PHILlab
Power-Hardware-In-the-Loop Labor am IEAN
Der Trend zukünftiger Energiesysteme geht in die Richtung leistungselektronisch gekoppelter Anlagen. Im Gegensatz zu konventionellen Anlagen hängt die dynamische Eigenschaft von umrichtergekoppelter Anlagen stark von der implementierten Regelungsstrategie ab. Diese Tatsache führt zu erhöhten Forschungsbedarf im Bereich des Netzanschlussverhaltens solcher Anlagen, mit Fokus auf netzkritische Situationen und netzseitige Fehlersituationen. Die realitätsnahe Untersuchung kann hierbei mit sogenannten Hardware-in-the-Loop Verfahren, vorzugsweise zur Simulationsverifikation, durchgeführt werden.
Bild 1: Leistungsverstärkerschränke des PHILlab
Durch dieses Verfahren können umrichtergekoppelte Anlagen bereits während der Netzplanungsphase realitätsnahe untersucht werden und Netzbetreiber können vor Inbetriebnahme bereits Stabilitätsuntersuchungen mit geeigneten Modellen vornehmen, um zukünftige Netzausbaumaßnahmen zu überprüfen.
Problemstellung und Lösungsansatz
Energieerzeugung und Verbraucher, basierend auf leistungselektronisch gekoppelten Anlagen, bieten die Vorteile hinsichtlich Flexibilität im Betrieb, jedoch existieren auch Herausforderungen bei ihrer Verwendung, etwa dürfen die Stabilitätsgrenzen im Betrieb nicht verletzt werden. Um die Stabilität des elektrischen Energiesystems bei einer Versorgung aus hauptsächlich leistungselektronisch gekoppelten Einheiten gewährleisten zu können, ist eine Überprüfung des in den Netzanschlussbedingungen geforderten Fehlerverhaltens nötig. Die derzeit standardmäßig eingesetzten Testmethoden decken jedoch reale Fehlersituationen im Netz oftmals nicht korrekt ab. So wurde in etlichen Fällen ein Stabilitätsverlust beim Auftreten von Spannungseinbrüchen beobachtet, obwohl die Erzeugungseinheiten die Standardtests korrekt absolviert hatten. Der Grund liegt zum Teil in unzureichenden Testmethoden, welche das komplexe Verhalten im Fehlerfall nicht vollständig nachstellen können. Aus diesem Grund soll ein neuer, realistischerer Ansatz zur Überprüfung des Netzverhalten von umrichterbasierter Anlagen eingesetzt werden. Dieser Ansatz stützt sich auf den Einsatz von Power/Controller-Hardware -In-The-Loop (PHIL bzw. CHIL) Systemen, dadurch wird eine einfachere, realistischere und auch umfangreichere Erforschung des Netzanschlussverhaltens möglich.
Eingesetzte Forschungsmethoden im PHILlab
Die ganzheitliche Betrachtung des Netzanschlussverhaltens von umrichtergekoppelten Anlagen können meist nur sehr aufwändig oder gar nicht durch Simulationen abgebildet werden. Um die verwendeten Simulationsmodelle zu verifizieren und realistische Ergebnise zu bekommen, werden sogenanten Hardware-In-the-Loop Methoden verwendet. Die folgende vorhandene Laborinfrastruktur ermöglicht die ganzheitliche Systemprüfung für umrichtergekoppelte Anlagen.