140.666 | Radfahrweg
Konzept und Leitung | Stefan Peters,
Andreas Trummer, David Gierlinger,
Eva Schwab
Die Radoffensive Graz 2030 setzt sich zum Ziel den Alltagsradverkehr um das Dreifache zu steigern. Dazu werden Vorschläge zur Verbesserung des Radwegenetztes gemacht. Ein Teilstück ist die Trasse entlang der Ostbahn, die als Teil des äußeren Ringes Wetzeldorf und St. Peter verbinden soll. Der Fokus unserer Betrachtung liegt auf dem Kernstück zwischen der Triester Straße und der Neuholdaugasse. Die Entflechtung des Verkehrs und der Wunsch nach höheren Geschwindigkeiten auf Radwegen erfordert großzügigere Radwegebreiten sowie Kreuzungsfreiheit. Ein Lösungsansatz dafür sind Radhochwege. Das Entwurfsstudio, das gemeinsam vom Institut für Tragwerksentwurf und dem Institut für Städtebau begleitet wird, betrachtet die Fragestellung vom städtebaulichen Maßstab bis hin zum konstruktiven Detail und sucht nach Lösungen für Bicycle Highways, Systeme von Brücken, Rampen und aufgeständerten Fahrbahnen entlang der beschriebenen Trasse sowie deren Einbindung in die bestehende Radinfrastruktur und den öffentlichen Raum der Stadt.
141.666 | The Language of Schwarzl
Konzept und Leitung | Matthias Castorph, Michael Hafner
Dieses Semester begeben wir uns in die Peripherie von Graz. Genauer gesagt in die Erlebniswelt am Schwarzlsee. Es ist ein Ort, welche keiner klaren Logik folgt, sich durch pluralistische Gestaltung auszeichnet, auf keinen Masterplan aufbaut und von architektonisch stilistischer Vielfalt geprägt ist. Um es in den Worten Rem Koolhaas zu sagen, „…ein Chaos, das ganz unabsichtlich entstanden ist“. Da wir jedoch nicht unabsichtlich entwerfen können, wenn wir uns in diesen Bestand/Kontext einfügen wollen, stellen wir uns die Frage stellen, wie sich diese unabsichtliche Architektur mit unserem Entwerfen verbinden lässt.In diesem Masterstudio möchten wir gemeinsam herausfinden, ob Orte, die eine andere architektonische Sprache sprechen und Grammatik haben, als wir es gewohnt sind, auch andere Entwurfsmethoden und Werkzeuge benötigen. Kann man diesen merkwürdigen Kontext als Krücke begreifen, im positiven Sinne als Hilfestellung, um seine eigene Sprache gestalterisch anzureichern? Thesen aus der Architekturtheorie und Beispiele aus der Kunst werden unseren Prozess begleiten. In Einzelarbeiten entwerfen wir angemessene Situationen und konkrete Architekturen für diesen Ausnahmeort in der Grazer Peripherie.
145.666 | Lost Space. Want to make affordable housing? Start by designing inclusive neighborhoods!
Konzept und Leitung | Petra Petersson,
Aglaée Degros, Anna Bagarić
Es mangelt an erschwinglichem Wohnraum in Graz, wodurch sich eine Spirale hineinschleicht, die einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen vor die Wahl stellt, wo sie sich niederlassen wollen: entweder außerhalb der Stadt, aber mit unzureichender und/oder teurer Mobilität, oder innerhalb der Stadt, aber mit einem übermäßigen Einkommensanteil für Wohnkosten. In der Stadt Graz gibt es derzeit rund 5.000 Gemeindewohnbauten, die von der Stadt verwaltet werden, und zusätzliche 6.500 Übertragungswohnbauten, bei denen Wohnbauträger mit Mitteln aus der Wohnbauförderungen auf Gemeindegrund bauen.
Im Entwerfenmodul wollen wir einige bestehende Quartiere nachhaltig intensivieren und mit architektonischen Mitteln qualitätsvoll transformieren. Dabei stehen öffentliche und private Mobilitätsräume zur Debatte. Sie sollen strategisch minimiert und daraufhin sozial-ökologisch entworfen werden sollen.
Um die Bearbeitung zu ermöglichen, werden in einem Atlas allgemeine Rahmenbedingungen des sozialen Wohnbaus in Graz und in weiterer Folge die Quartiere auf deren räumliche und systematische Zusammenhängen mit dem Territorium, dem Stadtviertel und dem sozialen Kontext analysiert und dokumentiert werden. Hierfür werden wir gemeinsam mit Studierenden aus dem zweiten Semester eine Vorortanalyse und -befragung durchführen.
Zu Beginn des Semesters werden in einem Einführungstag Elke Kahr (Bürgermeisterin der Stadt Graz), Eric Corijn (Professor Em. Urban Studies VU Brussel) und Elena Kasumova (Architekturbüro Teleinternetcafe) gemeinsam mit Prof. Petra Petersson und Prof. Aglaée Degros die Dringlichkeit und Diversität der nachhaltigen sozialen Wohnraumproduktion im städtischen Gefüge diskutieren.
147.666 | Skulptur (Raum)
Konzept und Leitung | Hans Gangoly,
Tobias Gruber, Elisabeth Koller,
Eva Sollgruber
Sind Architektur und Bildhauerei seit jeher Verwandte der räumlichen Kunst, unterscheiden sie sich in ihren originären Methoden zur Formgebung grundlegend. Die eine Disziplin gewinnt Raum durch Hinzugabe/Addition – durch das Konstruieren, das Fügen von Elementen und Materialen –, die Andere durch Wegnahme/Subtraktion – das Schnitzen, Aushöhlen, Meißeln, Schneiden, Durchbohren, Brechen der Elemente und Materialien. Was aber passiert, wenn Architektur und Bildhauerei Eins werden in Form eines Atelier- und Wohnraums einer Bildhauerin, eines Bildhauers? Welche Verbindungen, Trennungen, Auflösungen gehen diese unterschiedlichen Disziplinen miteinander ein? Wie wird Raum und Material dann geformt?
Der Entwurf dieses „Handwerkapartments“, in dem der (scheinbare) Gegensatz zwischen Arbeiten und Wohnen aufgelöst wird, eröffnet einen Verhandlungsspielraum für die Nuancen und Schwellen des Privaten und des Öffentlichen.
147.666 | Reinventing Munich
Konzept und Leitung | Lisa Yamaguchi
Auf dem Weg hin zu einer klimapositiven (Um)Baukultur werden neue Anforderungen an die Architektur gestellt: einfach Bauen, nutzungsoffene Gebäudestrukturen, Design for Disassembly, urbane Minen nutzen … Im Wesentlichen findet ein Paradigmenwechsel statt, der die gebaute Umwelt nicht mehr als fertigen Zustand wertet, sondern als Momentaufnahme in einem ständigen transformativen Prozess. Um so mehr werden Entwurfsmethoden gefragt sein, die mit dem arbeiten, was schon vorhanden ist. Sei es das konkrete Gebäude oder das wiederverwendete Bauteil einerseits – oder die Geschichte eines Ortes andererseits, die wir im Entwurf weitererzählen, um ein Gebäude in der Welt und in der Architekturgeschichte einzumessen und zu verankern. Die These dieses Studios ist, dass Permanenz und Identität jetzt erst recht an Wichtigkeit gewinnen und einen wesentlichen Wert für die Nachhaltigkeit der Architektur darstellen.
149.666 | Inhale & Exhale - Rijeka Kampus
Konzept und Leitung | Roger Riewe,
Martin Boleš
The university of Rijeka (UNIRI) was founded in 1973 and is nowadays composed of sixteen academic units (faculties, departments, academies), nine centres for research and development and numerous service facilities. Originally located in individual buildings throughout the city, the plans for a common campus started to form around the year 2000, when the Croatian government granted the city a former military area in the Trsat area for this purpose. The current UNIRI campus is therefore one of the most significant urban transformations of Rijeka in the 21st century.
Cooperation with Politecnico di Milano and DeltaLab Rijeka
Abstract
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149.666 | Sweet & Salty - Rijeka Delta
Konzept und Leitung | Roger Riewe,
Marisol Vidal Martinez
Although a harbour city, Rijeka has very limited access to its own waterfront, blocked by a series of industrial, infrastructural and military uses. For generations the citizens of Rijeka have watched the Kvarner bay across this impermeable barrier, forced to climb up the hilly landscape in order to enjoy the views of the bay. The yearning for walking, meeting or just being by the seaside has being a long-time dream for Rijekans, and the Delta site is their best chance for it to come true.
Cooperation with Politecnico di Milano and DeltaLab Rijeka
149.666 | Holz(ge-)schichten
Konzept und Leitung | Tom Kaden,
Bettina Gossak-Kowalski
Ein Projekt mit vielen Schichten…
In diesem Entwerfen wird ein bestehendes Grazer Siedlungsquartier analysiert und Optionen zur sinnvollen Nachverdichtung ausgearbeitet. Die Palette der Werkzeuge und Lösungsansätze ist weit gestreut: Aufstockungen, An- und Zubauten, neue Hüllen mit Pufferräumen oder auch Neubauten sind erwünscht.
Die Beziehung zur Geschichte, der Umgang mit dem Bestand und der gebauten bzw. nichtgebauten Umgebung bilden einen Teil der Fragestellungen dieses Projekts. Wieviel Bestandsgebäude verträgt die zukunftsweisende nachhaltige Nachverdichtung eines städtischen Quartiers? Oder, ist es überhaupt noch -unter Betracht der Debatte um den Ressourcenverbrauch der Bauindustrie - zeitgerecht Gebäude zu entfernen um neue Siedlungsstrukturen zu schaffen?
153.666 | Nursing Sharjah - More-Than-Human Public Architecture in the Desert Landscape
Konzept und Leitung | Klaus K. Loenhart,
Mercedes Peralta, Indre Umbrasaite
Mit Nursing Sharjah werden wir eine Art Hort als Lebensraum entwerfen, um einen gemeinschaftlichen Ort zu schaffen, der mit der vielfältigen und reichen Wüstenlandschaft des Emirats Sharjah in Beziehung steht. In Anbetracht der Doppelnatur des Hortes - als "Ort, an dem Pflanzen gezüchtet werden, um wieder eingepflanzt zu werden (Hortikultur)", aber auch als "Ort oder Raum für Kinder und ihre Betreuerin" - werden wir diese "Verwirrung" der typologischen Kategorie als Grundprinzip für ihre erweiterte und inspirierende Fähigkeit vorstellen, eine neue Art von gemeinschaftlicher öffentlicher Architektur zu schaffen - sowohl für menschliche als auch für das mehr-als-menschliche Bedürfnisse.
151.666 | Haus der Nebensächlichkeiten
Konzept and Leitung | Alex Lehnerer,
Julian Brües, Eva Herunter
Die spekulative Kraft der Architektur besteht darin, den Dingen einen Wert zu geben. Jeder Entwurf ist Neubewertung. Des Ortes, Der Bauaufgabe, der vorhandenen Mittel, und der eigenen Absicht. Die kulturelle Technik ist stets die Gleiche: Was vergessen wurde, was lange als unwichtig, überflüssig oder nebensächlich galt, wird hervorgeholt, entstaubt, poliert, vergrößert und neu inszeniert. Dadurch erfrischt und erweitert sich die Disziplin immer wieder aufs Neue. Das Wichtige wird nicht erfunden, sondern ist bereits da. Die Geschichte vom hässlichen Entlein wiederholt sich.
Das Wertgeben ist allerdings eine relative Aufgabe. Hierarchie besteht im Verhältnis der Dinge zueinander. Haupt- und Nebensächlichkeiten bilden eine Einheit. Und die Hypothese unserer Arbeit lautet: es existiert so etwas wie eine feine Sensibilität der Nebensache. Das vermeintlich Nebensächliche ist der produktive Hebel der Normalität.
157.666 | "Grenzen" des Wohnens
Konzept und Leitung | Andreas Lichtblau,
Thomas Kalcher, Anna Eberle
Eine lückenlose funktionale Determinierung von Bauwerken macht eine Anpassung an eine sich ändernde Anforderung schwierig und kostspielig. Da ein Grundanspruch unserer Zeit „Flexibilität“ lautet, erdenken wir ein deprogrammiertes Gebäude, das vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten offensteht und sich in eine zeitgenössische Programmatik für „Wohnen“ im erweiterten Sinn transformiert.