Im Presshärteprozess stellt der thermische Kontaktwiderstand zwischen gekühltem Werkzeug und erwärmter Platine einen bestimmenden Faktor für die Qualität des Umformteils dar. Seine exakte Kenntnis ermöglicht eine gezielte Temperaturführung des Platinenwerkstoffes und die daraus resultierende Vorhersage der Materialeigenschaften durch Gefügeumwandlungen. Letztendlich können so Umformbauteile mit den gewünschten Festigkeitseigenschaften hergestellt werden. Mit Hilfe des am Institut für Werkzeugtechnik konzipierten Versuchsstandes kann der Wärmeübergangskoeffizient für beliebige Metallpaarungen druck- und temperaturabhängig ermittelt werden.
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Neben der effektiven Materialermüdung von Umformwerkzeugen, zählt der Werkzeugverschleiß zu den wichtigsten Versagensarten im Umformprozess, da er direkten Einfluss auf die Maßgenauigkeit, die Form und die Qualität der hergestellten Bauteile ausübt. Es ist daher essentiell dessen Fortschreiten genauestens zu überwachen und - sofern möglich - vorherzusagen. Als Tribometer bezeichnet man in diesem Zusammenhang einen Versuchsstand mit vereinfachten Geometrien der - unter kontrollierbaren Laborbedingungen - grundsätzliche Zusammenhänge zwischen Reibung, Verschleiß und Schmierung aufzeigen soll. Während herkömmliche Tribometer (Pin/Disk oder Pin/Flat) im Sinne der einfachen Durchführung vorwiegend wiederkehrende Kontaktbewegungen realisieren, setzt das am T&F gefertigte Tribomodul auf den Kontakt mit einem intakten Gegenmaterial. Die so entstandenen Erkenntnisse sind vor allem für die Umformtechnik wesentlich relevanter.
Wie der Name es vermuten lässt, beschreibt das Lochaufweiten (auch HET; Hole Expansion Test) den Widerstand von Metallplatinen gegen die Rissbildung beim Aufweiten vorhandener Löcher. Somit kann die Verformbarkeit der Materialkanten bewertet werden. Aktuelle Untersuchungen beschäftigen sich mit der Gegenüberstellung des Rissverhaltens von gelaserten und gestanzten Löchern in verschiedensten AHSS (Advanced High Strength Steel) Güten. Der verwendete Versuchsaufbau entspricht der Norm ISO 16630:2009.
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