Zum Abschluss des Product Innovation Projects fand am 2. Juni 2022 die Innovation Gala im Schumpeter Labor für Innovation statt und wurde auch weltweit via Livestream übertragen. Dieses internationale und interdisziplinäre Projekt wurde inspiriert durch das einjährige Programm ME310 in Design Thinking an der d.school der Stanford University in Kalifornien (USA). Nach dem Konzept des Experience-based Learnings bietet das Projekt den Studierenden die Möglichkeit, an realen Aufgabenstellungen von Industrie-Partnern zu arbeiten. Die Teams erhalten ein Projektbudget von bis zu €10.000 zur Entwicklung und prototypischen Umsetzung ihrer Konzepte.
Einige dieser Ideen haben bereits zu neuen Produkten und Patenten geführt. Neben der Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Soft Skills weiterzuentwickeln, sammeln die Studierenden praktische Erfahrungen und ECTS-Punkte für ihr Studium.
Seit 2006 wurden mehr als 69 Projekte mit 35 österreichischen Unternehmen durchgeführt. Rund 500 Studierende aus 57 Nationen hatten die Möglichkeit, diesen einzigartigen Kurs zu erleben. Die 39 teilnehmenden Studierenden aus den sechs Studierendenteams stellten sich heuer den Herausforderungen unserer Industriepartner Astotec, AVL, OEBB TS, OMV, Palfinger und Payer.
Team Astotec suchte nach neuen Anwendungen für pyrotechnische Produkte. Sie lösten die Challenge mit ihren finalen Konzept D.O.P.E. Dieses Akkronym steht für „Drone Overall Protection Equipment“ und stellt ein All-in-One-System zum Schutz von Drohnen jeder Art während und nach einem Motorausfall dar. Airbag und Fallschirm ermöglichen einen langsamen Fall und eine sanfte Landung.
Das Team AVL befasste sich mit der Sicherheit von Brennstoffzellen. Unterschiedliche Lösungen wurden in einem einzigen End-of-Line-Test integriert. Das System verwendet eine spezielle Kamera zur Erkennung und Lokalisierung von großen externen Lecks und umfasst auch eine Unterdruckhaube zur Durchführung einer Druckanstiegsprüfung um Informationen über kleinere externe Leckagen zu sammeln.
Mit Extended Reality Anwendungen für die Fernerkennung des Zustands von Schienenfahrzeugen beschäftigte sich Team OEBB TS. Dabei konkretisierte sich eine Software- und Hardware-basierte Lösung. Das Team entwickelte eine Wartungs-App sowie ein modulares Hardware-Wartungssystem. Die Endgeräte verfügen über eine Anbringungsmethode, die einen effizienten Arbeitsablauf für die Inspektoren gewährleistet.
Team OMV spezialisierte sich auf die Korrosionsprüfung von Materialien im Zuge des Transports von (verunreinigtem) CO2. Ziel war die Entwicklung einer funktionsfähigen Testanlage welche spezifische Umgebungsbedingungen sicherstellt. Zu den besonderen Herausforderungen zählte die exakte Dosierung von Verunreinigungen.
Team Palfinger suchte nach neuen Leichtbaulösungen im Kranbau. Dabei stellte das Team Topologieoptimierung ins Zentrum ihrer Arbeit. Es wurde eine Teleskop-Kranverlängerung aus S1100-Stahlblech mit Topologie-optimiertem Design entwickelt. Durch die Umsetzbarkeit des Designs mit erprobten und gängigen Herstellungsverfahren konnte eine Gewichtsreduktion von 33% zu geringen Kosten realisiert werden.
Team Payer entwickelte ein neues Antriebskonzept für elektrische Körperpflegeprodukte. Dabei entwickelte das Team nicht nur erfolgreich das Antriebskonzept, sondern zeigte auch die Vorteile des Konzeptes hinsichtlich der möglichen ergonomischeren Gestaltung von Elektrogeräten durch Einsatz des neuen Antriebes. Die Entwicklung wird aktuell hinsichtlich der Patentierbarkeit evaluiert.
Weitere Einblicke in die Innovationsgala erhalten über diesen Link (Youtube).
Marion Unegg MSc
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