Ziel des Forschungsprojekts „City Openings“ ist die Entwicklung eines Öffnungssystems zur Verbesserung der natürlichen Belüftung im Wohnhochhausbau in Hongkong. Problemstellung: Die Bewohner in den heutigen Wohnbauten in tropischen Metropolen verwenden in den letzten Jahrzehnten verstärkt Split-Klimaanlagen. Nutzung und Energieverbrauch von Anlagen in diesen Regionen sind enorm und Letzterer stellt einen wesentlichen Nachteil der Nutzung von Klimaanlagen dar. Allein für die Sieben-Millionen-Metropole Hongkong wird ein zusätzlicher Energieverbrauch durch Klimaanlagen in Höhe von jährlich 6,8 GWh angenommen. Die 150 Millionen Einwohner der südostchinesischen Küstenregion benötigen für die Kühlung ihrer Wohnungen mit Klimaanlagen jährlich eine Energiemenge von 145 GWh. Gleichzeitig heizen diese Split-Klimaanlagen mit ihrer warmen Abluft das städtische Umfeld weiter auf. 40% der benötigten Kühlenergie wird in Form von Wärme von den Klimaanlagen an die Außenluft abgegeben. Somit wird die Problematik des Hitze-Insel-Effekts noch weiter verschlimmert. Die Verbesserung der Behaglichkeit und gleichfalls die Reduzierung der mechanischen Belüftung scheint mit Nutzung einer spezifischen natürlichen Belüftung im Wohnungsbau in den Subtropen möglich. Wissenschaftliche Untersuchungen haben aufgezeigt, dass die Behaglichkeit in Wohnhäusern in Hongkong mit Hilfe der natürlichen Belüftung um bis zu 85% verbessert werden kann. Als problematisch stellt sich hierbei die Luftverschmutzung heraus. Deswegen ist es Ziel, ein Fassadenöffnungssystem zu entwickeln, welches verunreinigte Luft filtern und gleichzeitig die Anforderungen an eine gut funktionierende Natürliche Lüftung erfüllen kann. Für die Entwicklung wird der Klimastandort Subtropen in Hongkong mit den entsprechenden Wetterdaten ausgewählt. Hongkong gilt als Vorreiter für innovative Umsetzungen im Wohnungsbau für ganz Festlandchina. Europäisches Grundlagenwissen und Neuentwicklungen können so in Metropolen in China eine große Anwendung finden.
Projektlaufzeit:
seit 2014
Finanzierung:
Eurasia Pacific Uninet (EPU)
Anschubfinazierung TU Graz
Projektleitung:
Roger Riewe, Institut für Architekturtechnologie, TU Graz
Ferdinand Oswald, Institut für Architekturtechnologie, TU Graz
Projektpartner:
Housing Authority Hong Kong