Die Forschungsgruppe Energy Aware Measurement Systems erforscht und entwickelt Messtechnologien für anspruchsvolle, bis dato zum Teil ungelöste Messprobleme. Die Hauptanwendungsgebiete liegen im Bereich der Energietechnik, der Schwerindustrie und der Automobilindustrie.
Beispiele finden sich in der Entwicklung von Messsystemen für Elektrofahrzeuge, der Zustandsüberwachung von Transportprozessen in der Stahlerzeugung und Verarbeitung, der Überwachung von Betriebszuständen bei Maschinenelementen und Maschinensystemen, sowie Messaufgaben auf Hochspannungsleitungen oder in Untertageanwendungen.
Viele dieser Anwendungen sind durch raue Umgebungsbedingungen gekennzeichnet und haben einen streng ressourcenlimitierten Charakter. Diese Limitierungen und Anforderungen umfassen z.B.:
- die zur Verfügung stehende Energie zum Betrieb von Sensoren, Schaltungen oder Systemen
- den verfügbaren Bauraum und die herrschenden Umgebungsbedingungen (klimatische Bedingungen, Umgebungsdruck, Verschmutzung etc.)
- die begrenzte Rechenleistung für die Signalverarbeitung
Diese Eigenschaften nehmen damit direkten Einfluss auf die Gestaltung des Messsystems. Der Forschungsschwerpunkt der Gruppe liegt in der ganzheitlichen Optimierung der Messkette und des Messsystems. Dies beinhaltet den kompletten Entwicklungsprozess von der Problemanalyse bis hin zur Validierung in Form von Prototypen und Prüfstandsuntersuchungen.
Die Vielfalt der Anwendungen und ihre individuellen Anforderungen drücken sich auch in der Expertise und fachlichen Diversität unserer Mitarbeiter aus. Diese umfasst die Modellierung und Simulation multi-physikalischer Systeme und Sensoren, analoge stromsparende Schaltungstechnik und Messsignalverarbeitung und dem Bau von Sonderprüfständen zur Nachstellung unterschiedlichster Betriebssituationen. Die Modellierung des Messsystems ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit und ermöglicht eine systemische Betrachtung und Optimierung durch effiziente Parametervariation. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns auch mit Aspekten der Zuverlässigkeit und Systemsicherheit, welche bei verteilten Messsystemen zunehmend in den Vordergrund treten.