IWB/Forschung/Modellierung

Labor Stremayrgasse

Die große Versuchshalle des Institutes ist vertikal gegliedert. Die dem Erdgeschoß zugehörende Versuchsfläche mit rund 1,100 m² besitzt eine größte Nutzlänge von 60 Meter und ermöglicht damit noch die unverzerrte Darstellung von Anlagen an großen Flüssen (z.B. Donau) einschließlich der erforderlichen Anschlussstrecken. Eine sogenannte Riesentreppe verbindet diesen Niederdruckbereich mit dem um 9 Meter tiefer liegenden, kleineren Mitteldruckbereich, der Voll- und Teilmodellen mit größeren Höhenentwicklungen vorbehalten ist. Ein beide Laborbereiche versorgender Hochbehälter mit einem Nutzinhalt von 70 m³ gewährleistet eine maximale stationäre Druckhöhe von 15 Meter und ermöglicht somit die Durchführung jener Untersuchungen, die zufolge ihres Bezuges zur Reynolds' schen Kennzahl große Wassermengen und konstante Druckhöhen erfordern. Die treppenförmige Verbindung der beiden Laborbereiche dient dem Aufbau von Sondermodellen. Das Kernstück der Versuchswasseranlage bildet eine zentrale Pumpstation, die aus vier gestaffelten Einheiten besteht und eine Förderleistung bis 1000 l/s erreicht. Sämtliche Pumpen fördern über eine Sammelleitung und zwei Steigleitungen in den Hochbehälter. Eine Überfallslänge von fast 100 Meter gewährleistet hierbei auch bei stark schwankenden Betriebsverhältnissen eine ausreichende Spiegelkonstanz. Natürlich sind die Modelle auch durch die drehzahlgeregelten Pumpen direkt ansteuerbar. Die Zuleitung des Versuchswassers zu den einzelnen Modellen erfolgt über vier Rohrleitungen mit den Nennweiten DN 350 und DN 250, von denen die beiden größeren ringförmig verbunden werden können, während die beiden anderen als Stichleitungen etwa in den Drittelpunkten enden.

Unmittelbar neben den unter Flur verlegten Rohrleitungen sind die mit Betonplatten abgedeckten Rücklaufrinnen angeordnet, die in Form eines offenen Rechtecks den gesamten Niederdruckbereich umschließen und stirnseitig wahlweise über ein Absetzbecken oder in ein Rücklaufsystem münden. Dieses besteht aus zwei in der Längsachse des Bauwerkes angeordneten Rechteckkanälen. Den Abschluss des Rücklaufsystems bildet der Niederdruck - Tiefbehälter mit einem Fassungsvermögen von 465 m³. Für die im Mitteldruckbereich errichteten Modelle steht ein zweiter Tiefbehälter mit einem Nutzinhalt von rund 90 m³ zur Verfügung. Sämtliche Pumpen können über saugseitige Sammelleitungen wahlweise an beide Tiefbehälter angeschlossen werden, wobei gegenseitig verriegelte Armaturen in den einzelnen Saugleitungen eine Umläufigkeit zwischen den beiden Behältern verhindern. Eine weitere Schieberkombination ermöglicht druckseitig unter Ausschaltung des Hochbehälters den direkten Anschluss von Modellen an die Pumpen.
©; Lunghammer - TU Graz
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