Rund um die Herz-Jesu-Kirche in Graz liegt ein Bereich, dessen Kanalisation den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Der zunehmende Bau von Gebäuden und die damit verbundene Flächenversiegelung haben die Situation weiter verschärft. Trotz des Wissens um diese Problematik wurden bisher keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um die Versiegelung zu begrenzen. Der Sammelkanal, der bei früheren Starkregenfällen das Schmutzwasser in die Mur leiten konnte, ist aufgrund der Rückstaueffekte durch den gestiegenen Wasserpegel der Mur nicht mehr ausreichend. Besonders problematisch ist die Situation am Grazbach, der im 19. Jahrhundert offen durch die östlichen Vorstädte floss, heute jedoch unterirdisch verläuft.
Die Wiederentdeckung des Wassers bietet jedoch neue Chancen für die Gebietsentwicklung. Durch innovative städtebauliche Konzepte könnten sichtbare Wasserflächen und gestalterische Elemente entstehen, die das Potenzial des Wassers nutzen, um die Lebensqualität zu verbessern. Solche Maßnahmen könnten das Stadtklima kühlen, Erholungsräume schaffen und gleichzeitig die Entwässerung effizienter gestalten. Graz benötigt hierfür kreative Ansätze, die Funktionalität und Ästhetik vereinen. Im Entwerfen 3 werden wir diese Herausforderungen angehen, indem wir offene Gerinne entwickeln, die überschüssiges Wasser aufnehmen und als Erholungsräume dienen.
Unser Projekt umfasst die Neu- und Umgestaltung des Gebietes von der Herz-Jesu-Kirche bis zur Mur, um das Stadtklima zu verbessern und das Überflutungsrisiko zu senken.