R3 Haus. Der kreislauforientierte Umgang mit wiederverwendeten Baumaterialien

Anna Telesklav und Luca Zuschnig

Betreuung:
Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.
Milena Stavric
Institut für Architektur und Medien
2024
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Der weltweite Ressourcenverbrauch, die kontinuierliche Zunahme von CO2-Emissionen und die steigende Abfallproduktion stellen zunehmende Herausforderungen für sämtliche Lebensformen auf unserem Planeten dar. In Diskussionen über Klima- und Umweltschutz ist es unvermeidlich, die derzeitigen Praktiken der gesamten Bauindustrie zu betrachten. Die gebaute Umwelt und ihre wirtschaftlichen Akteur*innen beanspruchen einen erheblichen Anteil an Ressourcen, insbesondere an fossilen Brennstoffen. Hier sind vor allem Hersteller*innen und Planer*innen der Baubranche gefragt, neue kreislauffähige Produkte und Techniken zu entwickeln, um den Übergang von einer linearen zu einer kreislaufbasierten Wirtschaftsweise zu unterstützen. Das Bauen und Rückbauen von Gebäuden soll in Zukunft weniger Ressourcen verbrauchen, weniger CO2 emittieren und vor allem weniger Abfall produzieren. Durch die Wiederverwendung von noch brauchbaren Bauteilen und Materialien, insbesondere solchen mit einer längeren Lebensdauer als die der Gebäude selbst, lässt sich die Umweltbelastung in der Bauindustrie erheblich reduzieren.

In dieser Arbeit wird das Potenzial der Wiederverwendung von gebrauchtem Baumaterial betrachtet, seine sozioökonomischen, rechtlichen und politischen Randbedingungen untersucht und ein Vorschlag für die Errichtung von Tourismus-Gebäuden aus wiederverwendetem Material erarbeitet. Die Herausforderung und Komplexität der Thematik liegt in den verschiedenen Anforderungen, welche an Baumaterialien aus rechtlicher, soziologischer, bauphysikalischer und praktischer Sicht gestellt werden und im unterschiedlichen Umgang bezüglich ihrer Herstellung, Verarbeitung, Fügung, Funktion und Verwertung.