Antje Senarclens de Grancy ist Associate Professor am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz und habilitiert für das Fach Architekturgeschichte. Sie studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Graz und Anthropologie an der Université Paris VIII. Sie war langjährige Mitarbeiterin des interdisziplinären FWF-Spezialforschungsbereichs zur Moderne in Zentraleuropa um 1900, Gastforscherin an der University of Edinburgh / College of Art (2018) und an der ENSA Paris La Villette / AHTTEP (2022).
Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre umfassen Geschichte und Theorie der Architektur im 19. und 20. Jahrhundert im gesellschaftlichen und politischen Kontext, Reformbewegungen der Moderne (Werkbund, Heimatschutz), Kanonisierungs- und Ausschlussprozesse der Architekturgeschichte (bzgl. gender/race) sowie die Beziehungen und Schnittmengen zwischen Lager und modernem Wohn- und Städtebau. Dazu erschienen: Lager als Architektur. Kriegsflüchtlingslager der Habsburgermonarchie und Architektur der Moderne (2024) sowie Reflections on Camps – Space, Agency, Materiality (Special Issue von zeitgeschichte, 2018/19, hg. mit Heidrun Zettelbauer). In Vorbereitung: Architekt*innen-Monographien. Kritik und Perspektiven eines Publikationsformats (Special Issue von RIHA Journal, hg. mit Ruth Hanisch, Richard Kurdiovsky und Bernadette Reinhold).
Antje Senarclens de Grancy leitete Forschungsprojekte zum Vergessen und Erinnern als gesellschaftliche Praxis (Architektur. Vergessen – Jüdische Architekten in Graz, 2008–2011, mit Heidrun Zettelbauer) und zur Institutionalisierung der Heimatschutzbewegung in Österreich (Identität – Politik – Architektur. Der Verein für Heimatschutz in Steiermark, 2010–2012), deren Ergebnisse als Sammelbände publiziert wurden. Sie ist aktuell Kooperationspartnerin des FWF-Forschungsprojekts „Invisible Agents“. Ministries and Architecture 1908-38 (ÖAW) und des ELF-Projekts Raum – Geschlecht – Politik. Geschlechterräume inter-/disziplinär erkunden (KF-Universität Graz). Seit 2011 ist sie Mitkoordinatorin des internationalen Forschungsnetzwerks Österreichische Architektur im 19. und 20. Jahrhundert.