Mycera – Verbundene Struktur © Shapelab/IAM, TU Graz

Im Rahmen des genehmigten FWF-Forschungsprojekts “Material- and Structurally Informed Freeform Structures” untersucht das Institut für Architektur und Medien im Sonderforschungsbereich gemeinsam mit acht weiteren Forschungsgruppen der TU Wien und Universität Innsbruck, unter anderem einen neuartigen Bio-Baustoff. Dieser erhält seine Stabilität durch die Verbindung von Ton und Myzelium, mikroskopisch kleinen Pilzfäden und daraus entstehenden Geweben, sogenannten Hyphen. Ein neuartiges 3D-Druckverfahren von Keramik ermöglicht es nun mittels einer eigens entwickelten Maschinensteuerung die feinen Pilzfäden in verschiedenen Anteilen bereits während dem Druck, oder vor und nach dem Brand der Keramik „einzuimpfen”. Die jeweiligen Verfahrenstechniken erlauben somit Baustoffe mit unterschiedlichen statischen und technischen Besonderheiten, die je nach Anordnung ein komplexes und abgeschlossenes Gefüge ergeben können. Durch das gezielte und lenkbare Wachstum durch Zellstoff und Lignin, einem Nebenprodukt aus der Papierherstellung, entstehen Module, die sich durch das natürliche Wachstum fest verbinden und selbst „heilen” können. Diese Module verursachen wenig bis keine Emissionen und sind zu 100 Prozent rückführbar und wiederverwendbar.

Projektlaufzeit:
März 2020 bis März 2024

Finanzierung:
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Österreichs (FWF)

Projektteam:
Institut für Architektur und Medien, TU Graz: Julian Jauk, Lukas Gosch, Hana Vasatko, Milena Stavrić