iLiKe - Intelligentes Lageinformationsportal zur Unterstützung im Katastropheneinsatz

Intelligentes Lageinformationsportal zur Sammlung und zielgerichteten Aufbereitung von relevanten Social Media Informationen zur innovativen Unterstützung von Einsatzorganisationen im Katastrophenmanagement

Im Katastrophenfall stehen die betrauten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben unter einem sehr großen Zeit- und Leistungsdruck, die Auswirkungen des Ereignisses möglichst gering zu halten und weiteren Schaden abzuwenden. Dabei gilt es so rasch wie möglich valide Informationen über die Lage in den betroffenen Gebieten zu erhalten, um optimale Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig steigt der Informationsbedarf seitens der Medien und der Bevölkerung schlagartig und überproportional. Auch aufgrund des gesteigerten Bedürfnisses nach Schutz und Sicherheit, müssen unter einem enormen Zeitdruck valide Informationen generiert und offiziell abgegeben werden. Dadurch kann einerseits Vertrauen geschaffen und andererseits einem auftretenden Informationsvakuum entgegengewirkt werden. So kann vermieden werden, dass durch einen unbefriedigten Informationsbedarf die Gefahr der Verbreitung von Falschinformationen steigt.

Soziale Medien, Sofortnachrichtendienste und ähnliche moderne Kommunikationsformen und -kanäle bieten eine Möglichkeit, Informationen echtzeitfähig und bidirektional auszutauschen und können ohne zusätzlichen Mehraufwand auf unterschiedlichsten Endgeräten genutzt werden. Bis dato existieren jedoch keine Lösungen oder Konzepte, um solche offenen Quellen und Kanäle in bestehende Führungssysteme zu integrieren.

Aus diesem Grund beschäftigt sich iLiKe mit der Gestaltung eines intelligenten Lageinformationsportals, welches derartige Informationsquellen und -kanäle für das Katastrophenmanagement nutzbar machen soll. Im Zuge dieses Projekts werden hierfür die Anforderungen aus den Perspektiven der unterschiedlichen Stakeholder erhoben. Dies umfasst sowohl Expertengespräche mit Mitarbeitern von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), als auch eine empirische Studie zur Erhebung des Informationsbedarfs seitens der Bevölkerung. Hierzu werden gesellschaftlich repräsentativ zusammengesetzte Fokusgruppen in ausgewählten Regionen herangezogen.

Basierend auf den daraus abgeleiteten funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, werden einerseits modulare Lösungskonzepte für die Selektion, Extraktion, Aufbereitung und Visualisierung relevanter Informationen aus offenen Datenquellen gestaltet. Andererseits wird untersucht, inwiefern die Nutzung von sozialen Medien im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durch einen derartigen Service unterstützt werden kann. Es gilt dabei neben den technischen vor allem die organisatorischen, gesellschaftlichen, sowie rechtlichen und sicherheitsrelevanten Aspekte bei der Verbreitung von Informationen zu berücksichtigen. Um den Nutzen der Projektergebnisse zu erheben, sowie das Verwertungspotential sicherzustellen, werden essentielle Module in Form eines Proof-of-Concepts umgesetzt und gemeinsam mit den Bedarfsträgern getestet und evaluiert. Dabei wird stets auf ein hohes Maß an Integrierbarkeit in bestehende Führungssysteme Wert gelegt. Dies wird durch eine Zusammenarbeit mit dem Hersteller des österreichweit einheitlichen Einsatzleit- und Kommunikationssystems gewährleistet.

Kontakt
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Technische Universität Graz; Institut für Maschinenbau- und Betriebsinformatik

Dipl.-Ing. Clemens Gutschi
Technische Universität Graz
Kopernikusgasse 24,
8010 Graz

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Fax: +43 (0) 316 873 108007

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