Die zweite Feldforschung des FWF-Forschungsprojekts konnte vom 23. Mai bis 8. Juli 2023 erfolgreich durchgeführt werden. Gemeinsam mit acht Einheimischen, einem Pferd und elf Maultieren startete das Projektteam der TU Graz – Carmen Auer, Helmut Woschitz und Vera Schabbon – in Dunai in Lower Dolpo. Nach vier Tagen Fußmarsch erreichten sie das Taraptal, wo digitale Vermessungen der Klosteranlagen von Shipchok und dem Ribo Bhumpa Gompa durchgeführt wurden. Nach fünf Tagen Arbeit ging es das Tal weiter aufwärts, um den Dorftempel von Kagar (“Kagar Labrang“) und einen kleinen, privaten Tempel („Zur Gompa“) sowie die umliegenden Gebäudestrukturen zu vermessen. Danach führte der Weg weiter nach Norden, über den Jyanta-La (5221m) bis ins Dorf Tsa im Nangkhongtal, um das Ensemble von Hrab zu vermessen. Im Anschluss wurde das Ensemble von Namdo dokumentiert, das etwa eine Stunde Fußmarsch von Tsa entfernt liegt. In dieser Zeit war es außerdem endlich möglich, das Kloster von Yangtse nahe der Grenze zu Tibet zu besuchen und fotografisch zu dokumentieren. Auf dem Rückweg ergab sich außerdem die Gelegenheit, das Ensemble von Mehkhim zu vermessen, das abgelegen auf der östlichen Hangseite des Taraptals liegt.
Damit war die diesjährige Feldarbeit abgeschlossen und wir erreichten nach drei Tagen Abstieg wieder Dunai. Die Ergebnisse der diesjährigen Messungen zeigen, dass – neben der guten Vorbereitung und der Kommunikation mit lokalen AkteurInnen – der Einsatz der 3D-Laserscan-Technologie eine schnelle und genaue Gebäudevermessung ermöglicht. Dadurch kann der Zeitaufwand für die Vermessungsarbeiten vor Ort erheblich verkürzt werden, was gerade in schwer zu erreichenden Gegenden wie Dolpo ein großer Vorteil ist.