Voladigital – Kompetenzen für eine volatile, digitale Geschäftswelt

Ausgangssituation

Relevante Herausforderungen wie Volatilität und Unsicherheit nehmen im heutigen Geschäftsumfeld, vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben (KMUs), stetig zu.  Seit einigen Jahren stellt die Digitalisierung einen der vielversprechendsten Wegbereiter zur Produktivitätssteigerung in der Fertigungsindustrie dar. Durch den digitalen Wandel ergeben sich neue Anforderungen an Kompetenzen der Mitarbeiter. Um das Potential der Digitalisierung über die Produktivitätssteigerung hinaus zu nutzen, bietet das Konzept der Agiltät eine Möglichkeit, sich proaktiv auf Unsicherheiten einzustellen und schnell auf Veränderungen zu reagieren können, um die wirtschaftliche Situation durch die Nutzung der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Vor allem KMUs haben Probleme die Potentiale der Digitalisierung, besonders auf Grund des diesbezüglich mangelnden ausgebildeten Personals, zu nutzen. Derzeit gibt es wenige praktische Trainings bezüglich Digitalisierung und Agilität. Sowohl Lernfabriken als auch Makerspaces bieten effektive hands-on Lernumgebungen.

Ziele

Ziel des Projektes ist es, (1) aufzuzeigen, welche Herausforderungen KMUs in der heutigen digitalen, volatilen Zeit haben; (2) zu ermitteln, welche Kompetenzen von den Arbeitskräften gefordert werden; (3) zu evaluieren, wie diese Kompetenzen vermittelt werden können sowie (4) Trainings zur Nutzung digitaler Technologien und Digitalisierungsimplementierungsprojekten zu konzipieren und zu testen.

Vorgehen

Im ersten Schritt des Forschungsprojektes, der Analysephase, werden auf Basis des Wissens von zuvor durchgeführten Projekten zum Thema Kompetenzen und Digitalisierung sowie auf einer qualitativen Vorstudie Herausforderungen und Kompetenzanforderungen in Hinsicht auf Digitalisierung erhoben. Bei der Vorstudie wurden rund 40 BeraterInnen, Interessensvertretungen, KMUs aber auch größere Unternehmen der Fertigungsindustrie interviewt. Aufbauend darauf wird ein Fragebogen erstellt wobei Kompetenzanforderungen und Herausforderungen abgefragt werden. Diese werden mit Hilfe von deskriptiven statistischen Methoden ausgewertet. In der Lösungsentwicklungsphase wird evaluiert, wie diese Kompetenzen vermittelt werden können. Es werden theoretische Trainingsinhalte erstellt, welche auf einer intelligenten E-Learning-Plattform bereitgestellt werden. Diese Inhalte sollen in Zukunft allen Unternehmungen kostenfrei zur Verfügung stehen. Bei den Theorieinhalten wird vermittelt, wie Digitalisierung sinnvoll eingesetzt und umgesetzt werden kann. Zudem werden Kenntnisse über digitale Technologien und weitere Kompetenzen, abhängig von der Umfrage, ermittelt. Basierend auf den individuellen Anforderungen kann das intelligente Lernsystem Module mit Lehrinhalten sowie Quizze personifiziert anpassen. Im praktischen Teil des Trainingskonzeptes werden theoretisch gelernte Inhalte in der LEAD Factory, einer Lernfabrik, und dem Schumpeter im Labor für Innovation umgesetzt. Die beiden Infrastrukturen werden eingesetzt, um das Spektrum von der Produktentwicklung (Schumpeter Labor für Innovation) bis hin zur (Serien-) Produktion (LEAD Factory) abzudecken. Im Schumpeter Labor für Innovation werden digitale Anwendungen in dem Produktentstehungsprozess eingesetzt und analysiert, sowie darauf eingegangen, welche Auswirkungen die Produktgestaltung auf die spätere Produktion hinsichtlich Agilität etc. hat. Die LEAD Factory ist eine Lernfabrik, bei den Digitalisierungslösungen (beispielsweise Augmented Reality Anwendungen, Machine Learning, Shop Floor Management Boards, RFID Anwendungen und viele weitere) umgesetzt werden können und Trainingsteilnehmer unmittelbar den Einfluss dieser Anwendungen erleben und mit Kennzahlen visualisieren. Teilnehmer können somit Digitalisierungspotentiale identifizieren, evaluieren sowie eigene Ideen in einer geschützten Umgebung umsetzen. Die Datenintegration soll von der Innovation bis zur Produktion gewährleistet werden. Begleitet wird das Trainingskonzept außerdem von immersive Learning Elementen. In einem weiteren Schritt (nach dem Projekt) soll das Training zur Anwendung gebracht werden und insbesondere KMUs der Fertigungsindustrie geschult werden.

Projektzeitraum: Mai 2020- April 2022

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Veröffentlichungen

Hulla, M. U., Rüdele, K., Herstätter, P., & Ramsauer, C.: How to implement IoT in an assembly line – A training module to support the digital transformation in SMEs. In Proceedings of the 12th Conference on Learning Factories (CLF 2022) (pp. 1-6). Elsevier B.V..
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Hulla, M. U., Herstätter, P., Sadaj, E. A., & Ramsauer, C.: Procedure Model for the Configuration of Learning Factory-Based Training Modules to Promote the Digital Transformation in SMEs. In Proceedings of the 12th Conference on Learning Factories (CLF 2022) (pp. 1-6). Elsevier B.V..
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Brettschuh, S., Holly, M., Hulla, M., Herstätter, P., & Pirker, J.: Virtual Reality in Small and Medium-Sized Enterprises: A Systematic Literature Review. In Proceedings - 2022 IEEE Conference on Virtual Reality and 3D User Interfaces Abstracts and Workshops, VRW 2022 (pp. 502-507). (Proceedings - 2022 IEEE Conference on Virtual Reality and 3D User Interfaces Abstracts and Workshops, VRW 2022). Institute of Electrical and Electronics Engineers.
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Hulla, M. U., Herstätter, P., & Ramsauer, C.: Voladigital - Endbericht.
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Hulla, M. U., Herstätter, P., Moser, D., Burgsteiner, H., & Ramsauer, C.: Design von Trainings in Lernfabriken und Makerspaces für KMUs in der digitalen Transformation. didacticum, Zeitschrift für (Fach)Didaktik in Forschung und Unterricht, 3(3), 83-101.
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Hulla, M.; Herstätter, P.; Wolf, M.; Ramsauer, C.: Towards digitalization in production in SMEs – A qualitative study of challenges, competencies and requirements for trainings, 54th CIRP Conference on Manufacturing Systems, Athen (GRC), 22.-24.09.2021
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Hulla, M.; Herstätter, P.; Moser, D.; Burgsteiner, H.; Ramsauer, C.: Competency Models for the Digital Transformation and Digitalization in European SMEs and Implications for Vocational Trainings in Learning Factories and Makerspaces, European Conference on Educational Research (ECER 2021), Geneva (CHE), 06.-10.09.2021
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Eder, M.; Hulla, M.; Auer, F.; Ramsauer, C.: Interactive Teaching Concept for a Data Analytics Workshop in Learning Factories, in: Proceedings of CLF 2021, 11th Conference on Learning Factories, Graz (AUT), 01.-02.07.2021
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Hulla, M., Herstätter P., Moser D., Burgsteiner H., Ramsauer C.: Konzeption eines Trainings in einer Lernfabrikumgebung für KMUs in einer digitalen, volatilen Geschäftswelt, Poster, Skills4Future, Graz (AUT), 17.-18.09.2020

 

Kontakt
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Maria Hulla
Universitätsassistentin 

Institut für Innovation und Industrie Management
Kopernikusgasse 24/II
8010 Graz
Österreich+43 316 873 7095

Endericht
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