Laura-Maria Treiblmayr
Betreuung:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing.
Hans Gangoly
Institut für Gebäudelehre
2023
Link zur Diplomarbeit
|
|
Die Industrialisierung führte in Europa zur Gründung vieler Industriestandorte, die in den letzten Jahrzehnten oft wieder aufgelassen wurden. Diese ehemaligen Fabrikgebäude werden heute abgerissen, umgenutzt oder verfallen als Industrieruinen. Macht der derzeitige Anblick der Anderlfabrik bei Schrems in Niederösterreich eher den Anschein der letzten Variante, so möchte ich ihr im Rahmen meines Revitalisierungsvorschlags wieder Leben einhauchen.
Mein Revitalisierungskonzept für die Anderlfabrik verschreibt sich ganz dem Thema Textil. Es berücksichtigt die Tradition der Fabrik und der Textilproduktion im Waldviertel ohne dabei in der Vergangenheit hängen zu bleiben. Ein Gesamterlebnis rund um dieses Thema soll für Besucher*innen geschaffen werden, beginnend mit einem Museum, das die frühe Textilproduktion in der Region und die Geschichte der Anderlfabrik beleuchtet. Die Hauptfunktion der Fabrik soll wieder die Textilherstellung sein, jedoch mit einem neuen Fokus auf Qualität statt Massenproduktion und ergänzt um eine Tischlerei. Möbel und Heimtextilien werden aus regionalen und natürlichen Rohstoffen gefertigt. In einem Gebäude für Produktausstellung und -verkauf können die hergestellten Erzeugnisse besichtigt und erworben werden. Besucher*innen können durch Seminare und Führungen die Prozesse der Textilherstellung kennenlernen. Hotelzimmer, die mit vor Ort hergestellten Produkten eingerichtet sind, und ein Restaurant ermöglichen mehrtägige Aufenthalte und vervollständigen das Gesamterlebnis. Die Wahrung der Vergangenheit, das Schaffen neuer Arbeitsstellen und die Förderung des Tourismus führen zu einem Mehrwert für die Region. Die neuen Gebäudeteile bestehen aus regionalem Holz und Glas, ergeben in Kombination mit den verputzten Ziegelmauerwerken der Bestandsgebäude eine harmonische Komposition und sind dennoch sofort erkennbar.
|