Blitzortungssensoren sind grundlegender Bestandteil von Blitzortungssystemen, mit denen die Blitzaktivitäten erfasst und örtlich zugeordnet werden können.
Der vor dem Energie Zentrum Graz im Haus Inffeldgasse 18 aufgestellte IMPACT (IMProved Accuracy using Combined Technology) Sensor vom Typ Model 141-T ALDF besteht im Wesentlichen aus Antennen zur Messung zeitlich veränderlicher magnetischer und elektrischer Felder, einer GPS zeitsynchronisierten Uhr und einem elektronischen Teil zur Messsignalanalyse.
Grundsätzlich dienen Blitzortungssensoren der Detektion und Klassifizierung elektromagnetischer Felder von Blitzentladungen. Die Daten mehrerer Blitzortungssensoren zum jeweils gleichen Blitzereignis sind Basis für die Bestimmung eines Blitzorts und der Blitzkenngrößen. Abstände zwischen Sensoren sollten bei dieser Technologie maximal 370 km betragen. Der mittlere Sensorabstand beträgt in Österreich ca. 150 bis 200 km. Bei der IMPACT Technologie kommen das Magnetic Direction Finding (MDF) und das Time Of Arrival (TOA) Verfahren zum Einsatz.
- Aus den mit Plattenantennen gemessenen elektrischen Feldern wird die Polarität eines Blitzes bestimmt.
- Aus den von zwei orthogonal aufeinanderstehenden magnetischen Rahmenantennen des Sensors gemessenen Magnetfeldern kann die Richtung der Signalquelle bestimmt werden.
- Aus den exakten Zeitpunkten, an denen die Signale an verschiedenen Sensoren empfangen werden, können Hyperbeln bestimmt werden, entlang derer sich die Signalquelle (Blitz) befunden hat.
Durch die Kombination von MDF und TOA kann ein Blitzort mit Daten von lediglich zwei Sensoren bei hoher Ortungsgenauigkeit bestimmt werden.
Die in Österreich betriebenen Blitzortungssensoren sind im österreichischen Blitzortungssystem ALDIS (
Austrian Lightning Detection and Information System) zusammengefasst, welches Mitglied von EUCLID (
European Cooperation for Lightning Detection) ist. Betrieben wird das System von der
OVE Service GmbH, einer 100-%-Tochter des OVE (
Österreichischer Verband für Elektrotechnik).
Blitzortungsdaten und die Erfassung des Blitzgeschehens dienen der Blitzforschung und werden insbesondere im Bereich der elektrischen Energieübertragung und Verteilung, im Schadensermittlungs- und Versicherungsbereich sowie in der Meteorologie genutzt. Am Institut für Hochspannungstechnik und Systemmanagement werden seit vielen Jahren Forschungsarbeiten in speziellen Bereichen der Blitzforschung, insbesondere im Bereich Effizienz und Genauigkeit von Blitzortungssystemen, durchgeführt (e.g.
Poelman et al. 2012;
Vergeiner et al., 2013 ;
Schulz et al., 2014 ). Derzeit werden am Institut Forschungsarbeiten zum Thema "Blitzentladungen in alpinen Regionen" bearbeitet und betreut sowie zahlreiche Lehrveranstaltungen zu diesem Fachbereich angeboten.
Besonderer Dank gilt den Kollegen vom
Französischen Blitzortungssystem Météorage, die diesen Sensor dem Institut zur Verfügung gestellt haben.