ENTWERFEN 1

In diesem Semester wollten wir einen Culture Pavilion entwickeln.
Der architektonische Typus des Pavillons beschreibt ursprünglich ein kleines rundes Gebäude, das von filigraner Bauweise an besonderen Stellen den Raum einer Gartenanlage bereicherte. Die Transformation des Typus erfolgte in der Moderne mitunter mit dem Barcelona Pavillon von Mies van der Rohe der seine originäre Architektur und Form maßgebend veränderte. Heute erweitert diese Bauform auch unsere städtischen Räume. Der Pavillon erlaubt es in seiner ephemeren/temporären Form bestehende Ort neu zu bespielen und zu interpretieren.

Alljährlich finden in der Stadt Graz viele kulturelle Veranstaltungen statt. Einigen dieser Festivals fehlt ein fixer Bezugspunkt, ein Ort von dem aus sie in die Stadt hineinwirken können. Wir wollen versuchen all diesen unterschiedlichen kulturellen Ereignissen einen temporären Ort zu geben. Die Bauaufgabe verlangt diesen verschiedenartigen Nutzungen von Diagonale Filmfestival , dem Steirischen Herbst,
dem LaStrada Festival, bis hin zum Spring Festival und anderen zeitlich wiederkehrenden Veranstaltungen eine Struktur zur Verfügung zu stellen die flexibel und umbaubar ist respektive das Potential zur spezifischen Aneignung zulässt.
Diese polyvalente Pavillon Struktur verortet sich am Kaiser Josef Platz in Graz.


ENTWERFEN 3

PROJEKTE

“Everything in life is about sharing, it is part of the human condition.” (Paulo Coelho)

In unserem Semesterprojekt wenden wir uns dem Thema Teilen (sharing) im Hinblick auf die Architektur und den urbanen Raum zu. Teilen wird hierbei verstanden als ein sozio-kultureller Prozess des Austauschs von Wissen, Ideen, Informationen, Gütern, Diensten, Zeit und Raum. Entworfen werden soll im Kontext des Lendplatzes in Graz eine innovative Raumstruktur, die sich als geeignet erweist, solche Austauschprozesse anregen und fördern zu können. Die zu entwickelnde Raumstruktur soll zunftsweisende Lebens- und Arbeitsformen in sich aufnehmen und von dort aus Prozesse des Teilens motivieren. Verschiedene themenspezifische Programme werden hierzu in die zu entwickelnde Raumstruktur eingeschrieben, wodurch diese als sozialer Katalysator wirksam werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt der Entwurfsarbeit wird auf der Beziehung von Ort (place) und Raum (space) und hiermit verbunden, von Mensch und Raum liegen. Hierbei wiederum wird dem sozialen Raum, verstanden als ‚Erlebter Raum‘, im Hinblick auf den architektonischen Raum eine besondere Bedeutung zukommen. Die Entwurfsarbeit wird pozess- und phänomenorientiert, experimentell und forschend sein. Themen- und entwurfsspezifische Inputs werden die Entwurfsarbeit im Verlaufe des Semesters begleiten und unterstützen.


Workshop 3

Entwurf einer mobilen Bar aus den Materialien eines Abbruchhauses
Reuse und Recycling ist im Baugewerbe noch kaum verbreitet, dabei fallen beim Abbruch eines Hauses jede Menge an Bauelementen an, die weiterverwendet werden könnten oder aus denen neue Rohstoffe wiedergewonnen werden könnten.

Wir wollten im Workshop versuchen, aus den noch wieder verwendbaren Bauteilen eines konkreten Abbruchhauses ein neues Objekt zu entwerfen. Dabei sollten die Bauteile neu gedacht werden, indem wir sie anders als üblich verwenden oder überarbeiten und damit verfremden. Entwurfsaufgabe war eine Bar, wie sie z.b. beim Sommerfest gebraucht werden könnte. Die Bar soll für den mobilen Gebrauch wieder ab- und aufbaubar konstruiert sein.


Workshop 3

„Ohne Wohnung ist alles nichts“ - VinziBleibe! [Zitat: strassenfeger.org]

Aus welchen Gründen auch immer bleiben die unterschiedlichsten Menschen ohne Obdach, natürlich auch in Graz. Wie wird für sie ein Dach über den Kopf gestaltet, das mehr kann als den Regen abzuhalten, ein Zuhause, das Schutz und Privatsphäre schafft und gleichzeitig Treffpunkte für gewünschten Austausch bietet, einen würdevollen Ort zum Bleiben?
Die Arbeiten der Workshopwoche waren diesmal Teil eines realen Projektstarts. In Zusammenarbeit mit den Vinzenzgemeinschaft Eggenberg und ihrem Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher wird eine neue Grazer VinziEinrichtung für bedürftige Frauen entwickelt und entworfen. Wir beschäftigten uns intensiv mit dem Thema der Obdachlosigkeit, ein Vortrag mit Führung durch eine Einrichtung erleichterte den Themeneinstieg.
Die Entwürfe stellen Umsetzungsmöglichkeiten von Kleinstunterkünften dar und bilden die Basis für eine reale Projektausführung. Im Sinne des ökologischen und effizienten Bauens wurde Holz als primäres Konstruktionsmaterial verwendet.


MASTERSTUDIO

Der ‚Entertainment Enhancer‘ und der ‚Science Research Hub’ wurde im Süden von Sevilla am zwei Kilometer langen Kanal des Tablada-Hafens geplant. Bislang kaum genutzt und für die Öffentlichkeit hinter einem großen Zaun verborgen, besitzt dieses Hafengebiet eine starke Identität, die durch industrielle und markante Gebäude geprägt ist. Die Hafenbehörde plant, dieses Areal für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine Aufgabe war es, das Areal mit dem Viertel ‘Las Palmeras’ zu verbinden, welches durch gemischte urbane Typologien geprägt ist. Hier befinden sich unter anderem auch die Hochschule für Architektur der Universität Sevilla. 

Im Rahmen einer gemeinsamen Reise nach Sevilla nahmen wir an einem Workshop mit den dortigen Architekturstudenten und Gästen teil. Wir haben auch einige der Gebäude und öffentlichen Räume besichtigt.

PROJEKTE ‚Entertainment Enhancer‘

Mit dem ‚Entertainment Enhancer‘ haben wir einen urbanen Hybriden entworfen; eine opportunistische Typologie, die Verbindungen zwischen unvorhergesehenen programmatischen Variationen bietet, um die urbane Szene zu beleben und die zukünftige Anpassung und wiederverwendung zu stärken. Die heterogene architektonische Maschine fördert die Unterhaltungsbedürfnisse der lokalen städtischen Akteure in Form von Kultur, Freizeit, Sport oder anderen Aktivitäten. Das Programm wurde durch Wohn- und Arbeitsfunktionen in verschiedenen, mit dem Hauptthema verbundenen Typologien ergänzt. Es ist ein nachhaltiges, integratives, demokratisches und resilientes XL Haus entstanden.

PROJEKTE ‚Science Research Hub’

Beim ‚Science Research Hub’ wurde die Stadt Sevilla auf Basis einer Rasterung soziologisch, gesellschaftlich und architektonisch untersucht. Die Analyse bildet die Grundlage des Raumprogramms. Grundkonzept dieses Programms ist die Verzahnung divergenter Nutzungen in einem multifunktionalem Raum. Zentrale Aufgabe war der Entwurf eines hybriden ‘Science Research Hub’ für nachhaltige Lösungen, der den Herausforderungen sich verändernder Umweltbedingungen gerecht wird.

MASTERSTUDIO HOLZBAU

Das Gelände der alten Spinnweberei in Uhingen wartet darauf, zu neuem Leben erweckt zu werden. Das 1,25 Hektar große Areal liegt im Herzen der Stadt – in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, Filsufer und zum städtischen Kultur- & Veranstaltungszentrum. Nach einer über hundertjährigen Produktionszeit stellte die Spinnweberei Uhingen (SWU) 2017 den Betrieb ein. 2019 kaufte die Stadt das Gelände und riss die bestehenden, nicht zukunftsfähigen Gebäude ab. Als Teil des Stadtentwicklungskonzepts »Mein Uhingen 2030« plant sie gemeinsam mit der IBA’27 auf dem Gelände ein gemischtgenutztes Quartier
Aufbauend auf dem städtebaulichen Entwurf von Studio Cross Scale widmet sich die Professur für Architektur und Holzbau in Kooperation mit der IBA'27 und der Stadt der vertieften Quartiersentwicklung und untersucht im Zuge der UE Entwerfen-Projekt 22/23, deren Potentiale, am einzelnen Block und im Detail.