Die Bibliothek als Zentrum - eine Revitalisierung des Andreas-Hofer-Platzes Graz

 Jana Maria-Luise Engel

 

Diese Arbeit setzt sich in teils subjektiver und teils theoretisch fundierter Art und Weise mit dem Typus des Bibliotheksbaus auseinander. In schriftlicher sowie entwerferischer Form habe ich einen Versuch gestartet, dieses sehr komplexe Thema in den heutigen Kontext zu setzen und für mich greifbar zu machen. Die theoretische Auseinandersetzung ist jedoch nicht nur Quelle für Hintergrundwissen und Inspiration sondern zeigt eine Entwurfsmethodik auf, die Gegenstand meiner architektonischen Arbeit wurde.

Das Phänomen Bibliothek kann unterschiedlich betrachtet werden. Die Zugänge können historisch, bildungstheoretisch, architektonisch, soziologisch, pädagogisch und andere sein. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, eine kombinierte Perspektive einzunehmen, wobei die architektonische und soziologische Sicht im Vordergrund stehen. Bibliotheken verfügen neben ihrer strukturellen Funktion auch über eine symbolische Kraft. Sie stellen eine manifeste Ansammlung von Wissen, Erinnerungen und Welterfahrungen dar und werden in dieser Symbolik auch literarisch verarbeitet, wie hier bei Jorge Luis Borges:

„Das Universum (von anderen die Bibliothek genannt) setzt sich aus einer unbestimmten, womöglich unendlichen Anzahl sechseckiger Galerien zusammen, mit weiten Entlüftungsschächten in der Mitte und sehr niedrigen Geländereinfassungen. 1 Die [..] Bibliothek ist so gewaltigen Umfangs, daß [sic!] jede Schmälerung durch Menschenhand sich als verschwindend gering herausstellt."2

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