Ziel des Projekts ist die grundlegende Erforschung und versuchsbasierte Untersuchung einer neuartigen Form der wandelbaren Hülle, die aus zusammenfaltbaren Flächen besteht. Als mögliche Anwendungen sind insbesondere Überdachungen, darüber hinaus aber auch faltbare Wandelemente bzw. die Kombination derselben vorstellbar.
Die wandelbare Hülle besteht aus einzelnen Flächen, die entlang ihrer Kanten permanent miteinander verbunden sind. Durch einen einfachen Faltmechanismus - ähnlich dem japanischen Origami - lässt sich die Hülle öffnen und wieder zusammenfalten, so dass sie auf geringer Fläche verstaut werden kann. Bei Bedarf soll die Hülle mit geringem konstruktivem Aufwand installiert werden können. Es sind unterschiedliche Ausfaltmechanismen denkbar, die beispielsweise über Scheren- oder Seilsysteme durch einen motorischen Antrieb ausgefahren werden kann. Die solcherart konzipierten Produkte bieten einerseits Schutz vor Sonne und Regen, andererseits sollen die Elemente - je nach Erfordernis - auch als Akustik-Elemente beispielsweise für Veranstaltungen ausgeführt werden können.
Das System unterscheidet sich damit grundlegend von herkömmlichen wandelbaren Strukturen, die in der Regel als Membrankonstruktionen ausgeführt werden und lediglich Sonnenschutzfunktion besitzen. Das tragstrukturelle Prinzip der Faltwerke ist seit vielen Jahren bekannt, es handelt sich allerdings hierbei ausschließlich um nicht wandelbare, dh. in ihrer endgültigen Form fest installierte Gebäudehüllen. Das geplante Projekt macht sich neben dem Tragwerksprinzip auch den Prozess des Faltens als Konstruktionsprinzip zunutze. Durch diesen neuartigen Konstruktionsmechanismus entsteht gleichzeitig eine neue Formensprache für wandelbare Überdachungen, die sich unmittelbar aus der Konstruktion ableitet.
Die Forschungsarbeit wird ausgeführt in Zusammenarbeit mit: