"Kinder bauen mit Holz"
Unser Labor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Charakterisierung verschiedenster Holzarten und -produkten. Und seit genausovielen Jahren wächst auch schon unser Lager an "Holzabfällen", den Rest- und Bruchstücken aus eben jenen Laborprüfungen. Da eine wirtschaftliche Nutzung und damit Weiterverwendung nicht vorgesehen war und ist, kamen wir nicht umhin uns irgendwann die Frage zu stellen: Was tun mit all den schönen Stücken an Laub- und Nadelhölzern, die beim Zuschnitt der Prüfkörper für unsere Laboruntersuchungen anfallen?
Soll man sie zu Scheitholz für den Ofen verwandeln oder doch lieber arbeitssparend in den "Hecksler" werfen? Dazu konnten wir uns nicht überwinden. Denn jedes Stück Restholz ist wertvoll und bevor sofort an den Ofen gedacht wird, sollten und wollten wir noch nach der einen oder anderen, alternativen Nutzung suchen. Und so fanden wir auch unsere Antwort auf diese Frage: Handgefertigte Baukästen, gefüllt mit drei- bis vierhundert Bauklötzen, gedacht für Schulen wie auch für Kindergärten, zur Gänze aus Bruchstücken unserer Prüfkörper und dementsprechend in allen möglichen Holzvarianten.
Vier dieser Baukästen landeten bereits in der Volksschule Sacre Coeur Graz, drei in der Volksschule Waltendorf, sieben in der Freien Waldorfschule St. Peter, vier in der Volksschule St. Peter sowie zwei im Kinderhaus Wetzelsdorf-Montessori und die Freude und Begeisterung, welche die Mädchen und Buben diesen Baukästen entgegenbrachten, ebenso wie die ungeheure Konzentration und Kreativität, welche sie in ihren Pausen beim Bau von Türmen, Brücken und Gebäuden an den Tag legten, überraschte uns sehr und motiviert uns zur Weiterarbeit. Denn an Holz mangelt es uns sicher nicht!
Text: G. und P. Schickhofer, Graz, 17. April 2024