COVID-19 Task Force Industrie

„Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“ – nach diesem Sprichwort wurde auch am Institut für Innovation und Industrie Management in Zeiten der Covid-19 Krise gehandelt. Univ.-Prof. Dr. Christian Ramsauer und John Heugle (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der ams AG) starteten einen Aufruf an österreichische Unternehmen mit dem Ziel schnell und unbürokratisch dem medizinischen Personal zu helfen.

Fehlende Schutzausrüstung

Aufgrund der im März stark steigenden Anzahl an Covid-19 Erkrankten wurde bereits absehbar, dass medizinische Schutzausrüstung nicht in ausreichender Menge verfügbar ist (darunter z.B.: FFP2/FFP3 Schutzmasken, Schutzoveralls und Schutzschilder). Gemeinsam mit der KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.), Prim. Dr. med. Klaus Vander (Experte für Krankenhaushygiene) und dem Leiter der Intensivstation der Anästheiologie am LKH Graz, Prof. DDr. Metznitz wurde das IIM COVID-19 Schutzschild entwickelt. Weiters, konnte durch Industriepartner wie der ams AG sowie der AT&S dringend benötigte Schutzkleidung direkt an die KAGes übergeben werden.

Zusammenarbeit mit dem BMDW

Durch die ersten Erfolge und IIM Kontakten in Wien wurde auch das Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) auf die Initiative aufmerksam. So wurde am 03.04. offiziell von Fr. Bundesministerin Margarete Schramböck die Covid-19 Task Force Industrie, unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Ramsauer und John Heugle, offiziell verkündet. In einem ersten virtuellen Kick-Off Meeting waren Führungskräfte aus namhaften 15 österreichischen Industrieunternehmen (darunter z.B. ams AG; Payer Medical, Saubermacher, Fronius, Siemens, Magna, Hirtenberger AG u.v.m.) beteiligt.

Schwerpunkte der Task Force

Zur bestmöglichen Unterstützung der nationalen Entscheidungsträger wurde unter anderem folgende Schwerpunkte in der Task Force gebildet: (1) Internationaler Einkauf von medizinischer Schutzausrüstung in enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Roten Kreuz, (2) Einkauf von Beatmungsgeräten und entsprechend benötigtem Zubehör, (3) Wiederaufbereitungsprozesse für medizinische Schutzbekleidung, (4) Produktion von Desinfektionsmittel, (5) Produktion von Schutzschilder sowie (6) die Entwicklung und Produktion von (Notfalls-) Beatmungsgeräten. In allen Schwerpunktbereichen konnten die beteiligten Unternehmen ihre Expertise einbringen. So erfolgte zum Beispiel durch die Firma Payer Medical und das IIM Institut die Weiterentwicklung des IIM COVID-19 Schutzschildes zu einem serienreifen und zertifizierten Produkt (Serienproduktionsstart bei Payer Medical ist erfolgt). Ein Konsortium bestehend aus der Saubermacher AG, Ortner Reinraumtechnik, Christof Industries und VTU reichte einen FFG-Antrag (Emergency-Call COVID-19) zur Entwicklung einer Desinfektionsanlage für medizinische Schutzkleidung (inkl. zugehöriger Logistikprozesse) ein - das Projekt wurde von der FFG genehmigt. Der steirischen Firma Hage Sondermaschinenbau gelang, gemeinsam mit Medizinern der Med-Uni Graz, die Entwicklung eines Notfallbeatmungsgerätes.

Durch die positive Entwicklung der Fallzahlen wurden die Tätigkeiten der Covid-19 Task Force Industrie keineswegs stillgelegt. Einen nach wie vor bestehenden Bedarf an der Zusammenarbeit von Industrie und der österreichischen Bundesregierung bekräftigte auch Frau Bundeministerin Margarete Schramböck durch Ihren Besuch im April 2020 am IIM Institut.