Nach dem Ausscheiden von Professor Krautz (1976) war die Fachgruppe Physik der Meinung, dass dem enormen Aufschwung der Festkörperphysik und insbesondere der Halbleitertechnik durch Installation einer derartigen Forschungsrichtung Rechnung getragen werden sollte. Es wurde daher in der Nachfolge mit Professor Hartmut Kahlert, der von der Universität Wien kam, ein Festkörperphysiker berufen und das Institut entsprechend umbenannt. Er hält bis heute alle Kursvorlesungen auf dem Gebiet der Festkörperphysik und speziell auch Vorlesungen über Physik und Technik der Halbleiter. Das Institut ist insbesondere auf den Gebieten der leitenden Polymere und der Oberflächenphysik sehr aktiv, was in einer besonders großen Anzahl von Publikationen auf diesen Gebieten zum Ausdruck kommt.
Nach dem Ausscheiden von Professor Breitenhuber im Jahr 1994 wurde dem Institut für Kernphysik vom Ministerium nahegelegt, für die Nachbesetzung einen Materialphysiker vorzusehen und das Institut entsprechend umzubenennen. Das Letztere gelang zunächst zufolge von Einsprüchen innerhalb der Hochschule nicht. So wurde vorübergehend der widerspruchslose Titel "Institut für Technische Physik" gewählt. Der Titel "Institut für Materialphysik" konnte erst vor kurzer Zeit durchgesetzt werden. Im Zusammenhang mit Schwierigkeiten dieser Art verzögerte sich auch die Nachbesetzung der Stelle Professor Breitenhubers. Im Jahre 2000 gelang dies dann doch. Berufen wurde Professor Roland Würschum. Er kam von der Universität Stuttgart und hat als spezielles, heute sehr modernes Forschungsgebiet die nanostrukturierten Materialien. Dementsprechend hat sich auch der Lehrbereich dieses Instituts erweitert um: Physikalische Grundlagen der Materialphysik, Nanostrukturen und Nanotechnologie, Funktionswerkstoffe sowie Physik moderner Technik. Als weitere Erneuerung für dieses Institut kam es dann im Jahre 2001 noch zu Transferierung der Abteilung Strahlenphysik des Instituts für Theoretische Physik (in gewisser Weise identisch mit dem früheren Reaktorinstitut) zum Institut für Materialphysik, an dem schon bisher auf einschlägigen Gebieten wie Nukleare Festkörperphysik, Strahlenphysik und Strahlenschutz gearbeitet worden war. Mit transferiert wurden auch das bisher an der Abteilung Strahlenphysik beheimatete Elektronik-Praktikum der Physikstudenten und die damit gekoppelten Vorlesungsverpflichtungen.
Die Nachbesetzung der Stelle von Professor Ledinegg verzögerte sich aus verschiedenen, z.T. sehr bedauerlichen Gründen um nahezu 18 Jahre. Da es an diesem Institut schon mehrere Habilitierte gab, von denen einige in der Zwischenzeit Professorenstellen erhielten, wirkte sich dies in der Lehre nicht sehr schwerwiegend aus. Erst im Jahre 1998 konnte die genannte Stelle mit Wolfgang Von der Linden wiederbesetzt werden. Er war davor an einem Forschungsinstitut in Garching tätig und brachte das am Institut für Theoretische Physik gewünschte Forschungsgebiet Vielteilchenphysik, wodurch die Breite der an diesem Institut bearbeiteten Forschungsgebiete eine wertvolle Ergänzung fand. Vor etwa 2 Jahren wurde mit Enrico Arrigoni noch ein zweiter Professor mit dem Arbeitsgebiet Vielteilchenphysik an diesem Institut eingestellt.