Till Matthias Lensing (2012), Typologie-Tektonik-Transformation. Livio Vacchini, Institut für Architekturtechnologie; 1. Gutachter: Roger Riewe, 2. Gutachter: Pierre-Alain Croset; 245 Seiten, Deutsch.
Der Tessiner Architekt Livio Vacchini (1933-2007) ist in den 1970er-Jahren neben Luigi Snozzi, Aurelio Galfetti und Mario Botta als einer der führenden Vertreter der Tessiner Schule international bekannt geworden. Als Grundlage seiner Arbeit hat Vacchini während einer Schaffenskrise seine Theorie in Form von architektonischen Prinzipien aufgestellt. Seine Kenntnis von Architektur überliefert er in Form von Beobachtungen zwölf ausgewählter Meisterwerke in der Publikation "Capolavori"(Meisterwerke),die kurz nach seinem Tod erschienen ist. Die Wechselbeziehung zwischen Theorie, einzelnen gebauten Werken und den ausgewählten Meisterwerken werden in den drei Kategorien-Typologie,Tektonik und Transformation - untersucht, die unterschiedliche Formen des Konstruierens bezeichnen. Seine Fähigkeit, das Bauen auf eine geistige Grundordnung zurückzuführen sowie seine Präzision im Entwerfen seiner Schaffensart zielt und über eine rein formale oder stilistische Interpretation seiner fertig gestellten Bauten und Projekte hinausreicht. Seine Handhabung der Prinzipien wird bestimmt durch die Technologie, die seinem Wunsch nach Ausdruck, nach Abstraktion, Strenge und Universalität entspricht und zur Authentizität seiner Werke führt.