Die Bühne war bereitet. Der Geruch von Neugier und Vorfreude lag in der Luft, als über 200 Teilnehmende aus 26 Universitäten und 9 Fachhochschulen des DACH-Raums zum allerersten DUH Lab strömten. Österreichs erste hochschulübergreifende Konferenz zur digitalen Transformation hatte begonnen. Zwei ereignisreiche Tage standen bevor.
Der erste Konferenztag brach an und mit ihm die Eröffnung des DUH Labs an der renommierten Technischen Universität Graz. Vor der AULA der TU Graz versammelten sich immer mehr Teilnehmende und warfen neugierige Blicke in die stetig wachsende Gemeinschaft von Mitgestalter*innen. Der Tag brachte bemerkenswerte Redner*innen auf die Bühne.
Den Anfang machte Claudia von der Linden, Vizerektorin für Digitalisierung und Change Management an der TU Graz. Sie setzte den Anker, indem sie über die Notwendigkeit von Change Management und digitaler Transformation sprach sowie über die Veränderungen in der Gesellschaft, den Einfluss auf die Hochschulen, digitale Leuchtturmprojekte und erfolgsversprechende Change-Maßnahmen. Im Anschluss gab Sabine Koch vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ihre Impulse zur Strategie, Gestaltung, Steuerung und den Rahmenbedingungen für die digitale Transformation der österreichischen Hochschulen. Sie präsentierte Eckpunkte des Gesamtösterreichischen Entwicklungsplans und appellierte ans Publikum, diesen Rahmen mit Ideen und Projekten zu füllen. Sektionschef Elmar Pichl schloss sich diesem Appell in einer kurzen Videobotschaft an und betonte einmal mehr die Wichtigkeit einer Plattform wie dem digital university hub, welche eine derartige hochschulübergreifende Vernetzung erst möglich macht.
Der Impuls von Herrn Vizerektor Ronald Maier (Digitalisierung und Wissenstransfer, Uni Wien) rüttelte das Publikum erneut mit seinen Ideen und Dimensionen zur digitalen Transformation auf. Zentrale Botschaft seines Impulses: Es geht nur gemeinsam!
Der Höhepunkt jedoch war zweifellos die Keynote "Veränderung. Einfach. Machen." von Ilja Grzeskowitz, Mr. Change höchstpersönlich. Seine Worte waren wie ein Weckruf, der die Teilnehmenden dazu inspirierte, ihren eigenen „Do It Yourself“-Prozess mit einem entschlossenen „AuJa!“ zu starten. Dieses „AuJa!“ hallte auch noch bei den Gruppenaufstellungen im üppig gestalteten Stiegenhaus nach, bei dem einmal mehr deutlich wurde, dass Personen aus der ganzen österreichischen Landkarte sich hier zusammengefunden hatten, um die digitale Transformation gemeinsam anzupacken.
Während die Teilnehmenden den Tag dank der humorvollen Darbietung der Science Busters und einem erfrischenden Rieslingbrutcreme-Eis inklusive Insektengarnitur mit einem Schmunzeln auf den Lippen abschlossen, entfaltete sich parallel dazu in den virtuellen Konferenzräumlichkeiten in Gather.town ein erstes Bild der Hochschule der Zukunft. Teilnehmer*innen, die nicht persönlich vor Ort sein konnten, verfolgten die Vorträge und Impulse via Live-Stream und tauschten sich basierend auf diesen Inputs über die Vision einer Hochschule der Zukunft in virtuellen World.Cafés aus. Es kamen viele Fragen auf, der Austausch und die Diskussionen über die digitale Transformation im Hochschulwesen florierten – sowohl auf der virtuellen Dachterrasse als auch auf der physischen Terrasse der TU Graz.
Auch der zweite Tag begann mit einem hochkarätigen Redner auf der DUH Lab Bühne: Markus Fallenböck, Vizerektor für Personal und Digitalisierung der Uni Graz, betonte die Bedeutung der richtigen Nutzung von Künstlicher Intelligenz und ermutigte die Teilnehmer*innen, Schwarz-Weiß-Denken aufzulösen und Chancen zu ergreifen.
Nachdem das Change-Mindset erneut in den Köpfen der Teilnehmenden angestoßen wurde, gingen sie nun zur Tat über. In interaktiven DIY-Sessions wurden verschiedene zukunftsweisende Themen der Digitalisierung im Hochschulwesen diskutiert. Die Teilnehmer*innen tauschten ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus, führten anregende Diskussionen und erarbeiteten gemeinsam Strategien für den Wandel. Im Rahmen der Workshops betrachteten sie die Digitalisierung aus den Augen verschiedener Akteur*innen im Hochschulwesen und erkannten den Wert zielgerichteter und wertschätzender Kommunikation quer durch alle Hierarchiebenen. Für einige Teilnehmer*innen eröffneten sich gänzlich neue Aspekte, die zukünftig in ihre tägliche Arbeit an Bidlungseinrichtungen einfließen würde. Dazu zählten sowohl die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation, die Kraft der Zusammenarbeit über Hochschulgrenzen hinweg, als auch die Bandbreite an digital verstärkten Ungleichheiten sowie gezielte Weiterbildung im Bereich Digitalisierung und Change Management.
Parallel zu den DIY-Sessions trafen sich auch Entwickler*innen aus 13 verschiedenen Hochschulen, um gemeinsam die Grundlage für die Entwicklung einer österreichweiten Developer-Community im Hochschulwesen zu legen. Von Open Source und KI-Einsatz in Hochschulen über Identity Management bis hin zu SAP-Schnittstellen: Die Gespräche waren thematisch vielfältig und für die Teilnehmenden ausnahmslos aufschlussreich.
Begleitet wurde die Konferenz von einem talentierten Graphic Recorder, der die Atmosphäre und den kreativen Geist des DUH Labs in beeindruckenden Bildern festhielt. Diese visuellen Erinnerungen werden noch lange nachwirken und die Teilnehmer*innen immer wieder daran erinnern, was sie gemeinsam erreichen können. Am Ende des Tages herrschte unter den Teilnehmenden Begeisterung über die gewonnenen Erkenntnissen und Perspektiven. Neue Best Practices auch über die Konferenz hinaus auszuprobieren, das eigene Netzwerk auszubauen und den digitalen Wandel gemeinsam aktiv voranzutreiben waren nun keine Gedankenspielereien mehr, sondern Fixpunkte auf der eigenen To-do-List.
Aus diesem Grund stellt das DUH Lab 2023 einen Wendepunkt dar. Es brachte Menschen zusammen, die bereit waren, den digitalen Wandel mitzugestalten. Wie Vizerektor Maier treffend bemerkte: „Lasst uns langsamer gehen, aber dafür zusammen“. Diese Worte hallten in den Köpfen der Teilnehmenden nach, als sie die Konferenz verließen und sich auf den Weg machten, ihre eigenen Wege des Wandels zu beschreiten.
Das DUH Lab hat die Saat des digitalen Wandels gesät. Die Teilnehmenden verfügen nun über das Werkzeug, um sie zum Wachsen zu bringen.