Ziegel aus gebranntem Ton gehören zu den ältesten Bauelementen und beweisen ihre Zukunftsfähigkeit durch die kontinuierliche Weiterentwicklung zu einem hochmodernen Baumaterial. Um das volle Potential dieser Bauweise ausschöpfen zu können, gilt es, zeitgemäße Berechnungs- und Nachweiskonzepte zu entwickeln und so den Anforderungen einer digitalen 3D-Planung, auch im Zusammenhang von Building Information Modeling (BIM) zu genügen. Das interdisziplinäre Team rund um das kooperative Forschungsprojekt DDMaS begann 2018 mit der Entwicklung einer realitätsnahen digitalen Modellierung von Mauerwerksstrukturen in einer branchenüblichen Softwareumgebung. Die ProjektpartnerInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft brachten ihre Expertise bei der Gestaltung des Entstehungsprozesses der softwaretechnischen Lösung ein und profitierten dadurch analog von einer Erweiterung ihrer eigenen Wissensbasis in Bezug auf einen bewährten Werkstoff. Durch das im Projekt entwickelte Materialmodell können Mauerwerksbauten nahe an den Eurocodes mittels nichtlinearer Finite-Elemente (FE) Berechnung untersucht und nachgewiesen werden. Dieses Verfahren ermöglicht es auch, zusammenhängende Strukturen oder ganze Gebäude zu untersuchen. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde die Implementierung des Materialgesetzes abgeschlossen und Verifikationsbeispiele erstellt. Um die Akzeptanz des Modells in der Fachwelt zu fördern, wurden begleitend Stellungnahmen zu Abweichungen bzw. Modifizierungen von Eurocode 6 erstellt, welche auch in die Diskussion um die Neuauflage des Nationalen Anwendungsdokumentes eingebracht werden. Im März 2022 fand eine erste, von der ZT: Akademie organisierte Schulung in Form eines Webinars statt.
Projektlaufzeit:
2018 - 2021
Finanzierung:
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Initiative Ziegel
Projektleitung:
Institut für Tragwerksentwurf, TU Graz
Projektpartner:
Initiative Ziegel
Dlubal Software GmbH
Dr. PECH Ziviltechniker GmbH
Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten
Wienerberger AG
Wienerberger Ziegelwerke