Das Projekt STELA: Smart Tower Enhancement Leoben Austria beschäftigt sich mit der umfassenden thermischen und technischen Sanierung und gleichzeitig grundlegenden Aufwertung von in den 70er Jahren konzipierten Wohnquartieren am Beispiel einer Wohnanlage in Judendorf Leoben.
Ökologischer und ökonomischer Hintergrund ist der Umstand, dass zentrumsnahe verdichtete Siedlungsformen Ressourcen schonen. Das Leben in mehrgeschossigen Gebäuden wird jedoch nur akzeptiert wenn die Wohn- und Aufenthaltsqualität in Konkurrenz mit Einfamilienhäusern treten kann.
Außerdem muss das Wohnangebot die gewünschten Lebensstilkonzepte bedienen und somit eine ausgewogene soziokulturelle Durchmischung der Benutzer unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklungen ermöglichen. Im Rahmen dieses Demo- und Pilotprojektes wird ein mehrgeschossiges Wohngebäude bearbeitet.
Behandelte Problematik und Ausgangssituation:
Das geplante Demonstrations- und Pilotprojekt STELA: Smart Tower Enhancement Leoben Austria befasst sich mit der umfassenden thermischen und technischen Sanierung und gleichzeitig grundlegenden Aufwertung von in den 70er Jahren konzipierten Wohnquartieren am Beispiel einer Wohnanlage in Judendorf Leoben. Weiter soll ein Mobilitätskonzept getestet werden das sich als integrativer Teil des Energiesystems des Gebäudes darstellt.
Ökologischer und ökonomischer Hintergrund ist der Umstand, dass zentrumsnahe verdichtete Siedlungsformen Ressourcen schonen und die Belastung der Umwelt verringern. So haben Norma, Mac Lean und Kennedy1 dargestellt, dass einer niedrigen Dichte (57 Personen/ha) mit 8637 kg CO2 Equivalent/Jahr eine höhere Dichte (269 Personen/ha) mit 3341 kg CO2 Equivalent/Jahr gegenüberstehen. Das Leben in mehrgeschossigen Gebäuden wird jedoch nur attraktiv wahrgenommen wenn die Wohn- und Aufenthaltsqualität in Konkurrenz mit Einfamilienhäusern treten kann.
Außerdem sollte aus stadtplanerischer Sicht das Wohnangebot die gewünschten Lebensstilkonzepte bedienen und somit einen ausgewogenen Benutzermix unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklungen ermöglichen. Im Rahmen dieses gegenständlichen Demo- und Pilotprojektes wird ein bestehendes mehrgeschossiges Wohngebäude bearbeitet um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Untersuchung beschäftigt sich in drei Maßstabsebenen mit dem konkreten Gebäude, dem direkt angrenzenden Quartier sowie den Auswirkungen auf die Stadtregion.
Ziele und gewählte Methode zur Zielerreichung:
Dem Gebäude wird eine Thermische Pufferzone vorgesetzt. Diese dient als erweiterter Lebensbereich. Die neue Fassade fungiert als Träger für Hybridmodule welche mittels Fotovoltaik Strom erzeugen. Die integrierten Solarthermieelemente kühlen die Fotovoltaik im Bedarfsfall um deren Wirkungsgrad zu erhöhen und schützen den Pufferraum vor Überhitzung. Die überschüssige Wärme wird durch Erdsonden abgeführt. Im Winter dient die Erdwärme zu einer Temperierung der neuen Hülle.
Die neue Hülle wird in Modulbauweise aufgebracht und ist auf eine sukzessive Errichtung für eine schrittweise Sanierung des Gebäudes ausgerichtet.
Außerdem wird zusätzlicher Wohnraum durch eine bauliche Erweiterung unter Ausnutzung und zugleich Optimierung der Gebäudegeometrie gewonnen.
Zusätzlich werden die Grundrisse verändert. Der Einheitswohnungstyp wird ersetzt durch ein vielfältiges Wohnungsangebot mit unterschiedlichen Nutzflächen. Die Erdgeschosszone wird als Teil des Mobilitätskonzeptes zu einer E-LOBBY Car Sharing Mobilitäszentrale umgebaut bzw. öffentliche und gewerbliche Nutzungen ermöglicht.
Im Zusammenhang mit den PV Elementen der Fassade und den Energiespeichermöglichkeiten der im Gebäude geparkten E-Mobile wird ein aufeinander abgestimmtes Konzept zur Energieversorgung und Energiebereitstellung erstellt.
Das Projekt wird getragen von einem transdisziplinären Team, das sowohl die technischen, wirtschaftliche, gestalterischen als auch soziologischen Fragestellungen bearbeiten kann. Diese Vorgehensweise lässt sich im Anschluss an das Demoprojekt auf die unmittelbar angrenzenden Gebäude des Quartiers ausdehnen. Dadurch würden die städtebaulichen Effekte wirksam werden.
Darstellung der angestrebten Ergebnisse und Erkenntnisse:
Ziel des Projekts ist es die Adaptionsfähigkeit eines spezifischen Gebäudebestandes unter Berücksichtigung der aktuellen BewohnerInnen sowie der rechtlichen Randbedingungen in der Praxis zu testen. Neben der ökologischen und ökonomischen Ertüchtigung stehen vor allem die Aufenthalts- und Wohnqualität sowie die Einbindung der Maßnahmen in einen städtischen Zusammenhang im Mittelpunkt des Interesses.
Die Vorgehensweise wird dokumentiert und evaluiert und kann als Methode für eine neuartige Form der Gebäudesanierung auf zahlreiche Wohnanlagen in gesamt Österreich bzw. darüber hinaus angewendet werden.