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Andreas Lechner: "Entwurf einer architektonischen Gebäudelehre"

© Abbildung: Gerardo Aguilar, Roma (2017)

17.01.2018

Festvortrag

Der Festvortrag findet am 17. Jänner 2018 um 18.00 Uhr im HS II, Rechbauerstr. 12/KG, 8010 Graz statt. Andreas Lechners Habilitationsschrift beschreibt den architektonischen Entwurf als Transformationsprozess – von lose vorliegenden Elementen, Mustern und Präzedenzen zur Raumbildung und -abschirmung in neue Vorschläge für feste Fügungen an konkreten Orten. Dies erfolgt in zwei Teilen: Zum einen in Form einer gezeichneten Gebäudelehre, die dazu Anschauungsmaterialien in der traditionellen Notationsform architektonischer Ideen liefert: Grundrisse, Schnitte und Ansichten von zwölf vielfach klassischen Architekturprojekten in zwölf öffentlichen Nutzungszusammenhängen – Theater, Museum, Bibliothek, Staat, Büro, Freizeit, Religion, Einzelhandel, Fabrik, Bildung, Kontrolle und Krankenhaus. Zum anderen in drei Aufsätzen, die das Entwerfen zunächst als Kennenlernen ästhetischer und logistischer Bandbreiten als kultureller Dimension des Bauens begreifen. Typologien nehmen dabei eine zentrale Rolle ein – zwischen empirischer Beobachtung (induktive Realtypen), theoretischen Vorannahmen (deduktive Idealtypen) und gesellschaftlichen Rangbemessungen. Das Erkenntnisinteresse und damit Ziel von Typologien – Wissensgewinn durch Informationsreduktion – steht aber nicht im Mittelpunkt dieser auch als Handreichung für das Entwerfen und die Entwurfslehre konzipierten Arbeit. Vielmehr macht die Sammlung an Formen und Funktionen auf die Komposition als ästhetische Festlegung der Form aufmerksam, die sich aus baukünstlerischen „Erinnerungslektionen“ ebenso wie aus der Analyse konkreter Orte architektonisch speisen lässt. Die zwölf mal zwölf gezeichneten Projekte liefern ein Nebeneinander von Tableaus aus Formen und Programmen, die sich für Vergleich und Anknüpfung ebenso wie für das Ziehen neuer Verbindungslinien im Entwurf anbieten. Einladungskarte