Niemandsräume. Eine utopische Spurensuche
Marleen Leitner/Michael Schitnig
Graz: Verlag der TU Graz, 2014
Deutsch, 175 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-85125-361-0
EUR 18,00
Heutzutage wird das Wort „Utopie“ hauptsächlich negativ verwendet und als gescheiterter Plan angesehen. Als angewandte Kunst kann und konnte sich die Architektur nie so kritisch positionieren wie beispielsweise die bildende Kunst. Mittlerweile ist die Architektur von Pragmatismus geprägt, der dem Bauen den bedingungslosen Vorzug gibt. Was also kann die (architektonische) Utopie noch leisten? Ausgangslage für Niemandsräume ist die Behauptung, dass die Utopie nicht als Bauaufgabe – also als gescheiterter Plan – zu verstehen ist, sondern als Werkzeug, kritisch, künstlerisch und gesellschaftsfähig zu arbeiten. In Bildern denken, nicht in ökonomischen Worthülsen, und Entwürfe zulassen, die nie als Realvision gedacht waren. Niemandsräume ist eine „Graphic Novel“, ein Comicroman, der als künstlerische Ausdrucksform auch in der Architektur an Bedeutung gewinnt. Dieses Medium schafft es, Potentiale der Architektur aufzuzeigen und den Betrachter Bild für Bild auf eine Reise in Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges einzuladen. Niemandsräume ist eine Gegenüberstellung einzelner Architektur-Utopien und macht erdachte Räume experimentell erlebbar.
Marleen Leitner und Michael Schitnig studierten von 2007 bis 2014 Architektur an der TU Graz. Ihre Diplomarbeit Niemandsräume wurde am Institut für Zeitgenössische Kunst verfasst. 2013 gründeten sie das gemeinsame Studio Asynchrome, das sich als transdisziplinäres Experiment versteht.