LV Bestandsanalyse und Instandhaltung von Holzkonstruktionen

 

Bestandsanalyse und Instandhaltung von Holzkonstruktionen [208.476 | 2,0 VO | 3,0 ECTS]
Die Lehrveranstaltung „Bestandsanalyse, Instandhaltung und Schutz von Holzkonstruktionen“ befasst sich mit allen Tätigkeiten und Aufgaben des Bauingenieurs im Zusammenhang mit bestehenden Tragwerken aus Holz und der Dauerhaftigkeit von Holzbauteilen generell. Sowohl „Altbauten“, also zimmermannsmäßig errichtete historische Tragwerke, als auch „Neubauten“, also ingenieurmäßig konstruierte Tragwerke werden behandelt. Es gilt, bestehende Tragwerke zu erfassen, zu analysieren, die Tragsicherheit zu berechnen und Instandsetzungskonzepte auszuarbeiten, um den gegenwärtigen Anforderungen der Normung und/oder Nutzung gerecht werden zu können. Im Zuge der Instandsetzung sind zudem häufig Aspekte des Denkmalschutzes zu beachten.
Der Holzschutz spielt sowohl für die Gesundheit der Nutzer, für die Nutzungsdauer von Holzkonstruktionen als auch für den Umweltschutz und das Image des Holzbaus eine wichtige Rolle. Für einen verantwortungsvollen Holzschutz sind Kenntnisse über den Holzaufbau, Inhaltsstoffe und die natürlicher Dauerhaftigkeit grundlegend. Das Wissen um die Lebensbedingungen von Holz bewohnenden Pilzen und Insekten und die Unterscheidung der häufigsten Arten ermöglichen einen differenzierten baulichen und chemischen Holzschutz. Weiters wird auf die, für die oben angeführten Tätigkeiten relevanten, Normen, Richtlinien, Gesetzespassagen und Literaturquellen hingewiesen.

Nach der Absolvierung der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden in der Lage sein, Bestandserfassungen und deren Auswertung selbstständig durchzuführen. Sie kennen die wesentlichen Schwachstellen und Schadensursachen. Sie sollen fähig sein, aus dem Bestand statische Systeme abzuleiten und baustatisch zu untersuchen. Sie sind in der Lage, Instandsetzungskonzepte inklusive Details auszuarbeiten. Im Zusammenhang damit sollen die Studierenden Einblicke in die Tätigkeit eines Sachverständigen erhalten.
Weiters sollen die Studierenden die Prinzipien des Holzschutzes normengerecht umsetzen können. Außerdem sollen die häufigsten Holz zerstörenden Pilze und Insekten charakterisiert und adäquate vorbeugende bzw. bekämpfende Maßnahmen bekannt sein. Kenntnisse über den mikro- und makroskopischen Holzaufbau, natürlicher Dauerhaftigkeit und den Lebensbedingungen von Pilze und Insekten sind nachzuweisen.

Die Lehrveranstaltung wird als Vorlesung (VO) abgehalten. Anschauungsmaterial zu nachgebauten Verbindungen, historischem Zimmermannswerkzeug, Pilzen und Insekten sowie Filmmaterial sollen die theoretischen Kenntnisse einprägen. Ausgeführte Details und die praktische Vorgehensweise bei vorbeugenden und bekämpfenden Holzschutzmaßnahmen werden besprochen. Weiters führt jeder Studierende im Rahmen der Exkursion Aufnahmen und Messungen in einem historischen Dachtragwerk vor Ort selbstständig durch.

Bestandsanalyse und Instandhaltung von Holzkonstruktionen - 2023 [LV-Leitung: A. Meisel, F. Tscherne, J. Zehetgruber] 
Objekt'23: "Schloss Klaffenau" [Beispielbericht zum Objekt]