Architektur/Publikationen/Interviews

DIE FAKULTÄT FÜR ARCHITEKTUR
BEGRÜSST DIE NEUE LEITERIN DES DEKANATS

Andrea Schmallegger (AS) im Gespräch mit Petra Eckhard (GAM)


© Robert Anagnostopoulos, TU Graz

GAM: Du hast seit 01. Oktober 2022 offiziell die Position der Leiterin des Dekanats der Architekturfakultät inne und verwaltest als operative Schaltstelle zwischen Dekanin, Studiendekan, Instituten und Studierenden die strategischen Prozesse der Fakultät. Welche Themen werden dich in nächster Zeit beschäftigen?

Andrea Schmallegger (AS): Die Verwaltung der Lehre ist neben dem Personal- und Budgetmanagement ein zentrales Thema. Zum Beispiel das neue Mastercurriculum, das mit diesem Semester in Kraft getreten ist, wird sicher ein Schwerpunkt sein. Wir sind im Dekanat gespannt, wie das jetzt anlaufen wird, wo wir vielleicht etwas nachjustieren müssen oder in welchen Bereichen wir den Studierenden mehr Hilfestellung geben können. Ein neuer Studienplan bedeutet immer auch Unsicherheit für die Studierenden. Wir haben aber gute Tools und Angebote, damit sich Studienanfänger*innen als auch Studierende fortgeschrittener Semester darin gut zurechtfinden. In Sprechstunden mit den Studierenden können meist alle Fragen beantwortet werden.

GAM: Du kommst ja nicht neu an die Fakultät, sondern kennst die Abläufe schon aus deiner Zeit in den Sekretariaten des Instituts für Tragwerksentwurf (ITE) und des Instituts für Architekturtechnologie (IAT) und der Professur für Architektur und Holzbau. Wie würdest du deinen beruflichen Werdegang an der TU Graz beschreiben?

AS: Ich bin 2015 ans Institut für Tragwerksentwurf gekommen. Stefan Peters, der damals Dekan war, suchte weitere Unterstützung für die administrativen Belange am Institut, vor allem auch für seine Agenden als Dekan. Ich konnte mich hier gut in die universitären Themen einarbeiten, auch in die Themen des Dekanats. Als dann bei Roger Riewe am IAT die Stelle im Sekretariat ausgeschrieben war, wechselte ich hier an eines der größten Institute der Fakultät. Das war ganz toll, da ich dort vermehrt mit der Verwaltung von Aufgaben hinsichtlich Lehre, Veranstaltungen und Forschung beschäftigt war, u.a. auch Berufungskommissionen begleitet habe und es dadurch sehr viel Kontakt zu anderen Instituten und Fakultätsangehörigen gab. Dadurch bin ich sehr stark mit der Fakultät insgesamt verwachsen.

GAM: Dieser Sprung von der Instituts- zur Fakultätsebene bedeutet auch ein zunehmendes Maß an Komplexität im operativen Management. Wie gehst du damit um?

AS: An den Instituten konnte ich diese unterschiedlichen Aufgaben quasi erproben. Durch die 15 Organisationseinheiten multiplizieren sich nun aber z.B. das Personalmanagement, und auch durch die Zielvereinbarungen, die es einzuhalten gilt. Auch die budgetären Vorgaben des Rektors und des Bundes machen alles viel komplexer. Aber ich glaube, dass mir diese Komplexität und Vielseitigkeit gut liegen und auch alles, was ich davor beruflich gemacht habe – Öffentlichkeitsarbeit, Personal, Finanzen, Büroorganisation –, darin bin ich sozusagen ein alter Hase. Meine neue Position hat vielleicht eine andere Dimension, ist sicher komplexer und mit viel größerer Verantwortung verbunden, aber ich freue mich sehr über diese Herausforderung.

GAM: Gibt es etwas, das dir in deiner neuen Position für die Zukunft ein besonderes Anliegen ist?

AS: Ein großer Wunsch von mir ist es, die Kommunikation innerhalb der Fakultät zu fördern – zwischen den Instituten aber auch den Arbeitsgruppen, was z.B. die Forschung betrifft, aber auch zwischen Lehrenden und Studierenden. So ein Austausch könnte zum Beispiel in Form eines Fakultätscafés gut funktionieren, fix eingerichtet oder temporär. Auch was die Präsentation der Fakultät nach außen betrifft, da gibt es vielleicht noch weitere Medien, Kanäle und Partnerschaften, die man erproben könnte. Eine offene und fachliche Kommunikation in alle Richtungen, also eine Open Door Policy, dass wir unser Wissen auf allen Ebenen teilen und im besten Fall sehr viel Spaß an der Sache haben. Das wäre mir ein Anliegen und das möchte ich gerne in Zukunft über die Schnittstelle des Dekanats noch weitertreiben.
Wie gut die Dynamik sicher jetzt schon ist, das zeigen die aktuellen Studierendenzahlen.  Wir sind am Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens (KOEN) mit 210 Studierenden in den Beginners Workshop gestartet, haben über 240 Studierende zum 1. Semester im Bachelorstudium gemeldet, das ist sensationell. Und so viele Studierende bei unserem Welcome Day und in den Hörsälen zu den Präsentationen zu sehen, ist eine Freude.

GAM: Was bereitet dir in deiner neuen Position am meisten Freude und worin liegt für dich die größte Herausforderung?

AS: Die größte Herausforderung liegt sicher darin, alle gut an Bord zu holen. Also nicht nur hier in meinem (erweiterten) Team im Dekanat, sondern dass die gesamte Fakultät sieht – von dem bzw. der Institutsleiter*in und dem bzw. der Studienassistent*in bis hin zu den Studierenden –, wie gut das ist, wenn wir gemeinsam eine Sache weitertreiben, und wir uns für die Anliegen der Fakultät gemeinsam engagieren. Am meisten Freude macht mir, für ein größeres, gutes Team verantwortlich zu sein und Sachen neu bewegen zu können.

GAM: Was ist dir neben deiner Arbeit noch wichtig?

AS: Ich habe zwei Kinder im Alter von 15 und 9 Jahren, die sind mir wichtig und beschäftigen mich nebenher noch gut. Daneben lese und reise ich sehr viel. Ich bin leidenschaftliche Köchin und sage ja immer, wenn ich nicht mehr im Büro arbeiten würde, dann hätte ich ganz sicher ein kleines, feines Gasthaus, wo Leute für gutes Essen und gute Gespräche zusammenkommen.

GAM: Vielen Dank für das Interview.