VT: Auf den Spuren des Mittelalters

Einblick in die städtebauli­chen Prinzipien und zeitlose Lehren! Die meisten Städte Euro­pas wurden zwischen 1030 und 1350 gegründet, sind also mittelalterlichen Ursprungs. Allein in Deutschland entstanden in diesem Zeitraum rund 3000 Städte, seither aber nur mehr gut 50!

Unsere Vor­stellung von der „europäi­schen Stadt" ist daher im Wesentlichen mittelalterlich geprägt. Wir möchten uns im Seminar mit den noch sicht­baren städtebaulichen Strukturen und mittelalterli­chen Elementen der Stadt auseinandersetzen und uns fragen, welche Lehren wir aus dieser längst vergangenen Zeit für die Gegenwart ziehen können?

Obwohl oder gerade, weil Industrialisierung und Urbanisierung seit dem 19. Jahrhundert Stadtmodelle weltweit durchgesetzt haben, die der mittelalterlichen Stadt diametral entgegenstehen, möchten wir anhand von ausgewählter Literatur, Analysen und Begehungen der Grazer Altstadt, Prinzipi­en der mittelalterlichen Stadt herausarbeiten, wel­che zukunftsfähiges Poten­tial besitzen. Gängige Klischees wie etwa jene von den „natürlich gewachse­nen", extrem beengten und unhygienischen Städten des Mittelalters sollen kritisch hinterfragt werden.

Wir möchten diese Prin­zipien in einem weiteren Schritt neu interpretieren, damit experimentieren und auf die Gegenwart anwen­den. Ein Grundstück in der Draisgasse südlich der Gra­zer Altstadt steht uns hierfür als Testfeld zur Verfügung um die Ideale und Potenziale der mittelalterlichen Stadt zu erforschen und in die gegenwärtige Praxis zu implementieren.

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