Konrad Frey: Haus Zankel. Experiment Solararchitektur
architektur + analyse 2
Anselm Wagner/Ingrid Böck (Hg.)
Berlin: Jovis, 2013
Deutsch, 160 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-86859-216-0
EUR 24,80
Das Solarhaus Zankel im französischen Prévessin bei Genf, ab 1976 vom Grazer Architekten Konrad Frey geplant und 1978–85 vom CERN-Physiker Karl Zankel für dessen Familie errichtet, ist das Produkt einer kongenialen Partnerschaft, wie sie in der Architektur nur höchst selten vorkommt: Architekt und Bauherr vereinte dieselbe Freude am risikoreichen Experiment, durch die ein Projekt zum Lebensinhalt und ein Bauwerk zum Kunstwerk werden kann. Das Ergebnis lässt sich nur in Gegensätzen beschreiben: experimentelles Solarlabor und vernakulärer Landsitz, expressive Raumskulptur und ökologische Versuchsstation, repräsentative Gesellschaftsbühne und alternatives Kinderhaus, postmoderne Collage und technoide Wohnmaschine, manieristische „folie“ und mönchische Zelle. Umso verwunderlicher, dass dieses einzigartige Gebäude bislang keine nennenswerte Rezeption in der Architekturkritik gefunden hat – es ist das unbekannte Meisterwerk der „Grazer Schule“. Das Buch ist im Rahmen eines Masterstudios der TU Graz zur Dokumentation des vom Abriss bedrohten Hauses entstanden.
Ingrid Böck war von 2008 bis Ende 2012 Universitätsassistentin am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften.
Anselm Wagner ist Professor am selben Institut.