LV 141.666 Entwerfen
Übung, WS 22/23

In diesem Semester beschäftigen wir uns mit dem Thema der (un-)bestimmten Architektur an (un-)bestimmten Orten am Beispiel des Hochhauses am Dietrichsteinplatz.
Der Dietrichsteinplatz bildet den Übergang von vorgründerzeitlicher Stadtent- wicklung zur strengen Blockrandbebauung der Gründerzeit und wird heute vom Verkehr geprägt. Daneben bildet das spätmoderne Hochhaus als Solitär eine Dominante im Stadtgefüge. Die Situierung wirkt jedoch unbestimmt, geht nicht auf den Kontext ein.

Die Entwurfsaufgabe stellt sich der Frage der Verortung dieses (un-)bestimmten Gebäudes. Mit welchen architektonischen Mitteln kann das Gebäude besser in den Kontext eingefügt werden - sowohl in das Stadtbild, als auch in die unmittelbare Umgebung? Welche architektonischen Interventionen sind notwendig um das Gebäude an heutige Ansprüche heranzuführen? Und wie kann der Charakter des Gebäudes erhalten bleiben?

Wir untersuchen diese Fragen und unterziehen das Gebäude einer Umnutzung. Das Büro- und Wohngebäude soll zum Kurzzeitwohnen für Austauschstudie- rende transformiert werden. Für die öffentlichen und halböffentlichen Be- reiche in den ersten beiden Geschossen sollen je nach Entwurf passende gemeinschaftliche Funktionen definiert und entsprechende Räume entworfen werden. In den Entwürfen wird individuell die Frage untersucht, wie sich „Kurzzeitwohnen“ von herkömmlichen Wohnen unterscheidet, welche Bedürfnisse damit einhergehen und wie diese entwerferisch im Bestand umgesetzt werden können.

Lehrende
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt, Stadtplaner
Christina Aschauer, Dipl.-Ing.

Vorstellung   27ster September 2022, 9:00 Uhr, HS I
Anmeldung   28ster September 2022, 15:00 Uhr
Einführung    05ter Oktober 2022, 10:00 Uhr, Masterstudio ATDG026


LV 141.506 Entwerfen 3
Übung, WS 22/23


Aufgrund des finanziellen Drucks auf Grundstücke am Rande der Stadt wächst das Interesse, die Nutzung der Flächen zu maximieren. Als Folge dessen werden viele Einfamilienhäuser abgerissen, um Platz für größere Neubauten zu schaffen. Die Form und Gestalt dieser Häuser werden durch das Baurecht, bzw. den Abstandsflächen bestimmt. Neben den ästhetischen Folgen bedeutet der Abriss auch, dass die bestehende Bausubstanz und Infrastruktur verloren geht sowie wertvoller Grünraum weichen muss, der weiter versiegelt wird.

Aufgrund der bestehenden globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts steigert sich die Notwendigkeit des Erhalts und der Ausnutzung des Bestandes. Aktuell droht jedoch vielen Einfamilienhäusern, sogar aus den 1980er Jahren, der Abriss.

An diesem Punkt möchten wir ansetzen und sowohl den Abriss als auch den Neubau hinterfragen. Anstatt in die Breite zu wachsen, wollen wir untersuchen, wie wir auf dem Bestehenden aufbauen und in die Höhe gehen können. Durch diese Maßnahme könnte Grünraum, Baumaterial und Infrastruktur erhalten werden. Während des architektonischen Entwurfsprozesses stellen wir uns dabei die folgenden Fragen:

Kann durch diese Maßnahme Grünraum, Baumaterial, Infrastruktur erhalten werden? Wie können die Qualitäten eines Einfamilienhauses auch in einem Mehrfamilienhaus integriert werden? Welcher räumliche Ausdruck entsteht durch die veränderten Proportionen der Baukörper?

Lehrende
Svenja-Rebecca Hollstein, Dipl.-Ing.
Michael Hafner, Dipl.-Ing.

Vorstellung   29sten September 2022, 10:30 Uhr, HS I
Anmeldung    30sten September 2022
Einführung    05ten Oktober 2022, 10:00 Uhr
weitere Termine    siehe TUGonline


LV 141.519 Architekturgeschichte
Vorlesung, WS 22/23

Warum sollte man sich als heutige Architekt*in, die den Blick in die Zukunft richtet, mit der Vergangenheit auseinandersetzen? Was bringt die Kenntnis der Architektur- und Kunstgeschichte für unser heutiges Entwerfen? Ist die Auseinandersetzung mit vergangenen Architekturen und Kunstwerken mehr als ein lang geübtes akademisches oder bildungsbürgerliches Pflichtprogramm? Und: Wo liegt die Relevanz des Gestrigen für unsere entwerferische Praxis von morgen?

In der Vorlesungsreihe werden exemplarisch ausgewählte Objekte der Architektur- und Kunstgeschichte betrachtet. Die Auswahl entspricht einer persönlichen Einschätzung der Relevanz aus der Sicht von Architekt*innen und nicht dem Anspruch einer historischen bzw. chronologischen Aufarbeitung. Ausgangspunkt sind architektonische oder künstlerische Beispiele der Moderne, die um relevante Architekturbeispiele unterschiedlichen Kontexts aus der Vergangenheit und der Gegenwart ergänzt werden. Bezüge zwischen Objekten und Fragmenten stehen im Vordergrund, die Betrachtung erfolgt ohne chronologischer Ordnung. Zentrale Fragestellungen richten sich nach formalen, theoretischen, konstruktiven, gesellschaftlichen Aspekten und Entwurfsansätzen, welche vorurteilsfrei betrachtet werden sollen.

Zur Vorlesungsreihe laden wir Gäste ein, die mit persönlichen Beispielen und Projekten die Vorlesung bereichern.

Lehrende
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt Stadtplaner

Anmeldung    15ter September 2022
Beginn im Rahmen von ‚unverhandelbar?‘     5ter Oktober, 17:30 Uhr, Aula
Vortragsabend mit Clemens Luser, Andreas Hild und Christoph Sattler
weitere Termine    siehe TUGonline


LV 141.515 Workshop 3
Seminar, WS 22/23

Städte gliedern sich in unterschiedliche Zonen und Räume, zu denen nicht alle und auch nicht zu jeder Zeit Zugang haben. Manche dieser Räume sind ausschließlich öffentlicher, manche ausschließlich privater Natur und wiederum andere wechseln ihren Status zu unterschiedlichen Zeitpunkten über den Tag oder die Woche verteilt. Der Zugang kann durch Verbotsschilder, durch Türsteher, aber auch durch Verhaltensregeln oder Zeugnisse reglementiert werden.

Dieser Workshop will zunächst einen Einblick in öffentlichkeitstheoretische (Habermas, Foucault, Sennett), alltagssoziologische (Goffman, Garfinkel) und stadtethnographische Positionen (Chicago School) vermitteln, um sich daraufhin dokumentarisch sowie architektonisch-entwerferisch mit konkreten öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen in Graz auseinanderzusetzen.

Lehrende
Julian Müller, Dr.phil., Soziologe

Anmeldung    30ster September 2022
Workshopwoche    21ster November - 25ster November 2022


LV 141.905 Kontextanalyse (Was sind die Bedingungen?)
Vorlesung, WS 22/23

„Islamische Baukunst“ ist bei näherer Betrachtung ungeahnt vielfältig. Die architektonische Palette reicht von den Lehmfestungen Marokkos über die Souterrain Wohnungen in Tunesien und die beeindruckenden Stein- und Lehmhochhäuser im Jemen bis hin zu den osmanischen und persischen Kuppelbauten sowie zur indischen, chinesischen und indonesischen islamischen Architektur.

Die Sakralarchitektur, die in vielen Fällen aus der örtlichen anonymen Architektur entwickelt, anderswo durch Kulturtransfer von außen eingebracht wurde, nimmt mitunter eine Sonderstellung ein. Vieles in der islamischen Architektur geht auf wesentlich ältere Vorbilder zurück. Vieles ist auch Basis für die europäisch christliche Baukunst und so kann das Studium zeitlich und geografisch angrenzender Kulturen interessante Querverbindungen ergeben. Aber trotz der Heterogenität gibt es im Islam auch Gemeinsamkeiten über alle Grenzen hinweg.

Lehrende
Hasso Hohmann, Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.-Tech.

Anmeldung    15ten September 2022
Beginn    12ten Oktober 2022, 17:00 Uhr, HS M
weitere Termine    siehe TUGonline

Taj Mahal in Agra, Indien, ein Grabbau aus 1632 © Hasso Hohmann 2000


LV 141.904 Investigative Recherche/ Planungsgeschichte
Seminar, WS 22/23

Im Rahmen der Lehrveranstaltung ‚Investigative Recherche/ Planungsgeschichte‘ interessieren wir uns für die Stadtentwicklung und das Stadtwachstum von Graz. Im Mittelpunkt unserer Untersuchungen steht in diesem Semester die ehemalige Vorstadt am rechten Murufer.

Die Murvorstadt, heute bekannt als Lend- und Griesviertel, hat mit Einzug der Eisenbahn viele bauliche Änderungen durchlebt, in denen bestehende Flächen und Gebäude durch das Stadtwachstum überlagert wurden. Solche Überlagerungen führen zu „merkwürdigen“ Situationen, die sich nicht auf den ersten Blick erklären lassen und daher einer näheren Untersuchung bedürfen. Um diesen Merkwürdigkeiten auf den Grund zu gehen, wollen wir uns in diesem Semester die folgenden Fragen stellen:

Wie entwickelte sich das Quartier? Welche Logik und städtebaulichen Leitideen sind dieser Entwicklung hinterlegt? Wie sind die heutigen Straßen und Wege in diesem Stadtteil entstanden? Was sind die Gründe für bestimmte Formen und Besonderheiten im Stadtgrundriss? Was entstand hier über die Zeit durch Wachstum, Verdrängung, Zerstörung? Wie können wir Stadtwachstum und Veränderungen im Stadtkörper von damals bis heute dokumentieren? Kann diese Analyse für den heutigen architektonisch- städtebaulichen Entwurf relevant werden?

Dabei steht das Ensemble und die stadträumliche Disposition im Mittel- punkt des Seminars, weniger das Einzelbauwerk, dem üblicherweise die Aufmerksamkeit gilt. Gemeinsam untersuchen wir diese Fragen und erarbeiten experimentell Materialien für einen zukünftigen „Stadtatlas“ von Graz.

Lehrende
Svenja-Rebecca Hollstein, Dipl.-Ing.

Anmeldung    15ten September 2022
Einführung    17ten bis 20sten Oktober 2022
weitere Termine    siehe TUGonline


LV 141.902 Entwerfen im Bestand - Was geht und wie?
Seminar, WS 22/23

Die alltäglichen Elemente des Stadtraums sind Abbild unserer kulturellen Entwicklung. Viele davon verschwinden, ohne dass ihnen Bedeutung beigemessen und sie dokumentiert werden.
Um dem Verschwinden entgegenzuwirken, behandeln wir in der Lehrveranstaltung ‚Entwerfen im Bestand‘ die Tankstelle als Denkmal von morgen - als ein Werk, das im Laufe der Zeit kulturelle Bedeutung erlangen wird und setzen uns für einen aktiven Denkmalschutz ein.

Das Verschwinden der heute noch bestehenden Tankstelle scheint sich immer mehr abzuzeichnen. Durch die technischen Neuerungen des 20. Jahrhunderts wird die Tankstelle, wie wir sie kennen, zunehmend obsolet. Aber auch schon heute zwingt der Umsatzrückgang die Betreiber dazu, immer mehr Standorte zu schließen oder zumindest durch Zweitnutzungen lukrativer zu machen.

Während im letzten Semester bestehende Tankstellen analysiert wurden, untersuchen wir in diesem Semester, was passiert, wenn‘s passiert ist.

Gibt es neben dem Abriss der bestehenden Struktur auch Möglichkeiten diese zu erhalten? Wie groß ist das Potenzial einer Umnutzung? Inwieweit ist es überhaupt sinnvoll, das bestehende Gebäude zu erhalten? Welche Qualitäten hat die Tankstelle und inwieweit prägt sie letztlich unsere Stadträume?

Diese Fragen wollen wir an Grazer Tankstellen untersuchen, die bereits umgenutzt oder um eine neue Nutzung erweitert wurden.

Lehrende
Svenja-Rebecca Hollstein, Dipl.-Ing.

Anmeldung    15ten September 2022
Einführung    19ten Oktober 2022, 16:00 Uhr
Archivtermin    21sten Oktober 2022, ab 09:00 Uhr
weitere Termine   siehe TUGonline


LV 141.907 Denkmalpflege
Vorlesung, WS 22/23

Grundlagen und Anforderungen im Umgang mit Baudenkmalen:
In einer Einführung über Entwicklungen und gegenwärtige Tendenzen der Denkmalpflege in Österreich wird auch der sich gesellschaftlich wandelnde Denkmalbegriff thematisiert. Aus praktischer Perspektive werden darüber hinaus gegenwärtige Standards zur Erhaltung bzw. zum objektspezifisch und anlassbezogenen Weiterbauen von Denkmalen vorgestellt.

Lehrende
Alois Murnig, Dipl.-Ing.

Anmeldung    15ter September 2022
Beginn    13ter Oktober, 18:00 Uhr, HS A
weitere Termine    siehe TUGonline