Die Zukunft des Krankenhausbaus erfordert ein radikales Umdenken in Bezug auf Flexibilität, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit. Reinier de Graaf von OMA stellt in seinem Forschungsprojekt „Hospital of the Future“ zentrale Fragen zur Rolle von Krankenhäusern im 21. Jahrhundert. Seine Arbeit hebt die Notwendigkeit hervor, Krankenhäuser nicht nur als Bauwerke, sondern als strategische Konzepte zu verstehen. Diese müssen sich kontinuierlich an technologische und gesellschaftliche Veränderungen anpassen, um den Anforderungen an moderne Gesundheitsinfrastrukturen gerecht zu werden.Ein entscheidendes Problem ist die Obsoleszenz der heutigen Krankenhausarchitektur, da sich medizinische Technologien schneller entwickeln, als Gebäude fertiggestellt werden. Die ständige Anpassung und Transformation der Krankenhäuser ist unvermeidlich. Alte Krankenhäuser zeigen oft mehr Resilienz, weil ihre architektonische Naivität Flexibilität ermöglichte. De Graaf argumentiert, dass zukünftige Krankenhäuser ebenso flexibel gestaltet werden müssen, um langfristig funktionsfähig zu bleiben.
In diesem Hintergrund steht die Steiermärkische Krankenhausgesellschaft KAGES vor der Herausforderung, wie in Zukunft flexibel auf sich verändernde Bedürfnisse von Personal und Patientinnen eingegangen werden kann bei gleichzeitiger Reduktion der CO2 Emissionen während des Baus, aber auch in der Betriebsphase. Ein Lösungsansatz, der hierbei verfolgt wird, ist der Holzbau.
Der Holzbau bietet hierbei klare Vorteile, auch wenn die Umsetzung bei komplexen Krankenhausbauten Herausforderungen mit sich bringt. Holz ist nicht nur ein nachhaltiges Material, sondern auch ein Baustoff, der das Potenzial hat, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zu unterstützen. Seine Verwendung in der Krankenhausarchitektur ermöglicht theoretisch eine strukturierte, aber gleichzeitig flexible Bauweise, die sich den verändernden Anforderungen des Gesundheitswesens anpassen kann. Gleichzeitig schränkt der hohe Fugenanteil, das Brandverhalten, die geringeren Spannweiten und der aufwändig zu erreichende Schallschutz die Flexibilität ein. Um die Vorteile des Holzbaus mit den komplexen Anforderungen moderner Krankenhäuser zu vereinen, ist daher eine Neuinterpretation der Raumkonzepte erforderlich.
Neben Flexibilität und Nachhaltigkeit spielen aber auch Aspekte der Raumwahrnehmung eine zentrale Rolle. Ein Abwenden von der sterilen Krankenhausästhetik hin zu einer Umgebung, die Vertrautheit ausstrahlt, ist essenziell. Licht, Luft, Ausblicke, Materialien und Oberflächen sollten bewusst gesetzt werden, dass sie eine angenehme Atmosphäre schaffen. Natürliche Materialien wie Holz bieten nicht nur eine visuell ansprechende Optik, sondern tragen durch ihre Haptik und ihren Geruch zu einem Wohlgefühl bei, das den Heilungsprozess positiv beeinflussen kann.
So entsteht ein Krankenhauskonzept, das flexibel, nachhaltig und menschlich ist – und das nicht nur als Ort der Heilung dient, sondern auch als Modell für zukunftsfähiges Bauen.
Wintersemester 2024/2025
Integral Design Studio - Holzbau (149.666)
Brugger
Dieses Semester steht die Entwicklung eines attraktiven und lebendigen Stadtquartiers im Fokus. Das ca. 4,5 ha große Areal in Berlin-Lichtenberg zeichnet sich aktuell durch seine Bestandsgebäude, verschiedenartige Freiflächen und deren Vegetation aus. Das geplante Quartier soll hochwertige Grünflächen, gut durchdachte Wegeverbindungen und vielfältige Wohnformen bieten. Von mehrgeschossigen Neubauten mit robusten, nutzungsflexiblen und resilienten Strukturen, bis hin zur Weiterentwicklung des Bestands werden unterschiedlichste Raum- und auch Planungssituationen geschaffen. Neben Wohnraum werden auch Flächen für kleine Gewerbeeinrichtungen und eine Kindertagesstätte integriert. Das Thema des zirkulären Bauens bekommt mit dem mobilen Ergänzungsbau einer Schule seine architektonische Ausformulierung.
Im Sinne eines fortschrittlichen, ökologischen, schnellen, lärm- und staubarmen Bauens in der Stadt stellt Holz das primäre Konstruktionsmaterial dar. Von der Konzeptphase bis zur Detailbearbeitung ist der Systemgedanke mit entsprechenden Komponenten, Verbindungen und Baugruppen gefragt, sowie die Beachtung der Prämissen der industriellen Präfabrikation gefordert.
Sommersemester 2024
Integral Design Studio - Holzbau (149.666)
Kaden, Gossak-Kowalski
Die Entwurfsübung legt den Fokus auf das Potenzial für die innerstädtische Ergänzung und Konsolidierung mit dem Baustoff Holz. Der Schwerpunkt liegt im Umgang mit Bestandsbauten. Ziel ist es, neuen Raum zu schaffen, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig eine Aufwertung des gewachsenen urbanen Gefüges zu erreichen.
Die Entwurfsaufgaben für die drei Bauplätze im 10. Wiener Gemeindebezirk beinhalten die Erweiterung eines Schulgebäudes, die Ergänzung im Blockrand und die Aufstockung eines zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Fabrikgebäudes. Hierbei sind im engen Zusammenspiel mit den bestehenden Strukturen und dem urbanen Kontext innovative Lösungsansätze für das städtische Nachverdichten im dicht verbauten Raum gefragt. (vgl.: https://www.proholz.at/student-trophy)
Im Sinne eines fortschrittlichen, ökologischen, schnellen, lärm- und staubarmen Bauens in der Stadt stellt Holz das primäre Konstruktionsmaterial dar. Vom Konzept bis zur Detailbearbeitung ist der Systemgedanke mit entsprechenden Komponenten, Verbindungen und Baugruppen gefragt, sowie die Beachtung der Prämissen der industriellen Präfabrikation gefordert.
Die Projekte können zudem bei der proHolz Student Trophy 24 eingereicht werden.
Wintersemester 2023/24
Integral Design Studio - Holzbau (149.666)
Kaden
Zur Bewältigung der übergroßen umwelttechnischen Herausforderungen verlangt es gerade in der Architektur und Bauwirtschaft einer (scharfen) Wende. Einen unumgänglichen Weg stellt das kreislaufgerechte Bauen in all seinen Formen und Strategien dar.
Der ReUse Campus ist ein zentraler Ort für die Wiederverwendung von Bauteilen, an welchem Fachleute aus verschiedenen Disziplinen in einem integralen Prozess zusammenarbeiten, um die Bauwirtschaft mit gebrauchten Bauteilen zu versorgen. Er umfasst Lager- und Logistikflächen, Räumlichkeiten für die Kategorisierung und Digitalisierung von Bauteilen, ein Innovationslabor und Werkstätten zur Vorbereitung der Bauteile für den Wiedereinbau.
Die Bauwerke des ReUse Campus werden entsprechend der zirkulären Idee - mit Priorität auf zerlegbaren Holzbau-Systeme mit Trenn- und Wiedereinbaumöglichkeiten - entwickelt. Dies erfordert eine integrale Zusammenarbeit im Planungsteam und eine Neugestaltung der Planungskultur.
Ablauf: Die Lehrveranstaltungen der Holzbau-Vertiefung greifen thematisch stark ineinander. Die BIM-basierte Planung erfasst Daten für den Abbau und Wiedereinbau von Bauteilen und fördert die gruppenbasierte Zusammenarbeit. Die Ergebnisse der Vertiefung, darunter systembasierte, zerlegbare Bauteile und Holzkonstruktionen unterschiedlicher Größe werden in der KW50 präsentiert.
Wintersemester 2023
Holzbaupraxis 149.754
Holzbausysteme 149.755
Systematische Holzbauplanung 149.756
Brugger, Gossak-Kowalski, Kaden, Wallner
in Kooperation mit Hafellner
Die Lehrveranstaltung "Entwerfen spezialisierter Themen" setzt sich intensiv mit den Herausforderungen, bei der Verbindung von industrialisierten Fertigungsmethoden und den architektonischen Anforderungen an Bauelemente im urbanen Raum auseinander.
Die Teilnehmer lernen, wie sie die wirtschaftlichen Vorteile einer seriellen und industrialisierten Holzsystemfertigung mit baukulturellen, funktionalen und sozialen Anforderungen vereinen können. In dieser Lehrveranstaltung wird das Augenmerk auf die typologische Entwicklung einer skalierbaren bzw. erweiterbaren Holzstruktur zur Aufbewahrung und Revitalisierung von Elementen unterschiedlichsten Maßstabs gelegt.
Die Lehrveranstaltung ist unterstützend zur Lehrveranstaltung „Entwerfen 4“ und bietet einen tiefgreifenden Einblick in die Techniken und Methoden der zeitgemäßen Planung im Sinne einer individualisierten Systemfertigung im Holzbau.
Sommersemester 2023
Entwerfen spezialisierter Themen - Holzbau (149.508)
Kaden, Brugger
Ein Projekt mit vielen Schichten…
In dieser Projektübung wird eine bestehendes Grazer Siedlungsquartier analysiert und Optionen der sinnvollen Nachverdichtung ausgearbeitet. Die Palette der Werkzeuge und Lösungsansätze ist weit gestreut: Aufstockungen, An- und Zubauten, neue Hüllen mit Pufferräumen oder auch Neubauten sind erwünscht.
Die Beziehung zur Geschichte, der Umgang mit dem Bestand und der gebauten bzw. nichtgebauten Umgebung bilden einen Teil der Fragestellungen dieses Projekts. Wieviel Bestandsgebäude verträgt die zukunftsweisende nachhaltige Nachverdichtung eines städtischen Quartiers? Oder, ist es überhaupt noch -unter Betracht der Debatte um den Ressourcenverbrauch der Bauindustrie - zeitgerecht Gebäude zu entfernen um neue Siedlungsstrukturen zu schaffen?
Überlegungen zur sinnvollen Dichte von Wohngebieten, zu privaten und öffentlichen Freibereichen sowie Gemeinschaftsflächen haben ebenso Priorität wie die Analyse der Mobilität im Wohngebiet.
Im Sinne eines fortschrittlichen, ökologischen, schnellen, lärm- und staubarmen Bauens in der Stadt stellt Holz das primäre Konstruktionsmaterial dar. Vom Konzept bis zur Detailbearbeitung ist der Systemgedanke mit entsprechenden Komponenten, Verbindungen und Baugruppen gefragt, sowie die Beachtung der Prämissen der industriellen Präfabrikation gefordert.
Sommersemester 2023
Integral Design Studio - Holzbau (149.601)
Kaden, Gossak-Kowalski
Das Gelände der alten Spinnweberei in Uhingen wartet darauf, zu neuem Leben erweckt zu werden. Das 1,25 Hektar große Areal liegt im Herzen der Stadt – in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, Filsufer und zum städtischen Kultur- & Veranstaltungszentrum. Nach einer über hundertjährigen Produktionszeit stellte die Spinnweberei Uhingen (SWU) 2017 den Betrieb ein. 2019 kaufte die Stadt das Gelände und riss die bestehenden, nicht zukunftsfähigen Gebäude ab. Als Teil des Stadtentwicklungskonzepts »Mein Uhingen 2030« plant sie gemeinsam mit der IBA’27 auf dem Gelände ein gemischtgenutztes Quartier.
Die Uhinger Bürgerinnen und Bürger wünschten sich für das Gelände eine produktive Nutzungsmischung mit Wohnungen, Gewerbe, Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsflächen sowie Grün- und Freiflächen. Das gemeinsam erarbeitete Zielbild steht damit fest: durch seine Dichte und Vielfalt soll ein klimagerechtes Stadtviertel entstehen, das in seinen Nutzungen durchmischt ist. Durch urbane, kompakte Bauweisen soll so auch genügend Platz für funktionelle und sozial vielseitige Grün- und Freiflächen bleiben.
Im Frühsommer 2022 konnte das Architekturbüro Studio Cross Scale aus Stuttgart den offenen Städtebauwettbewerb, mit ihrem Projekt „Uhingen verweben“ für sich entscheiden. Der Entwurf mischt Flächen für Gewerbe, Handel, Wohnen und Freizeit und projektiert innovativ gedachte Infrastrukturen für den ruhenden Verkehr.
Aufbauend auf dem städtebaulichen Entwurf von Studio Cross Scale widmet sich die Professur für Architektur und Holzbau in Kooperation mit der IBA'27 und der Stadt der vertieften Quartiersentwicklung und untersucht im Zuge der UE Entwerfen-Projekt 22/23, am einzelnen Block und im Detail, die Potentiale des Ortes u.a. hinsichtlich neu gedachter Wohn und Arbeitswelten. Wie positioniert sich der öffentliche und halböffentliche Raum innerhalb des Quartiers? Wie kann ein ressourcenschonender Holzbau geplant werden? Welches Recyclingpotential steckt im Detail, welchen Herausforderungen muss sich der hybride Holzbau im Zusammenhang mit der angedachten Nutzung stellen und welche Standards müssen dabei hinterfragt werden?
Wintersemester 2022/23
Entwerfen - Urban Hybrid (149.666)
Kaden, Brugger
Die EU hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: bis 2030 soll es in der EU keine Obdachlosigkeit mehr geben. Im Fall von Berlin soll allen Wohnungslosen der Stadt bis dahin eine Wohnmöglichkeit angeboten werden können. Dieses Vorhaben beinhaltet einige Fragestellungen: Neben der - durch den Druck auf den Wohnungsmarkt und der Grundstücksknappheit berechtigten - Überlegung nach dem „Wo?“ sollte die Frage nach dem „Wie?“ Priorität bekommen.Aus welchen Gründen auch immer bleiben die unterschiedlichsten Menschen in Mitteleuropa ohne Obdach. Wie wird für sie ein Dach über den Kopf gestaltet, das mehr kann als den Regen abzuhalten, ein Zuhause, das Schutz und Privatsphäre schafft und gleichzeitig Treffpunkte für gewünschten Austausch bietet, einen würdevollen Ort zum Bleiben?
Das für uns ungebrochen aktuelle Thema des urbanen Wohnens bekommt hier seine klare Ausformung. Nuancen der Übergangsbereiche zwischen Öffentlichkeit und Privatem müssen noch gezielter gesetzt, der Mehrwert des Projekts für den näheren Stadtraum eindeutig erkennbar und hochwertige, private Rückzugsorte auf kleinsten Raum entwickelt werden.
Projektiert wird eine Berliner Baulücke im Bezirk Friedrichshain. Das gemischte Raumprogramm des Stadthauses wird in der Workshopwoche unter den genannten Vorbedingungen gemeinsam verfeinert.
Im Sinne eines fortschrittlichen, ökologischen, schnellen, lärm- und staubarmen Bauens in der Stadt ist Holz das primäres Konstruktionsmaterial. In der Detaildurcharbeitung ist der Systemgedanke mit entsprechenden Komponenten, Verbindungen und Baugruppen gefragt, sowie die Beachtung der Prämissen der industriellen Präfabrikation gefordert.
Sommersemester 2022
Projektübung (149.777)
Kaden, Gossak-Kowalski
Im Frühjahr 2021 hat das Büro JOTT architecture and urbanism aus Frankfurt am Main den offenen Städtebauwettbewerb der Stadt Winnenden und der IBA’27 gewonnen. Der Entwurf für ein produktives und lebenswertes Stadtquartier der Zukunft mischt Flächen für Industrie, Gewerbe, Wohnen und Freizeit in neuartigen dichten und urbanen Baublöcken, die in großzügige, gemeinschaftlich genutzte Freiräume eingebettet sind. So wird das Stadtviertel gleichermaßen Gewerbe- und Wohngebiet. [2]
Ausgehend von dieser Grundlage widmet sich die Professur für Architektur und Holzbau in Kooperation mit der IBA'27 im kommenden Wintersemester dieser Quartiersentwicklung und untersucht im Zuge des Masterstudios 21/22, am einzelnen Block und im Detail, die Potentiale der neu gedachten Typologie. Wie verhalten sich Wohnnutzungen zu gewerblichen Nutzungen und Dienstleistungen? Wie positioniert sich der öffentliche Raum innerhalb des Quartiers zwischen gewerblichen Zufahrten und kleinlandwirtschaftlichen Flächen? Wie werden die Dachflächen der teilweise großen gewerbehallen sinnvoll genutzt? Führen infrastrukturelle und gewerbliche Nutzungen in den Erdgeschossen zu einer Versteppung des öffentlichen Raums? Wie kann ein ressourcenschonender Holzbau geplant werden? Welches Recyclingpotential steckt im Detail, welchen Herausforderungen muss sich der hybride Holzbau im Zusammenhang mit der angedachten Nutzung stellen und welche Standards müssen dabei hinterfragt werden?
[1] www.iba27.de/projekt/stadtquartier-winnenden
Wintersemester 2021/22
Projektübung (149.777)
Kaden, Brugger
Wie sieht unsere Umgebung im Jahr 2050 aus? Wie gestalten wir heute unsere Bauwerke damit sie dann noch immer gut nutzbar und zeitgemäß sind?
Ausgang findet das Studio in Zukunftsvisionen und den daraus resultierenden Anforderungen an unsere Gebäude in über 3 Jahrzehnten. Basis dafür gibt ein mehrgeschossiges Bestandsgebäude aus den 70er Jahren. Es bekommt eine neue Hülle – wie eine neue Haut.
Das zugefügte Element beeinflusst das gesamte Bauwerk, neue Nutzungen und Räume entstehen.
Die Vorteile des Holzbaus wie die System- und Vorfertigung werden bewusst eingesetzt um die erhaltenswerte Bestandsstruktur zu unterstützen und – nicht nur statisch - zu stärken. Durch das Zusammenwirken von Neuem und Bestand wird ein Mehrwert geschaffen der das Gebäude zeitgemäß, aber auch zukunftsfähig macht.
Sommersemester 2021
Projektübung (149.703)
Kaden, Gossak-Kowalski
Wie wollen wir leben?
Durch den Zusammenschluss der Kliniken Sindelfingen und Böblingen an einem neuen Standort wird voraussichtlich ab 2024 das heutige Sindelfinger Krankenhausareal nach und nach frei werden und die einmalige Chance auf eine städtebauliche Entwicklung bieten. Denkbar ist eine Umnutzung und Teilneuordnung des Areals, das von Naherholungsfläche umgeben und gleichzeitig aufgrund der kurzen Entfernung zur Sindelfinger Innenstadt integrierbar im Stadtgebiet gelegen ist.
Im Zuge der Projektübung sollen nun Nachnutzungskonzepte im Sinne einer weiterführenden und ergänzenden Nutzung auf bzw. um das Krankenhausareal Sindelfingen entwickelt werden. Diese sollen nicht nur künftige Bewohner miteinbeziehen, sondern auch die jetzigen Stadtbewohner zum Verweilen einladen. Es wird ein städtebaulich, für den Ort verträgliches Gesamtkonzept gesucht, um gemeinsam im Kontext der Stadt und den umliegenden Freiflächen ein soziales, nachhaltiges und produktives Quartier zu schaffen. In darauffolgenden Schritt soll bei einem in Holz-Hybridbauweise zu entwickelnden Gebäudeentwurf ein Zubau, Aufbau oder Neubau entwickelt werden. Zudem sind der Rückbau und die prinzipielle energetische Bestandsoptimierung weitere Entwurfsparameter in der Projektübung.
Das Masterstudio besteht aus zwei institutsbezogenen Gruppen (Institut für Architekturtechnologie-Holzbau und Institut für Städtebau). Aus dieser interdisziplinären Zusammenarbeit, sowie durch die unterschiedlichen Vertiefungen der Wahlfächer, entstehen gruppenübergreifende Synergien und Projekte.
Erweiterung der Reinbeckhallen in Berlin-Oberschöneweide
Berlin boomt - immer noch?
Kunstschaffende halfen, "verrufene" Stadtviertel chic zu machen. Der Immobilien Markt nimmt diesen Trend der Stadtentwicklung dankend an und entwickelt sich zunehmend in die Höhe. Immer weniger Menschen können sich Wohnen und Arbeiten in gentrifizierten Vierteln noch leisten. Mit dem Abwandern dieser ersten Gentrifizierungswelle, die vorwiegende aus Künstlern, Studenten und Hausbesetzern besteht, in entlegene Randgebiete, verblasst auch zunehmend die „hippe „Identität dieser Stadtviertel. Was vom kreativen "Dirty Chic" bleibt ist ein kommerzialisiertes Bildnis davon. Dabei kämpft die Stadt damit ihr Image als kreativ, produzierende Kunst und Kulturmetropole zu erhalten.
Das Wortspiel Multiplicity Berlin bezeichnet einen kulturell produktiven Stadtteil der seine Identität der Vielfalt an Akteuren verdankt, die diesen laufend bespielen und den öffentlichen Raum immer wieder neu verhandeln, beleben und Mitgestalten.
In Berlin-Oberschöneweide wurde in den Reinbekchallen ein Ort geschaffen, an dem sich Kunst- und Kulturschaffende unabhängig von Gentrifizierung langfristig niederlassen und verwirklichen können. Ein ehemaliger Industriestandort wurde in ein lebhaftes, kreatives und innovatives Areal, mit Zukunft verwandelt. Ein Ort der sich, von Kunst und Kultur geprägt, eine bleibende Identität schaffen kann.
Innerstädtische Nachverdichtungspotentiale aus Holz
Die gegenwärtig größten Herausforderungen unserer Zeit, Klimawandel, Energieverbrauch, Ressourcenverknappung und das Bevölkerungswachstum machen ein Umdenken in der Baubranche unumgänglich. Mit einem Anteil von 35% an der CO2-Emission, 35% des Energieverbrauchs, 60% des Ressourcenverbrauchs und 50% des Müllaufkommens fällt dem Bausektor hier eine große Verantwortung zu.
Aus ökologischen und volkswirtschaftlichen Gründen kann man die mitteleuropäische Stadt der Zukunft als weitgehend bereits gebaut erachten. Bauen im Bestand und die Nachverdichtung bestehender urbaner Bauformen zur effizienteren Infrastrukturnutzung gelten international längst als potentielle Nachhaltigkeitsstrategien.
Angelehnt an die diesjährige proHolz Student Trophy, mit dem Titel „Light Up!", befasst sich das gleichnamige Masterstudio der Stiftungsprofessur für Architektur und Holzbau mit Nachverdichtungsszenarien am Beispiel von drei Wohnbautypologien der Nachkriegsmoderne. Dabei wird einerseits deren typologisches Aufstockungspotential hinsichtlich der großräumigen Schaffung von neuen, leistbaren Wohnungen und andererseits die sozialen, typologischen und konstruktiven Auswirkungen auf den Bestand untersucht.
Die Entwürfe werden in interdisziplinären Teams, in Kooperation mit der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften erarbeitet und dienen als Grundlage für die Wettbewerbsteilnahme an der diesjährigen proHolz Student Trophy.
Die Grundstückspreise in den Städten Europas steigen immer schneller, Bauflächen werden immer knapper, die Nachverdichtung von Bestandsstrukturen ist zu einer dringenden Bauaufgabe geworden. Insbesondere Gewerbeflächen in hoch frequentieren Innenstadtlagen nehmen enormen Platz ein. Die Aufstockung und Nachverdichtung dieser meist eingeschossigen Bestandsgebäude stellt uns vor große Herausforderungen.
Mit dem Baumaterial Holz können aufgrund des geringen Gewichts und der hohen Trageigenschaften jedoch Lösungen angeboten werden!
Die Entwurfsaufgabe ist es somit den Bestandsbau eines großvolumigen Supermarkts in Berlin Prenzlauer Berg aufzustocken, dabei Wohn- und Mischnutzungen anzubieten und dadurch urbane Dichte und Mehrwert für das gesamte Quartier zu schaffen. Eine kleine Stadt in der Stadt!
Belebende Dichte
Die Grundstückspreise in den Städten Europas steigen immer schneller, Bauflächen werden immer knapper, die Nachverdichtung von Bestandsstrukturen ist zu einer dringenden Bauaufgabe geworden. Insbesondere Gewerbeflächen in hoch frequentieren Innenstadtlagen nehmen enormen Platz ein. Die Aufstockung und Nachverdichtung dieser meist eingeschossigen Bestandsgebäude stellt uns vor große Herausforderungen.
Mit dem Baumaterial Holz können aufgrund des geringen Gewichts und der hohen Trageigenschaften jedoch Lösungen angeboten werden!
Die Entwurfsaufgabe ist es somit den Bestandsbau eines großvolumigen Supermarkts in Berlin Prenzlauer Berg aufzustocken, dabei Wohn- und Mischnutzungen anzubieten und dadurch urbane Dichte und Mehrwert für das gesamte Quartier zu schaffen. Eine kleine Stadt in der Stadt!
Entwurf eines sozialen Holz-Wohnhochhauses in Berlin
Die Nachfrage an leistbarem Wohnraum in den Großstädten ist hoch. Am Beispiel Berlin werden vor allem innerstädtische Grundstücke knapp und sind hohen Immobilienspekulationen ausgesetzt. Die effektivste Form Grundstücke zu bespielen ist der, meist im Luxusimmobiliensegment angesiedelte, Bautyp des Hochhauses.
Im Studio wird das Experiment unternommen, das Hochhaus in sozialer und materialtechnischer Hinsicht neu zu überdenken. Das Wohnhochhaus soll einen sinnvollen Beitrag zur Beseitigung des Wohnungsmangels leisten, auf eine breite gesellschaftliche Basis gestellt werden und die soziale Mischung fördern. Platziert am Alexanderplatz in Berlin, wird ein 125m hohes Bauwerk von der angemessenen städtebaulichen Setzung, über die Grundrisseinteilung bis hin zur Fassadengestaltung entwickelt.
Der primär eingesetzte Baustoff ist Holz. Die Eigenheiten, des für solche Bauaufgaben noch eher unüblichen Einsatzmaterials, fließen frühzeitig in den Entwurf mit ein. Die damit verbundenen gestalterischen und technischen Herausforderungen werden beleuchtet, sowie konstruktive Lösungen für hohe Gebäude erarbeitet.
Aufgabe der Projektübung war der Entwurf eines gemischt genutzten Stadthauses in einer klassischen Berliner Baulücke im Bezirk Friedrichshain.Das komplexe Raumprogramm sah einen bunten Wohnungsmix von modernen Studenten-WGs bis zeitgemäßen Familienwohnungen vor. Weiteres sollten im Haus gewerbliche, wie sozial Einrichtungen Platz finden und dem städtischen Leben mit öffentlichen/halböffentlichen Nutzungen Rechnung getragen werden. Somit waren offene Strukturen gesucht, die flexibel auf die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen reagieren können.
Primäres Konstruktionsmaterial musste im Sinne eines fortschrittlichen, ökologischen, schnellen, lärm- und staubarmen Bauens in der Stadt natürlich Holz sein. In der Detaildurcharbeitung war ein „Denken im System“ mit entsprechenden Komponenten, Verbindungen und Baugruppen gefragt, sowie die Beachtung der Prämissen der industriellen Präfabrikation gefordert.Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Gebäudeklasse 5, die geforderte hohe Dichte bei gleichzeitiger Beachtung der Berliner Abstandsregelung und maximalen Traufhöhe erhöhten die Komplexität. Dabei wurde einer die Qualität steigernden Auslegung, Interpretation und vor allem Fortschreibung der Baurechtsnormen, bewusst Spielraum gelassen.