LV 141.666 Entwerfen | Public Villa - Private Home
Übung, SS 2024
Der Architekt Ernst A. Plischke konnte am Ende seines Berufslebens mit dem Haus Frey (1970-72) in der Bunsengasse in Graz sein architektonisches Manifest umsetzen. Seine Frau Anna Plischke entwarf den Garten des Hauses. Der Anspruch der Moderne, Haus und Garten als Gesamtheit zu sehen, ist hier nach über 50 Jahren in seiner Ursprünglichkeit fast noch gänzlich erhalten und erlebbar. 2006 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Es zählt zu den wichtigsten Ikonen der späten österreichischen Moderne.
Die Familie Frey, für die das Haus in den 70er Jahren geplant wurde, wohnt seit Jahren nicht mehr in ihrem Haus. Stattdessen wird es vermietet. Derzeit nutzt es der Verein “Die Schwalbe“, der ein Wohn- und Beschäftigungsmodell für Frauen anbietet, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder einer schwerwiegenden Lebenskrise vorübergehend oder dauerhaft aus dem Erwerbsleben ausgeschlossen sind und über keine Wohnmöglichkeit verfügen. Das Haus Frey soll mit dem bevorstehenden Verkauf zu einem Ort für die Öffentlichkeit werden und dabei als architektonisches Zeitzeugnis der Nachwelt erhalten bleiben.
Die Aufgabe für dieses Semester ist die Erarbeitung von Strategien, für den Verein einen neuen privaten Wohnort in der näheren Umgebung zu entwickeln. Neben wesentlichen räumlichen Qualitäten des Hauses Frey soll der Bezug zum Garten auch am neuen Ort möglichst erhalten bleiben, im Optimum sogar verbessert werden.
Welche Form der neue Ort erhalten wird, soll hier entwickelt werden. Die Frage nach der Lösung ist Teil der Aufgabe. Prozesshaftes Arbeiten mit einem konkreten Ergebnis sind Ziel des Entwurfs.
Lehrende
Anna Wickenhauser, Dipl.-Ing.In, Architektin
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt Stadtplaner
Svenja Hollstein, Dipl.-Ing.In
Vorstellung 27ster Februar 2024, 9:00 Uhr, HS I
Einführung 7ter März 2024, 10:00 Uhr, vor Ort Bunsengasse (weitere Termine siehe TUG-Online)
Exkursion Wien 14ter bis 15ter März 2024 (Unterkunft und Anreise ist selbst zu organisieren)
Der Entwurf erfolgt in Einzelarbeit
LV 141.724 Entwerfen und Bauen im Bestand (Vertiefen) | 100 Jahre Tankstelle
Übung, SS 2024
Am 16. September dieses Jahres jährt sich zum 100. Mal die Eröffnung der ersten Tankstelle Österreichs.
Nur wenige Architekturen stehen so stellvertretend für die Veränderungen und Umbrüche des letzten Jahrhunderts wie die Tankstelle selbst. Der Typus kann als Ikone und Denkmal von morgen unserer jüngeren Kultur- und Architekturgeschichte gesehen werden.
Dass diese Geschichte in Österreich ausgerechnet am 16. September 1924 in Graz am Jakominiplatz begann, nehmen wir zum Anlass, im Zuge dieser Lehrveranstaltung eine öffentliche Ausstellung im Styria Center Graz zu kuratieren. Dabei soll eine umfassende Bestandsanlyse der heutigen Tankstellenlandschaft von Graz der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie sich die Tankstelle archtitektonsich entwickelt hat (und vielleicht wird) soll dabei nicht zu kurz kommen.
Das Ziel dieses Vertiefens ist die inhaltliche und gestalterische Konzeption, wie auch Produktion einer professionellen Ausstellung. Wir werden dabei auf Material vorheriger Lehrveranstaltungen zurückgreifen und neues Material gemeinsam mit dem Architekturfotografen Michael Heinrich produzieren. Unterstützt werden wir dabei von der Wirtschaftskammer Österreich.
Lehrende
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt Stadtplaner
Michael Hafner, Dipl.-Ing., Arqto
Michael Heinrich, Dipl.-Ing., Fotograf
Vorstellung 28ster Februar 2024, 9:00 Uhr, HS I
Einführung 19ter März 2024, 14:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)
LV 141.507 Entwerfen 4 | Schönaugasse 19
Übung, SS 2024
Obwohl Gründerzeitquartiere mit ihrer Blockrandbebauung zumeist dicht bebaut sind, bieten sie dennoch in vielen Fällen ein Restpotential zur Nachverdichtung. Eines dieser Restpotentiale sehen wir in der Schönaugasse 19. Im Laufe der Stadtentwicklung wuchsen die Nachbarn, das bestehende Gebäude blieb jedoch trotz Umbauten in deren Schatten, die klare Firstlinie der Gründerzeit erfährt einen Bruch. Für dieses Restpotential entwerfen wir eine Aufstockung, die als Vermittlerin zwischen den Nachbargebäuden bestehen soll und schaffen zusätzlichen Wohnraum. Dabei interessiert uns, wie wir Architektur aus dem Bestand, aus dem Kontext und der Geschichte entwickeln können - im Sinne eines Weiterbauens. Wir nehmen auf die architektonischen, örtlichen Gegebenheiten Bezug. Wie lässt sich eine Aufstockung mit dem Bestand verweben - gestalterisch, wie auch strukturell? Wie lässt sich die bestehende Fassade weiterentwickeln? Wie lassen sich zeitgenössische Anforderungen an das Wohnen integrieren, im Sinne der Barrierefreiheit, der Nachhaltigkeit und des Wohnkomforts?
Zur Beantwortung dieser Fragen nützen wir die architektonischen Werkzeuge Zeichnung, Plan, Modell und Bild, die uns helfen immer weiter in die Aufgabe einzudringen - vom anfänglichen Konzept bis zum detaillierten Entwurf.
Lehrende
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt Stadtplaner
Michael Hafner, Dipl.-Ing., Arqto
Christina Aschauer, Dipl.-Ing.In
Vorstellung 29ster Februar 2024, 9:00 Uhr, HS I
Einführung 7ter März 2024, 9:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)
Der Entwurf erfolgt in Einzelarbeit.
LV 141.514 Workshop 2 | Raum - Modell
Seminar, SS 2024
Viele Bauten der Vergangenheit haben wesentliche Aspekte der aktuellen Anforderungen, nämlich einen sorgfältigen und rücksichtsvollen Umgang mit der Landschaft zu pflegen sowie den klimatischen Herausforderungen zu entsprechen und dabei immer ein besonderes Augenmerk auf material- schonenden Einsatz zu berücksichtigen, schon vorbildlich gelöst. Ein hoher Anspruch an räumlichen Qualitäten dieser gebauten Architekturen wurde zugleich immer voll eingelöst.
Wir werden anhand von bestehenden Bauten diese Aspekte in Gesprächen analysieren und vergleichen. Dazu werden Gebäude der Künstlerinnen und Architektinnen Cini Boeri (1924-2020), Eileen Grey (1878-1976), Lux Guyer (1894-1955), Georgette Tentori-Klein (1893-1963) und Liane Zimbler (1892- 1987) herangezogen.
Die Ergebnisse dieser Analysen sowie die Entwurfsmethoden der Planerinnen werden in Zeichnungen, Plänen und Texten festgehalten.
Um die räumlichen Qualitäten der Bauten nachvollziehbar darzustellen, werden einzelne Raummodelle von besonderen Raumsituationen umgesetzt. Wichtig ist es dabei, zu verstehen, wie all die erwähnten Aspekte zusammenspielen, um exakt diese besondere Raumatmosphäre zu erzeugen, die das Gebäude einzigartig machen. Neben der gewählten Materialität spielt immer auch der räumliche Bezug zur umgebenden Landschaft eine Rolle.
Lehrende
Anna Wickenhauser, Dipl. Ing.in, Architektin
Anmeldung 26ster Februar 2024
Vorbesprechung 13ter März 2024, 16:00 Uhr Seminarraum L1 EG 010
Workshopwoche 13ter Mai - 17ter Mai 2024
LV 141.518 Architektur- und Kunstgeschichte der Gegenwart
Vorlesung, SS 2024
Warum sollte man sich als heutige Architekt*in, die den Blick in die Zukunft richtet, mit der Vergangenheit auseinandersetzen? Was bringt die Kenntnis der Architekturgeschichte für unser heutiges Entwerfen? Ist die Auseinandersetzung mit vergangenen Architekturen und Stadträumen mehr als ein lang geübtes akademisches oder bildungsbürgerliches Pflichtprogramm? Und: Wo liegt die Relevanz des Gestrigen für unsere entwerferische Praxis von morgen?
In der Vorlesungsreihe werden exemplarisch ausgewählte Räume, Situationen und Objekte ohne chronologische Ordnung betrachtet. Der Kontext mit den Bezügen zwischen Objekten und Fragmenten steht im Vordergrund. Zentrale Fragen richten sich nach stadträumlichen, theoretischen, gesellschaftlichen Aspekten und Entwurfsansätzen, welche vorurteilsfrei betrachtet werden sollen.
Zur Vorlesungsreihe laden wir Gäste ein, die mit persönlichen Beispielen und Projekten die Vorlesung bereichern.
Lehrende
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt, Stadtplaner
Anmeldung 1ter Februar 2024
Beginn 5ter März 2023, 11:00 Uhr, HS I
weitere Termine siehe TUGonline
LV 141.572 Analyse historischer Architektur | Plan und Realität
Seminar, SS 2024
Betrachtet man bereits gebaute Architekturen und deren Architekturpläne miteinander, kann man beobachten, dass sich die Wirkung auf die BetrachterIn in der Realität oft stark von der Wirkung unterscheidet, die durch Planzeichnungen, Architekturfotografien oder auch Renderings suggeriert wird. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz zwischen der gebauten Realität und der Planung? Welche äußere Bedingungen beeinflussen die Architektur?
In dem Kurs „Analyse historischer Architektur“ werden wir anhand ausgewählter Architekturen in Graz untersuchen, welche Faktoren die Erscheinung eines Gebäudes beeinflussen, die selten in konventionellen Architekturplänen berücksichtigt werden. Dabei stellen wir uns folgende Fragen:
Welchen Einfluss haben Faktoren wie der Kontext der Stadt, der Zeit und des Alltags auf unsere Umgebung und die zu untersuchende Architektur? Welche Wechselwirkung besteht zwischen Objekt und Kontext? Inwiefern kann das Wissen über diese Faktoren schließlich den eigenen Entwurfsprozess verändern und womöglich bereichern?
Unsere Untersuchungen sowie die Ergebnisse zu den einzelnen Architekturen dokumentieren wir analog durch Modelle und Zeichnungen und legen gemeinsam ein Archiv an.
Lehrende
Christina Aschauer, Dipl.-Ing.
Michael Hafner, Dipl.-Ing., Arqto
Svenja-Rebecca Hollstein, Dipl.-Ing.
Anmeldung 25ter Februar 2024
Einführung 5ter März 2024
weitere Termine siehe TUGonline
LV 141.902 Entwerfen im Bestand (Was geht und wie?) | Wohnhaus der Moderne - Strategien im Umgang
Übung, SS 2024
Wohnen lässt sich am besten am Wohnhaus selbst vermitteln. Wenn das Wohnhaus aber zum Denkmal wird und sich selbst ausstellt, also zum Hausmuseum wird, ist dann das Wohnen in ihm überhaupt noch nachvollziehbar?
Wie können wir also vergangenes Wohnen für nachfolgende Generationen so erhalten, dass wir Wohnen einer bestimmten Zeit verständlich erleben können? Müsste alles so erhalten bleiben, wie es zuletzt genutzt wurde? Oder soll es in den ursprünglichen Planungszustand rückgeführt werden ohne seine Zeitschichten zu zeigen? Bleibt die Architektur noch authentisch, wenn wir die Gebäude an die heutigen Anforderungen der Technik heranführen? Müsste es nicht bewohnt werden und sich gar nicht selbst ausstellen um authentisch zu bleiben? Braucht es dazu auch die Möblierung dieser Zeit? Und kann es nicht auch andere Nutzungen geben als Wohnen und dabei immer noch ein Denkmal des Wohnens bleiben?
Häuser, die ihr Wohnen öffentlich machen, vermitteln die Wohnkultur ihrer Zeit. Die Widersprüchlichkeit, die in der Öffentlichmachung des Privaten liegt, zeigt sich auch im Umgang am konkreten Beispiel.
An Hand von internationalen Fallbeispielen analysieren und diskutieren wir diese Diskrepanz. Ziel wird es sein, mögliche Strategien zu entwickeln, die sich an Architekturen entsprechend anwenden und auch für Gebäude späterer Epochen anpassen lassen.
Lehrende
Anna Wickenhauser, Dipl.-Ing.In, Architektin
Anmeldung 15ter Februar 2024, 09:00 Uhr
Einführung 10ter April 2024, 16:00 Uhr, Seminarraum L1 EG 010 (weitere Termine siehe TUG-Online)
Die Untersuchung erfolgt in Einzelarbeit
LV 141.901 Bauen im Denkmal | Kopf und Hand
Übung, SS 2024
Holz als handwerklicher Werkstoff hat eine zeitlose Anziehungskraft und ist nachhaltig, umweltfreundlich und langlebig. Im Praxisworkshop, der uns aus der Universität herausführt, bekommen wir die Gelegenheit den Werkstoff Holz durch die Arbeit an historischen Objekten kennenzulernen. Verschiedene Methoden der historischen Holzverarbeitung werden handwerklich und theoretisch von Experten im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing vermittelt und unter Anleitung von den Studierenden am Objekt umgesetzt - Kopf und Hand, Theorie und Praxis.
Beim Workshop können klassische Handwerkstechniken wie das Aushacken von Balken, die Erzeugung von Lärchenholzschindel oder die Erzeugung von Holznägeln selbst ausprobiert werden. Restaurationsarbeiten an den historischen Objekten des Museums, ein Einblick in die Schädlingsbekämpfung und das Monitoring im Museum stehen am Programm. Ebenso der konstruktive Holzschutz und die richtige Verwendung des Baustoffes Holz, Werkzeugkunde und deren Verwendung sowie die Ausführung der Arbeiten mit historischen Handwerkzeugen und anderen Arbeitsmitteln.
Der Workshop findet im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing statt. Die An- und Abreise ist selbst zu organisieren. Es besteht die Möglichkeit eines Shuttles vom und zum Bahnhof Stübing (genaueres wird in der Vorbesprechung abgeklärt).
Lehrende
Alois Murnig, Dipl.-Ing.
in Kooperation mit dem Forum für nachhaltiges Bauen und klassisches Handwerk*
Anmeldung 15ter Februar 2024, 09:00 Uhr
Vorbesprechung 22ter Mai 2024, 16:30 Uhr, Teilnahme verpflichtend
Workshopwoche 1ter -4ter Juli, 09:00 - 17:00 Uhr im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing
*Das Forum für nachhaltiges Bauen und klassisches Handwerk ist eine Kooperation von den Abteilungen 15 und 16 im Land Steiermark, FH Joanneum, pro:Holz Steiermark, Österreichisches Freilichtmuseum Stübing, Verein Reiner Handwerk, TU Graz, Steirisches Volksbildungswerk und Wirtschaftskammer Steiermark
LV 141.535 Kunst- und Kulturwissenschaften | Palladio im Kontext
Exkursion, SS 2024
Wir reisen nach Vicenza. Die Region ist bekannt für ihre Villen und die bemerkenswerten Architekturen Andrea Palladios. Die Auseinandersetzung damit fokussiert in den meisten Fällen auf einzelne, ausgewählte Objekte, die herausgelöst aus ihrer Umgebung betrachtet werden. Auf unsere Erkundungstour interessieren wir uns dabei nicht nur für das einzelne Objekt, sondern auch für die Umgebung und das Dazwischen – den räumlichen und architektonischen Kontext. Wie ist dieses Dazwischen gestaltet? Wie verhalten sich seine Entwürfe zur Umgebung? Wie verhält sich die Umgebung fast 400 Jahre nach Errichtung zu den Gebäuden? Die Betrachtung ausgewählter Objekte zusammen mit dem jeweiligen Kontext, architektonischer Sternstunden und architektonischen Mittelmaßes, von Geplantem und Zufälligem soll uns dabei helfen, dem Blick auf die Region und dem Werk Palladios eine weitere Sichtweise zu ergänzen.
Kosten Übernachtung (inkl. Frühstück) 135€; Eintritte, Verkehrsmittel, Taxe ca. 135€
An- und Abreise ist individuell zu buchen
Lehrende
Christina Aschauer, Dipl.-Ing.
Anmeldung 6ter November 2023, 09:00 Uhr
Vorbesprechung 13ter November 2023, 09:00 Uhr (Teilnahme verpflichtend)
Exkursionswoche 13ter Mai - 17ter Mai 2024 (weitere Termine siehe TUG-Online)