Das Thema dieses Forschungsprojekts befasst sich mit parametrischem Design in der Architektur. Speziell geht es darum, Bauexpertise und digitale Simulationsmethoden in ein parametrisches Entwurfssystem zu integrieren. Heutigen Entwurfsprogrammen fehlt es vor allem an gültigen Systemen, mit denen Design-Entscheidungen erfolgreich digital unterstützt werden können. Diese Mängel zu beheben ist ein vorrangiges Ziel in dieser Arbeit. Die Mängel sind besonders im Hinblick auf die Umsetzung der Direktive 2010/31/EU relevant, welche eingeführt wurde, um die Energieeffizienzbestimmungen für Gebäude zu verbessern. Werkzeuge, die Architekten erlauben würden, mit diesen neuen, komplexeren Bestimmungen im Rahmen eines normalen Entwurfsprozesses kreativer umzugehen, sind derzeit nicht vorhanden. Die aktuellen Building Information Modeling Systeme (BIM oder Gebäudeinformationssysteme), verwenden lediglich vereinfachte physikalische Simulationsmodelle, und es fehlen ihnen auch grundlegende Voraussetzungen für die Entscheidungsunterstützung. Ein weiteres Ziel ist es, ein offenes, modular aufgebautes parametrisches Modelliersystem zu entwickeln. Dieses soll in Echtzeit und auf der Basis von verschiedensten Entwurfskriterien, die die Energieeffizienz eines Gebäudes ermitteln, Feedback geben und Verbesserungsvorschläge machen. Zu diesem Zweck werden auch verschiedenste Ansätze erprobt, wie zuverlässigere Simulationsmethoden in bidirektionaler Weise in das parametrische System integriert werden können. Das Projekt wird konzeptionelle und methodologische Grundlagen für eine sogenannte „Erweiterte Parametrik“ entwickeln: eine neue Art von Parametrik-Programm, welches leistungsabhängige Modellierung basierend auf detaillierten physikalischen Simulationsmodellen unterstützt.
Projektlaufzeit:2012 – 2015
Projektleitung:Urs Leonhard Hirschberg, Institut für Architektur und Medien, TU Graz
Finanzierung:Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)