Ramhof. Ansatz zur sozialen und strukturellen Nachverdichtung im ländlichen Raum

Bernadette Darnhofer-Klamminger

Betreuung:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. (FH) MDesS Harvard MLA
Klaus K. Loenhart
Institut für Architektur und Landschaft
2024
Link zur Diplomarbeit

 

Die Zukunft der Architektur spielt sich bekanntermaßen in den Städten ab. Urbane Nachverdichtung, klimagerechtes Bauen, Nutzungsdurchmischung und kurze Wege sind nur einige der Themen, die die architektonische Debatte heutzutage prägen. Ein urbano-zentrischer Ansatz ist unter Anbetracht der aktuellen demografischen Situation durchaus berechtigt. Er bildet den Grundstein, auf dem eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft aufbauen kann. Nichtsdestotrotz besteht menschliches und kulturelles Leben auch abseits der großen Ballungszentren. Das Drumherum, die Peripherie kann und darf im zeitgenössischen Diskurs nicht vergessen werden. Denn sie existiert weiterhin, ungeachtet urbaner oder globaler Entwicklungen – und so auch ihre Probleme. Diese definieren Lebensalltag und sozialen Hintergrund einer Vielzahl von Menschen und beeinflussen direkt oder indirekt das Leben so vieler mehr.

Der Ramhof in der Oststeiermark bildet den inhaltlichen Mittelpunkt dieser Arbeit und soll in erster Linie ein Exempel sein – ein Prototyp für die soziale, ökonomische und ökologische Aufwertung ländlicher Regionen unter Berücksichtigung regionaler und überregionaler Wechselbeziehungen. Kernthemen bilden hierbei die Möglichkeit zur strukturellen und sozialen Nachverdichtung, die Leerstandsnutzung und Nutzungsüberlagerung sowie die Annäherung von Mensch, Natur und Architektur. Das Projekt soll einen Anreiz schaffen, bestehende Strukturen, Wohn- und Lebensphilosophien kritisch zu hinterfragen und über den Tellerrand des Gewohnten hinauszuschauen. Gleichzeitig soll jedoch das Bewusstsein für das Vorhandene, dessen Charakter und Potenzial gestärkt werden. Das Projekt Ramhof ist ein Anstoß um umzudenken, weiterzudenken. Es soll aufzeigen, welche Möglichkeiten am Hof – auf jedem Hof oder ländlichen Leerstand – existieren und somit andere Vorhaben inspirieren.