Geht’s noch grüner?
Die Bodenversiegelung gilt als eines der dringendsten ökologischen Problemen unserer Zeit. Mit unterschiedlichen Instrumenten und Zielvorgaben versucht die Stadtplanung in Graz, den Anforderungen einer wachsenden Stadt und der Entsiegelung gemeinsam zu begegnen. Direkte Auswirkungen auf Entwurf und Bebauung hat der 2023 eingeführte Grünflächenfaktor (GFF). Er definiert das nötige Ausmaß der mit Vegetation bedeckten Fläche auf einem Bauplatz im Grazer Stadtgebiet. Besonders Bestandsbäume, intensiv-begrünte Flachdächer und versickerungsfähige Oberflächen werden dadurch forciert.
In der Lehrveranstaltung bearbeiten wir das Thema am konkreten Beispiel eines städtebaulichen Entwicklungsgebiets: In Szenarien für das Postbus Areal in der Hohenstaufengasse gehen wir anhand des GFF der Frage nach, wie Quartiersentwicklung und positive „Naturhaushaltswirksamkeit“ Hand in Hand gehen können.
Durch die neue Straßenbahnlinie Nr 8 erfährt das Postbus Areal in der Hohenstaufengasse eine funktionale und stadträumliche Aufwertung. Zwischen Einfamilienhausgebiet und Kerngebiet gelegen und sowohl mit Öffis als auch MIV gut erschlossen, bietet es Potenzial für eine Quartiersentwicklung, in der sich Arbeiten, Wohnen, Logistik und Freiraumqualität ergänzen. Wir wollen mit dem vorgeschriebenen GFF Ideen für die mögliche Zukunft dieses Gebiets entwickeln, und uns dann der Herausforderung stellen, ob es nicht doch noch grüner geht.