Martin Brabant (2015), Zentralität. Im dispersen Stadtraum, Institut für Städtebau; 1. Gutachter: Grigor Doytchinov, 2. Gutachter: Reinhold Lazar; 209 Seiten, Deutsch.
Stadtzentrum, Einkaufszentrum, Healthcare-Zentrum, Ärztezentrum, Wirtschaftszentrum, Kongresszentrum, Universitätszentrum, Kommunikationszentrum, center of compentence, central park, Machtzentrum... ein Ausschnitt aus der Vielseitigkeit von „Zentren“. Aber was genau ist „das Zenter“, die „Zentren“ bzw. die „Zentralität“ und „Dezentralität“ im städtischen Kontext. Was fällt im heutigen Verständnis unter die Kategorien „zentral“ bzw. „Zentrum“: „Zentral ist überall- Zentralität ist nirgendwo!“ Es gibt Myriaden an hybriden-Terminologien für die Begrifflichkeit eines „Zentrums“. Das Stadtzentrum hat sich vom Blickwinkel der geographischen Position kaum entfernt – jedoch hat sich die Bedeutung der „Zentralität (als Nomenklatur) im Kontext der Stadt“ an gesellschaftliche Lebensweisen assimiliert. „Zentren“ sind ungleich Zentral, sind ungleich Stadt, sind ungleich urbaner Raum: NEIN - wenn es um die vermeintliche Definition von Stadt handelt (eine begrenzte Fläche mit erhöhtem Vorkommen an physischen Strukturen und einer unbestimmten Populationshäufigkeit). JA - wenn es sich um quantifizierbare Leistungen handelt. Somit steigt der Druck auf den physisch strukturierten, bestehenden (und sich stets weiterentwickelnden) Raum überdurchschnittlich und muss verstärkt Anforderungen (in immer kürzer werdenden Abständen) gerecht werden (unter Anforderungen sind alle technokratischen populistischen Themen der „postmodernen Stadtentwicklung“ zusammenzufassen). Stadt ist zweckmäßig für Versorgungsgütern - jedoch nicht mehr Raum sozialgesellschaftlicher Bedürfnisse – die schwindenden Grenzen des Raums – die „Zentralität - im dispersen Stadtraum“. Ab wann ist ein Zentrum ein Zentrum? Wie weit dürfen Zentren voneinander entfernt sein? Sind multiple Zentren die Lösung für differenzierte (oder nur: differenzierter) Anforderungen? Können Informations- und Kommunikationstechnologien neue Zentren darstellen? Wie gliedern sich bzw. wie treten diese in Erscheinung im städtischen Raum und wie weit hat sich die Begrifflichkeit der Urbanität an die Zentralität gehaftet oder/bzw. davon entfernt?