Risikomanagement in der Bauwirtschaft

Es ist zwar bekannt, dass die Bauwirtschaft durch ihre baubetrieblichen Besonderheiten Risiken zu berücksichtigen hat, die in keinem anderen Industriezweig in so eigentümlicher Weise Eingang auf den Erfolg nehmen. Dennoch wird dem Risikomanagement nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Darüber hinaus sind es aber auch Risiken infolge wachsender Mechanisierung, Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, verschärfter Haftungsgesetzgebung und knapper Kalkulationen. Aggressive Wettbewerbssituation und Zeiten schwacher Konjunktur überlagern sich mit der Komplexität von Bauprojekten zu einem stets unübersichtlicher werdenden Risikoszenario. Begriffe wie Einzelfertigung, mobile Fertigungsstätten, Witterungs- und Saisonabhängigkeit aber vor allem der Umstand, dass es sich im Bauwesen nach wie vor um eine personalintensive Auftragsfertigung handelt, bergen gerade jene Risiken, die bei unvorhergesehenen oder unvorhersehbaren Ereignissen - selbst bei optimalem Einsatz der Ressourcen und perfekter Ablaufplanung - ein vermeintlich „gutes Geschäft“ in einen Misserfolg verwandeln. So gehört der richtige Umgang mit Risiken genauso wie das Entwickeln von Abwehrstrategien zum Einmaleins des Baumanagers. Die Art der Vertragsbeziehungen, unterschiedliche Versicherungsformen, Projektorganisation, Kostenmanagement bedingen je nachdem ob es sich um öffentliche oder private Auftraggeber handelt unterschiedliche Ausprägungen von Risiken, die mit jeweils entsprechenden Lösungsansätzen behandelt werden müssen. Häufig werden in Bauverträgen umfangreiche besondere Vertragsbestimmungen deshalb vereinbart, weil die Kontrollen der vielfältigen Einflussfaktoren auf das Endprodukt „Bauwerk“ die komplexen Herstellungsrisiken nicht zuverlässig ausschalten. Diese Konferenz soll dazu beitragen, das aktuelle Wissen zu diesen Themen zu kommunizieren, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Risikomanagement zu fördern und auch Lösungen für den Umgang mit Unwägbarkeiten zu erarbeiten.
ReferentVortragstitel

FH Prof. Dipl.Ing. Dr. Rainer Stempkowski
FH Joanneum, Graz

Dipl.-Ing. Dr. Doris Link
STRABAG AG

Grundlagen, praktische Anwendungen und Nutzen des Risikomanagements im Bauwesen

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans Wilhelm Alfen
Bauhaus Universität Weimar


Dipl.-Ing. MSc Clemens Elbing
Bauhaus Universität Weimar

Risikomanagement für privatwirtschaftliche Beteiligungen an Infrastrukturprojekten
Dipl.-Ing. Manfred Bauer
Hinteregger
Einsatz von Risikomanagement als strategisches Steuerungsinstrument - Umsetzung des RM an Fallbeispielen im Tunnelbau
Dipl.-Ing. Thorsten A. Busch
ETH Zürich
Konzept eines ganzheitlichen systematischen Risikomanagements für Generalunternehmer

BM Dipl.-Ing. Andreas Hochrainer
WIBEBA

Dipl.-Ing. Wolfgang Wiesner
PORR

Exemplarische Risiken aus Sicht des AN
Dr.-Ing. Bettina Göcke
Heitkamp
Risikomanagement in Bauunternehmen - Umsetzung bei E. Heitkamp
Dipl.-Ing. Heiko Meinen
Uni Dortmund
Die Baustellenversicherung
Dipl.-Ing. Ursula Holthaus
Uni Dortmund
Senkung der Baukosten und Reduzierung der Preisunsicherheit mit Hilfe der Risikoabwicklung über die Optionspreismethode mit Real-Optionsmodellen
Dipl.-Ing. Thomas Zojer
Stmk. Landesregierung, Graz
Entwicklung eines Risikoevaluierungsmodells zur Ermittlung des techn. und wirtschaftl. günstigsten Angebotes bei der Vergabe von Bauleistungen
Dipl.-Ing. Dr.techn. Christian Hofstadler
TU Graz
Grobterminplanung- zur Berechnung der wahrscheinlichsten Dauer der Stahlbetonarbeiten

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Motzko
TU Darmstadt

Dipl.-Ing. Shervin Haghsheno
TU Darmstadt

Risikoidentifikation und Frühaufklärungssysteme als elementare Teilprozesse des operativen Risikomanagements bei der Realisierung von Bauvorhaben
Dipl.-Ing. Peter Seitz
Köhler & Seitz
Risikominimierung von Bauprojekten durch den Einsatz eines virtuellen Projektraumes
Dr. Bruno Brühwiler
Risk Consulting
Risikomanagement-Systeme: Die neue ON-Regel „Risikomanagement für Organisationen und Systeme“