dieser Heterogenität steht eine geringe Varianz des Wohnungsangebots gegenüber. Das Einfamilienhaus mit Garten ist das häufigste Wohn-Gebäude in der Region. Klassische Wohnungsmarktangebote zu vergleichsweise günstigen Baulandpreisen entsprechen dem Wunsch vieler junger Familien nach einem Haus mit Garten. Auch wenn einige Städte bereits ein differenzierteres Wohnangebot bieten, fehlen in den meisten Fällen noch innovative Wohnformen für die sich heute verändernden Anforderungen (z.B. Seniorenwohnungen, temporäres Wohnen, gemeinschaftliche Wohnformen). Die gegenseitigen Stärken des Zentrums, des Umlandes und der Peripherie müssen genutzt werden, um Menschen jeden Alters eine ideale Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Leben zu bieten. Durch die Globalisierung, eine neue Vielfalt von Lebenskonzepten, die Auflösung vieler sozialer Konventionen und den demographischen Wandel müssen Lebensräume heute ein sehr breites Nutzungsspektrum repräsentieren können. Für das Projekt ist Wohnen der Fokus, durch den die Entwicklung der gesamten Region zu hoher Lebensqualität hin betrachtet wird. Daher stehen neben der Entwicklung von Ideen für junges Wohnen, Mehrgenerationenwohnen, Smart Home, temporäres Wohnen u.ä. auch Entwicklungsstrategien auf dem Plan, die Mobilität, Landschaft und Siedlungsentwicklung gemeinsam denken.

Projektleitung:

  • Eva Schwab

Projektpartner:

  • Kampus Raumplanungs- und Stadtentwicklungs GmbH

Fördergeber:

  • Regionalmanagement Obersteiermark Ost

STEK Villach

 Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Villach 2015

 03/2014 – 06/2015


© Institut für Städtebau

Die Überarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts 2000 (STEK 2000) der Stadt Villach bot die Möglichkeit, sowohl inhaltlich als auch prozessbezogen neue Wege zu gehen. Zum einen sollte das Thema „nachhaltige, energieeffiziente Stadtentwicklung“ stärker fokussiert und mit laufenden bzw. geplanten Smart-City-Initiativen und -Projekten in Villach abgestimmt werden. Zum anderen wurden Stakeholder-Einbindung und BürgerInnenbeteiligung von Beginn an strategisch mitgedacht und methodisch entsprechend umgesetzt. Aktuelle Themen und Fragestellungen der „Stadt der Zukunft“, wie urbane Mobilität, urbanes Wohnen und Arbeiten, stadträumliche und sozialverträgliche Innenverdichtung, Einbindung erneuerbarer Energiesysteme sowie neue Governance- und Beteiligungsmodelle fanden dabei besondere Berücksichtigung.

Nach mehreren Expertenworkshops zu den Themenschwerpunkten „Stadtentwicklung 2.0“, „Urbanes Leben“, „Umwelt & Ressourcen“, „Wirtschaft & Arbeit“ und „Urbane Infrastruktur“ wurden konkrete Handlungsempfehlungen für die Stadt Villach ausgearbeitet.

Projektleitung:

  • Institut für Städtebau, TU Graz

Projektpartner:

  • StadtLABOR Graz
  • Institut für Prozess- und Partikeltechnik, TU Graz
  • Institut für Straßen- und Verkehrswesen, TU Graz
  • Institut für Wärmetechnik, TU Graz

Fördergeber:

  • Magistrat Villach