VT Raumplanung: Wachstum ohne Bodenverbrauch?

Graz und die umliegenden Gemeinden wachsen: Zuzug, steigende Wohnnutzflächen, autogerechte Siedlungsstrukturen und ein wachsender Logistikbereich tragen dazu bei, dass immer mehr Boden versiegelt wird. Gesunde Böden sind aber eine wesentliche Voraussetzung für Nahrungsmittelsicherheit und sauberes Trinkwasser, Biomasseproduktion, Wasserspeicherung und -filterung sowie Biodiversität. Zudem sind sie zentral im Kampf gegen den Klimawandel, denn sie sind der größte terrestrische CO2-Speicherder Erde. Indem sie Wasser aufnehmen und speichern, verringern sie die Gefahr von Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren. Die Bodenstrategie der EU definiert daher Ziele für einen nachhaltigen Umgang mit Boden im Zeitrahmen bis 2050. Dabei spielt das Ziel eines „Netto Null Flächenverbrauchs“ eine wesentliche Rolle.

In der Vertiefung sehen wir uns an, wie sich diese Voraussetzungen auf die Gemeinde Werndorf im Süden von Graz auswirken. Die Zuzugsgemeinde fungiert als Logistikhub, hat Anteil an den Murauen und liegt auf wertvollen landwirtschaftlichen Flächen. Um den Bodenverbrauch zu reduzieren, wird eine Strategie und eine gedankliche Siedlungsgrenze erstellt, die hilft, Gemeindeentwicklung innerhalb „der Grenzen des Wachstums“ auszuprobieren und zu sehen, wie sich sowohl Prozesse als auch räumliche Qualitäten ändern werden (müssen).