Zustand 4
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Vollständige Entlastung
Im Ausgangszustand 3 weist der obere bzw. untere Rand eine Druck- bzw. Zugspannung in Höhe der Fließgrenze auf. Dies bedeutet, vom Ausgangszustand 3 wäre eine Entlastung um M
y = 2 M
F möglich, ohne dass dabei ein Plastizieren stattfindet. Dieser Effekt wird Einspielen oder "Shake Down" genannt. Für den Nachweis gegen Wechselplastizieren gilt daher für die Haupt- und Nebenspannungen Δσ < 2 f
y.
Die aktuelle Entlastung von M
y = 1.375 M
F (Differenz von Zustand 4 zu Zustand 3) bewirkt daher nur elastische Spannungsänderungen. Die Spannungsänderung der Randfasern beträgt nun Δσ = 1.375 f
y, da ja für M
y = M
F hier die Spannung σ = f
y erreicht wird.
Der linear veränderliche Spannungsverlauf über die Querschnittshöhe für die aktuelle Entlastung führt zum dargestellten resultierenden Spannungsverlauf. Beachten Sie, dass nun - trotz fehlender Momentenbelastung M
y - Spannungen am Querschnitt verbleiben (Bezeichnung mit Index 4, am oberen Rand Zugspannungen, am unteren Rand Druckspannungen). Diese führen jedoch zu keinen resultierenden Schnittkräften - ähnlich wie Eigenspannungen aus dem Herstellungsprozess - und werden als Restspannungen bezeichnet.
Die plastische Verformung des Trägers bleibt nach der Entlastung erhalten.
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