Stahlbetonleichtbauexpertise für den Werkhof in Bludenz

Institut für Tragwerksentwurf

© Janosch Schallert, Native Media GmbH / Concrete 3D GmbH

Beauftragt durch Tomaselli Gabriel Bau GmbH, Baumit GmbH und gbd ZT GmbH Dornbirn war das Institut für Tragwerksentwurf maßgeblich an der Planung eines 717m² Flachdachs in Stahlbetonleichtbauweise für den Werkhof in Bludenz beteiligt. Das Team des Instituts, das für den Entwurf des Dachtragwerks mit einer freien Spannweite von 14 Metern sowie für die Entwicklung der Printstrategie der 3D-gedruckten Aussparungskörper verantwortlich war, brachte so seine Expertise in der Umsetzung der neuartigen Bauweise bei der bislang weltweit größten Konstruktion dieser Art ein. Das Bau- vorhaben wurde mit Jahresbeginn 2023 fertiggestellt und steht stellvertretend für den Einsatz des 3D-Betondrucks als vielversprechende Möglichkeit, filigrane und nachhaltige Tragwerke in Stahlbetonleichtbauweise zu errichten. Die „Grazer Stahlbetonleichtbauweise“ auf Grundlage gedruckter Schalungen wurde an der TU Graz im Rahmen eines FFG-Forschungsprojektes entwickelt und ausgiebig erprobt. Zentrales Element sind dabei 3D-gedruckte Schalkörper welche als verlorene Schalung im Bauteil verbleiben. Somit kann die Betonkubatur von Ortbetonkonstruktionen drastisch minimiert werden und eine massive Platte mit Rechteckvollquerschnitt zu einer querschnittsoptimierten Kassettendecke transformiert werden. Neben dem Kräfteverlauf spielten insbesondere auch das Gewicht und die Formstabilität während des Druckprozesses und der Betonage auf der Baustelle eine große Rolle, um zum einen den Transport und die Manipulation vor Ort zu erleichtern, und zum anderen Verformungen oder Brüche der Schalkörper ausschließen zu können. Im Bauprojekt konnten durch den konsequenten Einsatz der 3D-Drucktechnologie 24 Prozent CO2eq eingespart werden. Neben dem Beton, der durch die Aussparungskörper eingespart wurde, konnte durch die Reduktion des Eigengewichtes der Struktur auf einen Anteil des Bewehrungsstahls verzichtet werden. Somit konnten allein durch das Deckentragwerk 33to CO2eq vermieden werden.


Projektdauer: Februar 2022 – März 2023

Finanzierung: Stadt Bludenz, WERIT Handels GmbH Österreich, Bludenz

Projektteam: Atelier Ender, Nüziders BAUMIT GmbH Concrete 3D, Nüziders gbd ZT GmbH, Dornbirn Institut für Tragwerksentwurf: Georg Hansemann, Christoph Holzinger, Robert Schmid, Andreas Trummer, Stefan Peters Stadt Bludenz Tomaselli Gabriel Bau, Nüziders WERIT Handels GmbH Österreich, Bludenz